- Gross-Winternheim
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Wappen Karte Basisdaten Fläche: 9,49 km² Einwohner: 1.209 Bevölkerungsdichte: 127,4 Einwohner je km² Postleitzahlen: 55218 Vorwahl: 06130 Politik Ortsvorsteher: Heinfried Bettenheimer (FWG) Groß-Winternheim ist ein Stadtteil von Ingelheim am Rhein im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Groß-Winternheim liegt am Westhang des sog. Mainzer Berges, etwa 2km südlich des Stadtteils Ingelheim-Süd am Ostufer der Selz. Die Höhe über NN beträgt 88m.
Geschichte
Groß-Winternheim galt zur germarnischen Zeit als großes Winterlager von vielen Stämmen; so kam Groß-Winternheim auch zu seinem Namen. Um 900 entstand der noch erhaltene Wach- und Wehrturm in Groß-Winternheim (Kirchenturm der katholischen Kirche). Groß-Winternheim wurde erstmals im Jahre 937 urkundlich erwähnt, im frühen Mittelalter zählte es zum Grundbesitz der Ingelheimer Kaiserpfalz. Nachdem Gottfried von Eppstein mit dem Dorf belehnt ist, hat es 1257 nach ihm Rheingraf Wernher zum Lehen. Als Teil des Ingelheimer Grundes kommt es nach den Verpfändungen des 14. Jahrhundert schließlich zur Kurpfalz. Groß-Winternheim war früher ein Außenlager der Ingelheimer Kaiserpfalz. Dies wurde später mit einer "Stadtmauer" befestigt. Die Stadtmauer wurde zum größten Teil abgebaut und zum Hausbau benutzt. An alten Häusern sind noch Teile der alten Stadtmauer erhalten geblieben.
Im Mittelalter kam rund jeder dritte Schöffe des Ingelheimer Oberhofes aus Groß-Winternheim. Durch einen angeblichen Kniefall vor dem französischen General Dessaire soll die Freifrau von Wallbrunn nicht nur Partenheim, sondern auch Groß-Winternheim vor einer Brandschatzung und Plünderung durch die französischen Truppen während der Belagerungen Ende des 18. Jahrhunderts bewahrt haben. [1]
Der Ort verlor 1972 seine Eigenständigkeit und wurde von der Stadt Ingelheim am Rhein eingemeindet. Seitdem trägt er den Ortsteilnamen Groß-Winternheim. Aufgrund des Eingemeindungsvertrages verfügt Groß-Winternheim über einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher. Im Jahre 1999 beschloss die Stadt Ingelheim die Auflösung des Ortsbezirkes Groß-Winternheim, um Ortsvorsteher und Ortsbeirat abzuschaffen, weil die Rheinland-pfälzische Gemeindeordnung die vertraglichen Verpflichtungen zur Bildung von Ortsbezirken in § 74 Abs. 4 GemO für unwirksam erklärt. Aufgrund eines Musterprozesses, den Rechtsanwalt Elmar König (SPD) vor dem Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz führte, wurde dieser Beschluss trotz dieser Vorschrift in der Gemeindeordnung für unwirksam erklärt und bis auf Weiteres bleiben den Groß-Winternheimer die volksnahen Institutionen Ortsbeirat und Ortsvorsteher erhalten.
Religionen
Ein Pfarrer wird in Groß-Winternheim erstmals im Jahre 1297 erwähnt.
Liste der Schultheißen von Groß-Winternheim
- 1459: Diether Knebel von Katzenelnbogen
- 1508: Georg Flach von Schwarzenberg
- 1512: Philipp Flach von Schwarzenberg
- 1541: Hilgart von Obentraut
- 1574: Dietrich Knebel von Katzenelnbogen
- 1653: Heinrich von Obentraut
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- evangelische Pfarrkirche, genannt Selztaldom
- katholische Pfarrkirche, St. Johannes Evangelist mit einer seltenen Kohlhaas Orgel
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mühlwegfest: Im ersten August-Wochenende findet in einem dazu gesperrten Abschnitt des ehemaligen Mühlweges (heutige Tassilostraße) das sogenannte Mühlwegfest statt. Dies wird, hauptsächlich von der einheimischen Bevölkerung, rege besucht.
- Gassekerb: Im ersten vollen September-Wochenende findet im Ortskern die Gassekerb statt. Das besondere hierbei ist, dass zahlreiche Künstler vor allem in den Straßen (Straßenkünstler) auftreten. Die Künstler reichen hierbei von Puppenspielern über einzelne Musiker und ganze Orchester bis zu Jongleuren. Köstliche Weine und kulinarische Spezialitäten können direkt bei den Winzern auf ihren Höfen probiert werden.
- Feuerwehr: Die Groß-Winternheimer Feuerwehr veranstaltet Anfang Oktober das traditionelle Schlachtfest in ihren Räumlichkeiten. Bei der stark besuchten Feier werden die Besucher mit Spezialitäten rund ums Schwein verwöhnt.
Literatur
- Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen, Mainz 1904
- Internet: www.swr.de/hierzuland-rp/archiv/2004/12/21/
Einzelnachweise
Weblinks
49.9423944444448.0809583333333Koordinaten: 49° 57′ N, 8° 5′ O
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