Großgartach

Großgartach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Leingarten
Leingarten
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Leingarten hervorgehoben
49.159.1166666666667168Koordinaten: 49° 9′ N, 9° 7′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Heilbronn
Höhe: 168 m ü. NN
Fläche: 23,48 km²
Einwohner: 10.684 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 455 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74211
Vorwahl: 07131
Kfz-Kennzeichen: HN
Gemeindeschlüssel: 08 1 25 058
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Heilbronner Straße 38
74211 Leingarten
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ralf Steinbrenner
Lage der Gemeinde Leingarten im Landkreis Heilbronn
Abstatt Abstatt Bad Friedrichshall Bad Rappenau Bad Wimpfen Beilstein Beilstein Beilstein Brackenheim Cleebronn Eberstadt Ellhofen Ellhofen Eppingen Erlenbach Flein Gemmingen Güglingen Gundelsheim Hardthausen am Kocher Heilbronn Ilsfeld Ittlingen Jagsthausen Jagsthausen Kirchardt Langenbrettach Lauffen am Neckar Lauffen am Neckar Lehrensteinsfeld Leingarten Löwenstein Löwenstein Löwenstein Massenbachhausen Möckmühl Neckarsulm Neckarwestheim Neudenau Neuenstadt am Kocher Nordheim Obersulm Oedheim Offenau Pfaffenhofen Roigheim Schwaigern Siegelsbach Talheim Untereisesheim Untergruppenbach Weinsberg Widdern Wüstenrot ZaberfeldKarte
Über dieses Bild

Leingarten ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn (Baden-Württemberg), die im Zuge der Gemeindereform am 1. Januar 1970 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Großgartach und Schluchtern entstand.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Leingarten liegt im Westen des Landkreises Heilbronn an der Lein, einem linken Nebenfluss des Neckars, am Fuße des Heuchelbergs.

Nachbargemeinden

Nachbarstädte und -gemeinden Leingartens sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten): Heilbronn (Stadtkreis), Nordheim und Schwaigern (beide Landkreis Heilbronn).

Gemeindegliederung

Leingarten besteht aus den Ortsteilen Großgartach und Schluchtern, die heute praktisch nahtlos zusammengewachsen sind. Zu Schluchtern gehört noch der Ortsteil Riedhöfe.[2]

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

Schon in der Jungsteinzeit vor fast 7000 Jahren siedelten Menschen in der heutigen Leingartener Gemarkung. Viele steinzeitliche rechteckige Wohnstellen wurden ergraben, mit zahlreichen Hausgeräten aus Stein, Knochen und Ton. Für die Keramik, die mit anderen Funden stilistisch nicht vergleichbar war, prägte der Heilbronner Arzt und Altertumsforscher Alfred Schliz 1901 den Begriff Großgartacher Kultur (4800 bis 4600 v. Chr.) Auch für die nachfolgende Bronze- und Eisenzeit ist eine Besiedlung durch Fundstücke in der Gemarkung nachgewiesen.

Ab etwa 500 v. Chr. kamen die Kelten als neue Siedler. Ihre Anwesenheit ist durch die spätkeltische Viereckschanze Röthe bezeugt. Diese Anlage brachte Fundstücke aus dem 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. und zeigt deutliche Parallelen zu den Viereckschanzen bei Nordheim.[3] Auch die am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. bis an den Neckar vordringenden Römer hinterließen Spuren in der Leingartener Gemarkung. Seit dem 3. Jahrhundert drangen die Alemannen in die rechtsrheinischen römischen Gebiete ein und wurden seit etwa 500 n. Chr. von den siegreichen Franken aus dem nördlichen Neckargebiet teilweise nach Süden abgedrängt. Im 8. Jahrhundert gehörten Großgartach und Schluchtern in den fränkischen Gartachgau.

Mittelalter

Großgartach und Schluchtern sind im Lorscher Codex zum ersten Mal schriftlich bezeugt. „Im 15. Jahr des Königs Pippin“, was den Jahren 766 und 767 entspricht, erscheinen sie als Gardaha und Sluhtra in Schenkungsurkunden des Klosters Lorsch.

