- Grazer Herbstmesse
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Die Grazer Herbstmesse findet jährlich im Messecenter der Stadt Graz statt und wurde erstmals 1906 veranstaltet. Neben unterschiedlichen Themenschwerpunkten der Ausstellungen quer durch alle Branchen die Investitions- und Konsumgüter anbieten, gibt es auch einen großen Vergnügungspark (früher: Messe-Prater). Die Anzahl der Besucher liegt bei etwa 150.000–200.000, wobei mehr als 1000 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten. Das Messegelände befindet sich im 6.Grazer Stadtbezirk Jakomini zwischen Conrad-von-Hötzendorf-Straße (Haupteingang) und Münzgrabenstraße (Messe-Schlössl).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 30. September 1906 wurde in der 1880 errichteten Industriehalle (Standplatz: heutiges Messegelände, Grazer Stadthalle) die in großem Stile angelegte[1] 1. Grazer Messe als Muster- und Warenschau eröffnet. [2]
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte die Messe 1921 wieder stattfinden, und in den Folgejahren entwickelte sich die Messe zu einem richtigen Volksfest. Im Mittelpunkt standen Themenhallen für: Lebensmittel, Wein, Fremdenverkehr, Milch, Erfinder und Bier. Im Jahr 1928 gab es erstmals zur Herbstmesse eine Sonderausstellung: Aus Anlass des 800jährigen Bestehens[3] der Landeshauptstadt wurde eine „Energiewirtschafts-Ausstellung“ gezeigt. [2]
Innovation und Vergnügen gehörten schon zu jener Zeit zu den Kernpunkten des Messegeschehens. Im Freibereich entwickelte sich der Vergnügungspark zum Zentrum der Messeunterhaltung, während im Hallenbereich mit dem Segel-Schulflugzeug „Konrad“ im Jahr 1931 für die damals noch abenteuerliche Fliegerei geworben wurde. [2]
Von 1939 bis 1947 fand keine Herbstmesse statt. Während der Kriegsjahre wurde ein Teil der Gebäude zerstört, darunter die Industriehalle. [2]
Um 1960 konnte die Grazer Messe ihre Internationalität voll entfalten. Besucher wie auch Aussteller kamen nun auch aus Deutschland, Italien, Jugoslawien und den Staaten des Balkan. Diese Entwicklung machte auch eine Professionalisierung der Organisationsstrukturen notwendig, und die Messe wurde über ihre Aufgabe einer Wirtschaftsplattform hinaus auch zum Bindeglied der europäischen Völkerverständigung. [2]
In den 60er- und 70er Jahren wurde die Grazer Messe von Besuchern überschwemmt. Hunderte Aussteller zeigten ihre Produktneuheiten, und von Spielwaren über Haushaltsgeräte und Textilien sah man die neuesten Errungenschaften der Konsumgesellschaft. [2]
In den 80er Jahren entwickelten sich Messekonzepte vertiefend hin zu Fachmessen. Der Vergnügungspark wurde zur Partymeile und die Grazer Messe zunehmend zu einem gastronomischen und gesellschaftlichen Ereignis. [2]
In den 90er Jahren verzeichneten die klassischen Publikumsmessen nach und nach Besucherrückgänge, was die Entwicklung neuer Fachthemenkonzepte hervorbrachte. Eine Zeit des radikalen Umbruchs stand vor der Tür. Die Bandbreite der Diskussionen reichte von der Neuerrichtung einer Stadthalle bis hin zur völligen Absiedelung aus dem Stadtgebiet. Das neue Jahrtausend brachte für den Messe Congress Graz den Bau der Grazer Stadthalle sowie der Halle 1 hervor. [2]
Literatur
- Mitteilungen der Grazer Herbstmesse. Erscheinungsverlauf: 1.1907,1(Juli) – 4.1909,4(Oktober). Beilage zu: Grazer Tagblatt. Deutsche Vereins-Druckerei, Graz. [4]
- Ottokar Fritz: 50 Jahre Grazer Messe. Festschrift. Grazer Südost-Messe 1906–1956. Styria, Graz 1956. [5]
- Gabriele Russ (Red.): Alles Gute – Hundert Jahre Grazer Messe. Die Festschrift zum Jubiläum ad. 2006. messecentergraz, Graz 2006. [6]
Einzelnachweise
- ↑ Nr. 118/1906 (XLV. Jahrgang). In: Marburger Zeitung, 2. Oktober 1906, S. 4 Mitte. (Online bei ANNO) .
- ↑ a b c d e f g h Messegeschichte. In: mcg.at, (2008), abgerufen am 15. Mai 2011.
- ↑ Achthundertjahrfeier der Stadt Graz. Die Eröffnung der Jubiläumsausstellungen. In: Wiener Zeitung, Nr. 227/1928 (CCXXV. Jahrgang), 30. September 1928, S. 5, oben Mitte. (Online bei ANNO) ,
Achthundertjahrfeier der Stadt Graz. Festgottesdienst und Stadtbildausstellung. In: Wiener Zeitung, Nr. 228/1928 (CCXXV. Jahrgang), 2. Oktober 1928, S. 2 f. (Online bei ANNO) . - ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund. – Inhaltsverzeichnis online (PDF).
Weblinks
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