Großes Moos

Großes Moos
Das Grosse Moos vor der Juragewässerkorrektion

Das Grosse Moos ist ein Teil des schweizerischen Seelands. Es ist die ehemalige Schwemmfläche der Aare zwischen Kerzers, Murtensee, Ins und Lyss. Heute ist es eines der wichtigsten Gemüse-Anbaugebiete der Schweiz. Das Grosse Moos ist eine der grössten Ebenen der Schweiz.

Geschichte

Bis zur Juragewässerkorrektion war das Grosse Moos ein unwegsames Sumpfland. Während Jahrhunderten diente das Grosse Moos fahrendem Volk wie z.B. den Jenischen als Aufenthalts- und Rückzugsgebiet. Die fahrenden Korber fanden hier auch das für ihre Arbeit notwendige Rohmaterial, die Weiden. Der 1879 als Nachfahre zwangsassimilierter Fahrender geborene jenische Schriftsteller Albert Minder verbrachte seine ersten Lebensjahre teils im Grossen Moos, teils in Bern.

Strafanstalten

Im Gebiet des Grossen Moos befinden sich die Strafanstalten Bellechasse (FR), Witzwil (BE) und St. Johannsen (BE).

In der 1898 gegründeten Anstalt Bellechasse wurden bis 1970 neben Kriminellen auch Minderjährige und vom fürsorgerischen Freiheitsentzug Betroffene inhaftiert. Das Hilfswerk Kinder der Landstrasse platzierte eine grosse Zahl jenischer Kinder, die ihren Eltern entrissen wurden, in dieser Strafanstalt.

Die 1883 als Strafanstalt für Männer und Frauen eröffnete Anstalt Massnahmezentrum St. Johannsen diente 1911 bis 1956 als Kant. Arbeitsanstalt für Trinker, Arbeitsscheue und Liederliche. Diese Anstalt hat noch heute Korbwaren im Verkaufsangebot, ein Sortiment, das ursprünglich von freien Jenischen selbst hergestellt und vertrieben, später von denselben als sogenannte "arbeitsscheue" Insassen auf Rechnung der staatlichen Anstalten produziert wurde.

Weblinks


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