- Grenzwissenschaften
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Eine Grenzwissenschaft ist eine Theorie oder Forschung, die sich im Grenzbereich oder am Rand der Wissenschaft befindet. Hier handelt es sich um unorthodoxe Ideen, die eine wissenschaftliche Basis haben, bei denen ein zukünftiger Forschungserfolg aber als unwahrscheinlich erscheint.
Beispiele für Grenzwissenschaften
- Kalte Fusion: In einigen Experimenten, in denen behauptet wird, eine kalte Fusion habe stattgefunden, ist dies theoretisch möglich (Bläschenfusion). Jedoch gibt es keine Beweise zum Beispiel in Form von nachgewiesenen Fusionsprodukten. Dies analytisch nachzuweisen ist sehr schwierig.
- Akupunktur: Unstrittig ist, dass das Akupunktieren einen Effekt hat. Nicht geklärt ist hingegen, ob dieser über einen Placebo-Effekt hinausgeht. Die Schwierigkeiten, dies zu beweisen, hängen auch damit zusammen, dass man den Patienten vormachen muss, ihn zu stechen. Keine wissenschaftliche Grundlage hat hingegen das mit der Akupunktur verbundene Konzept der Qi-Flüsse.
- Stringtheorie: Aus mathematischer Sicht ist die Stringtheorie streng wissenschaftlich. Problematisch ist jedoch, dass sie bis jetzt keine Vorhersagen macht, die experimentell überprüfbar sind. Daher gibt es auch aus Reihen der Physiker Kritik.
- Chartanalyse: Prinzipiell sollte es möglich sein, die Kauf- und Verkaufempfehlungen der Chartanalyse mit Käufen und Verkäufen zu beliebigen Zeitpunkten zu vergleichen. Problematisch ist jedoch, dass durch das öffentliche Bekanntmachen der Empfehlungen sich die Prophezeiung selbst erfüllen kann. Die Argumente sind oft plausibel, aber nicht wissenschaftlich abgeleitet und basieren auf Annahmen über das menschliche Verhalten, welche auch nicht wissenschaftlich belegt sind.
Siehe auch
- Mit „Grenzwissenschaft“ werden auch Wissenschaften bezeichnet, die sowohl zu dem einen als auch zu dem anderen von zwei benachbarten Wissenschaftsbereichen gehören kann – Beispiele wären Biophysik (Biologie/Physik), Geographie (Soziologie, Geologie, ...)
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