- Naturschutzgebiet Großes Moor bei Darze
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53.495143411.9030857Koordinaten: 53° 29′ 43″ N, 11° 54′ 11″ O
Das Naturschutzgebiet Großes Moor bei Darze ist ein 150 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern neun Kilometer nordöstlich von Parchim. Namensgebend ist das südlich liegende Darze, ein Ortsteil der Gemeinde Rom. Die Unterschutzstellung erfolgte am 22. November 1978 mit dem Zweck, ein nährstoffarmes Moor mit typischer Flora und Fauna zu schützen und zu entwickeln.
Der aktuelle Gebietszustand wird als unbefriedigend eingeschätzt. Wasserstandsanhebungen in den 1990er Jahren verbesserten den Wasserhaushalt der Flächen, welcher aber immer noch gestört ist.
Ein Naturlehrpfad führt durch das Gebiet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Wasserhaushalt
Das Große Moor geht auf eine eiszeitlich entstandene Hohlform zurück. Unmittelbar nördlich verläuft die Frankfurter Eisrandlage der Weichselvereisung. In der Folge bildete sich ein See heraus, an dem ein Verlandungsmoor entstand. Nach dem Zuwachsen des Sees bildete sich ein Regenmoor, welches bis zu sieben Meter Torfmächtigkeit aufwies. Im Süden des Großen Moores entwickelte sich eine als Dasser See bezeichnete Wasserfläche, in der sich überschüssiges Wasser sammelte. Er wurde über die Wocker nach Süden hin zur Elde entwässert. Erste Aufzeichnungen zum Gebiet existieren aus dem Jahr 1788: Die Schmettausche Karte zeigt die Flächen waldfrei. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Entwässerungsgräben angelegt und es begann der Torfabbau im Gebiet, der in verschieden starker Ausprägung bis 1957 fortgeführt wurde. Auf trockenen Standorten wurden Gehölze gepflanzt und die Flächen beweidet. Ein Schöpfwerk wurde zu DDR-Zeiten betrieben.
Pflanzen- und Tierwelt
Im zentralen Teil des Moores findet sich noch ursprüngliche Hochmoorvegetation mit Sumpf-Porst, Wollgras, Moos- und Trunkelbeere sowie Torfmoosen. Angrenzend wachsen Pfeifengras, Moorbirke und Kiefer.[1] Die Große Listspinne lebt im Darzer Moor. Brutvögel sind Rohrdommel, Bekassine, Kiebitz, Kranich, Graugans, Schilfrohrsänger, Sumpfmeise, Eisvogel und Waldkauz. Der Fischotter wurde nachgewiesen.
Literatur
- Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Großes Moor bei Darze 110. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 512f.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorie:- Naturschutzgebiet im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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