Die sogenannte Frankenschanze in der Großgartacher Markung, eine Ringwallanlage auf einer schmalen Terrasse am Nordhang des Heuchelbergs, wurde wahrscheinlich um 1000 n. Chr. errichtet und wohl bis ins 14. Jahrhundert zumindest zeitweise auch bewohnt. Fundstücke belegen die Existenz eines mit einem Kachelofen ausgestatteten Hauses und damit die Anwesenheit bedeutsamer Personen. Die Anlage – an der Stelle eines römischen Siedelplatzes – hat in Süddeutschland kein vergleichbares Gegenstück und erinnert an die norddeutschen Niederungsburgen des 10. und frühen 11. Jahrhunderts. Bei einem Teil dieser Rundwallanlagen dürfte es sich um frühe Adelsburgen gehandelt haben, und vielleicht war auch die Frankenschanze der befestigte Wohnsitz einer adligen Familie. Jedenfalls sprechen die Fundstücke, die Lage des Platzes und die Situation im Gelände gegen eine Nutzung als einfache Fliehburg.

Ein Bergsporn auf der Nordseite des Heuchelbergs in der Schluchterner Markung wurde durch die sogenannte Harchenburg gesichert, eine mehrgliedrige mittelalterliche Befestigungsanlage aus Wällen und Gräben. Bei archäologischen Untersuchungen kamen keine antiken Mauerreste oder Funde an den Tag. Hier stand also nie eine „Ritterburg“, sondern die Harchenburg war eine Fliehburg, die den Bewohnern von Schluchtern und vielleicht auch denen von Großgartach und Schwaigern in unruhigen Zeiten Schutz bot.

Der Herrenhof (Fronhof) in Großgartach ist der Siedlungskern der späteren Gemeinde. Der Grabfund einer mit zwei Goldohrringen bestatteten Frau in der dem Hof benachbarten alten Großgartacher Laurentiuskirche lässt schon für die Zeit um 700 die Anwesenheit einer hochstehenden Familie vermuten.

Schluchtern war zunächst nur ein Flurname in der Großgartacher Gemarkung (… in Gardaro marcha in loco qui dicitur Shlothrun), ein Platz, auf dem ein Herrenhof stand mit dem dazugehörenden Herrenland und dem Hufenland der abhängigen Bauern.

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts gehörten fast drei Viertel von Großgartach in die Herrschaft der Grafen von Lauffen, die alle ihre Rechte auf das 1122 von ihnen gegründete Kloster Odenheim übertrugen. Seit 1376 erweiterten die Grafen von Württemberg ihren Großgartacher Grundbesitz; sie erwarben ein Viertel der Vogtei und die hohe Obrigkeit (Landeshoheit). Nach dem Niedergang des Klosters Odenheim kamen dessen Rechte im 16. Jahrhundert an das Ritterstift Bruchsal.

Vermutlich im 13. Jahrhundert erwarben die Herren von Weinsberg ihren Schluchterner Besitz. 1431 verkauften sie ihre Rechte – Grundrechte, Gerichtsbarkeit, Kelter – für 1000 Gulden an Pfalzgraf Otto aus der Pfälzer Seitenlinie Pfalz-Mosbach. Nach dem Erlöschen dieser Linie fiel Schluchtern im Erbgang 1499 an die Kurpfalz. Schon früh hatten die Herren von Neipperg Rechte in Schluchtern. Sie waren sicher auch die Erbauer der alten Pankratiuskirche, denn bis 1305 besaßen sie das Patronatsrecht, und im Schluchterner Weistum (nach 1499) sind sie als collatores bezeugt, sie haben das Vorschlagsrecht für die Besetzung der Schluchterner Pfarrstelle.

Neuzeit

Im Dreißigjährigen Krieg und dem nachfolgenden Pfälzischen Erbfolgekrieg hatten Großgartach und Schluchtern wie die meisten Orte der Umgebung stark zu leiden. Das teilweise entvölkerte Schluchtern wurde durch die Ansiedlung von Auswanderern wieder bevölkert, wodurch insbesondere die katholische Gemeinde des Ortes erstarkte.

In der Rechtsnachfolge des Ritterstifts Bruchsal kam Großgartach 1803 an das Großherzogtum Baden, das den ihm zugefallenen Besitz 1806 im Tausch gegen andere Rechte an Württemberg gab, wo der Herzog und Kurfürst gerade König geworden war. Nun lebten die Großgartacher also im Königreich Württemberg. Schluchtern gehörte bis 1803 zum kurpfälzischen Oberamt Mosbach. Es kam dann an das Fürstentum Leiningen und mit diesem 1806 an das Großherzogtum Baden. Da Großgartach und die anderen umliegenden Orte württembergisch waren, bildete Schluchtern nun eine badische Exklave in Württemberg. Mehrere Anläufe beider Seiten, den Ort an Württemberg zu übertragen, blieben ohne Ergebnis. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, am 25. Juni 1945, verfügte die amerikanische Besatzungsmacht, dass die Gemeinde fortan dem württembergischen Landkreis Heilbronn unterstehe. Nach der Bildung Baden-Württembergs wurde diese Übertragung noch einmal durch ein Landesgesetz bekräftigt.

