Gregor Fichtenholz

Gregor Fichtenholz

Grigori Michailowitsch Fichtenholz (russisch Григорий Михайлович Фихтенгольц, eingedeutscht Gregor; * 5. Juni 1888 in Odessa; † 25. Juni 1959 in Sankt Petersburg, damals Leningrad) war ein russischer, später sowjetischer Mathematiker und Autor des international bekannten dreibändigen Lehrbuches Differential- und Integralrechnung.

Biographie

G. M. Fichtenholz wurde am 5. Juni 1888 in Odessa geboren. 1911 beendete er sein Studium an der Universität Odessa und arbeitete danach am Elektrotechnischen Institut in Sankt Petersburg. Ab 1918 war er an der Universität der inzwischen in Petrograd umbenannten Stadt beschäftigt und wurde 1929 Professor – die Stadt hieß jetzt Leningrad. 1935 wurde er Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften.

Nach der Revolution im Jahre 1917 wurde er Mitglied im Expertenrat des Volkskommissariats für Bildung der Russischen SFSR, leitete die Kommission für die Zusammenstellung des schulischen Lehrplans und war Initiator der Mathematikolympiaden. 1922 übersetzte er gemeinsam mit Jakob Davidowitsch Tamarkin das Buch Lehrgang der Analysis des unendlich Kleinen des belgischen Mathematikers Charles-Jean de La Vallée Poussin in die russische Sprache.

Fichtenholz' Hauptarbeitsgebiete waren verbunden mit der Theorie reellwertiger Funktionen, Funktionalanalysis und mathematischer Methodik. Am Institut für Mathematik und Mechanik der Universität Leningrad gründete er eine Schule für die Theorie reellwertiger Funktionen und Funktionalanalysis. Fichtenholz ist vor allem bekannt als Autor der Lehrbücher Mathematik für Ingenieure, Differential- und Integralrechnung und Grundlagen der Analysis.

Er erhielt den Titel eines Verdienstvollen Wissenschaftlers der Russischen SFSR und wurde mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnet. Er gründete das Institut für Analysis der Leningrader Universität und hatte dessen Leitung bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1953 inne.

G. M. Fichtenholz verstarb am 26. Juli 1959.

Schriften

  • Differential- und Integralrechnung (3 Bände)
  • Grundlagen der mathematischen Analysis

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gregor Michailowitsch Fichtenholz — Grigori Michailowitsch Fichtenholz (russisch Григорий Михайлович Фихтенгольц, eingedeutscht Gregor; englische Transkription Gregory Fikhtengol ts; * 5. Juni 1888 in Odessa; † 25. Juni 1959 in Leningrad) war ein russischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Cellist — Violoncello engl.: Cello, frz.: Violoncelle Klassifikation Chordophon Streichinstrument Tonumfang …   Deutsch Wikipedia

  • Cello — Violoncello engl.: Cello, frz.: Violoncelle Klassifikation Chordophon Streichinstrument Tonumfang …   Deutsch Wikipedia

  • Violoncellist — Violoncello engl.: Cello, frz.: Violoncelle Klassifikation Chordophon Streichinstrument Tonumfang …   Deutsch Wikipedia

  • Douglasfichte — Douglasie Über 100 jährige Douglasien (P. menziesii) bei Suhl/Thüringer Wald. Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Douglaskiefer — Douglasie Über 100 jährige Douglasien (P. menziesii) bei Suhl/Thüringer Wald. Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Pseudotsuga menziesii — Douglasie Über 100 jährige Douglasien (P. menziesii) bei Suhl/Thüringer Wald. Systematik …   Deutsch Wikipedia

  • Antonio Stradivari — Antonio Giacomo Stradivari (auch latinisiert Antonius Stradivarius, * um 1644 oder, laut neueren Forschungen, 1648, der Geburtsort ist unbekannt; † 18. Dezember 1737 in Cremona) war ein italienischer Geigenbaumeister …   Deutsch Wikipedia

  • Violoncello — Vorlage:Infobox Musikinstrument/Wartung/Parameter Klangbeispiel fehlt Violoncello engl.: cello, ital.: violoncello …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”