Große Wasserstraße

Große Wasserstraße
Große Wasserstraße
Kerkhoffhaus, im Hintergrund die Nikolaikirche
Eingangsportal am Krahnstöverhaus von M. Scheel (1938)

Die Große Wasserstraße in Rostock ist eine Straße im historischen Stadtkern der Hansestadt. In bogenförmigem Verlauf führt sie vom Neuen Markt zum Platz An der Viergelindenbrücke am südlichen Ende der Grubenstraße. Sie ist Teil der einstigen Rostocker Mittelstadt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Von der Südostecke des Neuen Marktes kommend, führt sie zunächst in Richtung Osten, bis sie die Pümperstraße und die kurze Gasse Hinter dem Rathaus kreuzt. Hier knickt sie in südöstliche Richtung ab und nimmt die nach Norden führende Kleine Wasserstraße auf. Sie endet am Knotenpunkt Bei der Viergelindenbrücke, zu dem auch die Mühlenstraße und der Beginenberg führen. Von West nach Ost hat sie ein relativ starkes Gefälle.

Geschichte

Im Jahre 1418 als Wasserstraße erstmals erwähnt, ergänzte man ihren Namen im 19. Jahrhundert um den Zusatz „Große“, um sie von der nahen Kleinen Wasserstraße abzugrenzen. Die Deutung ihres Namens ist umstritten, denkbar ist, dass über die Große Wasserstraße Wasser von der Grube (der heutigen Grubenstraße) zum Mittelstädtischen Born, einem öffentlichen Brunnen auf dem Neuen Markt, geleitet wurde.

Die Große Wasserstraße war im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rostock ein Domizil der städtischen Oberschicht, was durch die Nähe der Straße zum Neuen Markt erklärt werden kann. Hier ließen sich die wohlhabenden Bürger mehrheitlich Giebelhäuser, den prächtigsten hansischen Bautyp, errichten. Im Zuge des Vier-Nächte-Bombardements der britischen Luftwaffe Ende April 1942 wurde die Südwestseite der Großen Wasserstraße zwischen Neuem Markt und Pümperstraße völlig zerstört, darunter auch die Fürstenherberge. Die meisten Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite blieben aber verschont. Viele Baulücken sind inzwischen durch passende Neubauten ersetzt.

Im Zuge der 2004 erfolgten Sperrung des Neuen Marktes für Kraftfahrzeuge, hat der Fahrzeugverkehr in der Großen Wasserstraße stark zugenommen.

Sehenswertes

Die Große Wasserstraße verfügt über einige historisch wertvolle, erwähnenswerte Gebäude: die Große Wasserstraße Nummer 1, ein Gebäude im Stil des Historismus, die Nummer 2 aus barocker Zeit und die Große Wasserstraße Nummer 22, ein im Kern mittelalterliches Giebelhaus mit barocker Fassade. Ein besonderer Blickfang sind aber zwei Giebelhäuser mit gotischer Fassade, das Kerkhoffhaus, das schon zur Gasse Hinter dem Rathaus gehört und heute Standesamt und Stadtarchiv beherbergt, sowie als zweites, das Krahnstöverhaus im Südostabschnitt der Großen Wasserstraße – ein gotisches Kaufmannshaus mit prächtigem Staffelgiebel, das spätestens in der Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Es ist eines der wenigen erhaltenen Rostocker Profanbauten mit gotischer Fassade. Seinen Namen hat das Krahnstöverhaus von der ehemaligen Likörfabrik Julius Krahnstöver, die das Haus 1874 erwarb.

Weblinks

 Commons: Große Wasserstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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