1939 wurden in Großgartach 2752 Einwohner gezählt, in Schluchtern waren es 1074. Ende 1945 waren es 2994 Einwohner in Großgartach und 1210 in Schluchtern.[4] Im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform vereinigten sich Schluchtern und Großgartach am 1. Januar 1970 nach Jahrhunderten der Trennung zur neuen Gemeinde Leingarten.

Die Gemeinde Leingarten strebt an, zum 40-jährigen Jubiläum der Vereinigung im Jahr 2010 zur Stadt erhoben zu werden. Am 27. April 2007 beschloss der Gemeinderat, das Verfahren hierfür einzuleiten.[5]

Religionen

Zur Zeit der Reformation wurde in Großgartach bereits um 1530 lutherisch gepredigt und von den württembergischen Landesherren 1535 der lutherische Glaube eingeführt. Schluchtern wurde mit der Kurpfalz bis 1556 ebenfalls lutherisch, ab 1559 jedoch kalvinistisch und im 17. Jahrhundert mit der Rückkehr der Kurpfalz zum Katholizismus wurden auch wieder Katholiken geduldet.

In Großgartach und Schluchtern gibt es jeweils eine eigene evangelische Kirchengemeinde. In der Gemeinde sind auch eine katholische Kirchengemeinde, eine evangelisch-methodistische Kirchengemeinde und die Neuapostolische Kirche vertreten. Kirchliche Jugendarbeit in den beiden evangelischen Kirchengemeinden Großgartach und Schluchtern bietet die EJL (Evangelische Jugend Leingarten). Viele offene Angebote, Jugendgruppen, Kinderbibelwoche, Indiacade, Kreuzweg, Jungschartag und Freizeiten für rund 300 Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren bilden einen festen Bestandteil im Gemeindeleben.

Juden wurden in Schluchtern erstmals nach dem Dreißigjährigen Krieg erwähnt, eine aus mehreren Familien bestehende Gemeinde bildete sich dann im Lauf des 18. Jahrhunderts. 1750 waren vier jüdische Familien ansässig. Eine Synagoge wurde um 1800 in einem Wohnhaus eingerichtet, auch gab es verschiedene Frauenbäder. 1801 gab es 42 Juden in Schluchtern. Die zumeist armen Juden lebten im Bereich der Entengasse. 1845 wurde ein neues Frauenbad, um 1900 ein Friedhof errichtet. Die Gemeinde wuchs bis gegen des 19. Jahrhunderts allmählich an, nahm dann aber durch Ab- und Auswanderung stark ab. 1885 waren es 99 Personen, 1900 noch 74 und 1933 noch 28, von denen vor allem die Jüngeren nach 1933 auswanderten. Die Synagoge in der Brunnengasse wurde 1938 demoliert, die letzten zwölf Schluchterner Juden fanden 1940/42 durch Deportation den Tod. Zwei der einst in Schluchtern lebenden Juden kehrten nach 1945 zurück.

Politik

Rathaus in Leingarten

Gemeinderat

Der Gemeinderat Leingartens hat nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 18 Sitze. Die Wahl erbrachte folgendes Resultat:

  • CDU 36,9% (+0,4) - 7 Sitze (=)
  • FWV 24,4% (+2,4) - 4 Sitze (=)
  • SPD 20,5% (-0,9) - 4 Sitze (=)
  • GRÜNE 18,1% (+5,6) - 3 Sitze (+1)
  • Andere 0,0% (-7,5) - 0 Sitze (-1)

Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.

Wappen und Flagge

Die Blasonierung des Leingartener Wappens lautet: In gespaltenem Schild vorne in Rot ein gesenktes silbernes Schwert, hinten in Silber ein roter Rost. Die Flagge Leingartens ist Rot-Weiß.

Nach der Vereinigung Großgartachs und Schluchterns wurde der neuen Gemeinde Leingarten von der Archivdirektion in Stuttgart die Übernahme des Großgartacher Wappens vorgeschlagen, dessen Tradition bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Dies war in der Kommunalpolitik nicht durchzusetzen. Das daraufhin entworfene neue Leingartener Wappen zeigt die Attribute der Kirchenpatrone der Vorgängergemeinden Großgartach und Schluchtern, das Schwert des Heiligen Pankratius und den Rost des Heiligen Laurentius. Es wurde der Gemeinde zusammen mit der Flagge am 25. September 1970 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.

Die Blasonierung des Großgartacher Wappens lautet: In Silber der stehende, golden nimbierte heilige Laurentius in rotem Diakonsgewand, in der Rechten einen grünen Palmzweig, in der Linken einen schwarzen Rost haltend. Die seit 1939 geführte Gemeindeflagge war Rot-Weiß.

Das älteste bekannte, nur in einem Bruchstück erhaltene Siegel Großgartachs an einer Urkunde vom 25. Mai 1379 zeigt eine Figur auf einem Rost, nach Umschrift und Art der Darstellung vermutlich der heilige Laurentius, der Ortspatron. Dieses Siegel ist das älteste bekannte Dorfsiegel Württembergs. Spätere Großgartacher Siegel ab 1531 zeigen Laurentius in der üblichen Darstellung mit Palme in der Rechten und Rost in der Linken. Als Fleckenzeichen ist der Rost 1684 auf Markungssteinen nachzuweisen. Als Wappenfigur in einem Wappenschild erscheint Laurentius erstmals 1583 im Landschaftsgebäude in Stuttgart. 1956 legte die Archivdirektion die Farben des Wappens fest, 1957 wurde es erstmals von der Gemeinde in einem Wappenschild verwendet.

Die Blasonierung des Schluchterner Wappens lautet: In Blau ein stehender, silbern gepanzerter jugendlicher Heiliger (St. Pankratius) mit goldenen Locken und goldenem Nimbus, die Linke in die Seite gestemmt, in der Rechten ein mit der Spitze nach rechts oben zeigendes goldenes Schwert haltend. Die Gemeindeflagge war Weiß-Blau.

Der Schluchterner Kirchenpatron St. Pankratius ist schon auf einem Siegel von 1620 abgebildet und diente seitdem als Wappen. Die Farben wurden 1901 vom Generallandesarchiv Karlsruhe festgelegt. Am 8. Oktober 1963 verlieh das baden-württembergische Innenministerium Schluchtern seine Flagge.[6]

Partnergemeinden

Partnergemeinden Leingartens sind Lésigny in Frankreich (seit Mai 1975) und Asola in Italien (seit 30. Oktober 2004). Lésigny und Asola sind auch untereinander Partnergemeinden, weshalb Leingarten die Partnerschaft als trilaterale Partnerschaft bezeichnet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Heuchelberger Warte

Leingarten liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Bauwerke

Weithin sichtbares Wahrzeichen Leingartens ist die Heuchelberger Warte, ein 1483 auf dem Heuchelberg von Graf Eberhard im Barte erbauter Wachturm, der Teil des Württembergischen Landgrabens war. Heute ist die Heuchelberger Warte ein beliebtes Ausflugsziel mit Waldgaststätte. Unterhalb der Heuchelberger Warte befindet sich die Wallanlage "Frankenschanze".[7]

Im Ortsteil Großgartach befindet sich die evangelische Lorenzkirche, die 1913 nach Entwürfen von Martin Elsaesser erbaut wurde. Der spätromanische ehemalige Turmchor eines Vorgängerbauwerks wurde dabei als Taufkapelle erhalten. Das vermauerte alte Rundbogentor des Friedhofs ist auf 1577 datiert. Markant ist auch das Großgartacher Wasserwerk von 1906.

Pankratiuskirche

Im Ortsteil Schluchtern befindet sich die im Kern spätgotische, 1493 erstmals erwähnte Pfarrkirche St. Pankratius, die ab etwa 1700 als Simultankirche, danach lange als protestantische Kirche diente und seit 1823 katholische Kirche ist. Die evangelische Kirche wurde von 1843 bis 1846 erbaut, im Inneren später mehrfach umgestaltet und heißt seit 1996 Martin-Luther-Kirche. Zwischen beiden Kirchen befinden sich das katholische Pfarrhaus von 1727 und das evangelische Pfarrhaus von 1858, außerdem das 1902 erbaute Alte Rathaus. Überreste der einstigen Synagoge sind in dem Gebäude Brunnengasse 15 aufgegangen.

Skulpturen

Skulptur Uomo universale von Gunther Stilling

Im Juli 2007 fand das Künstlersymposium Kunst Raum Kreisel statt, als dessen Ergebnis fünf inzwischen zumeist an Kreuzungen aufgestellte großformatige Skulpturen in Leingarten verblieben. Vor dem Rathaus in der Heilbronner Straße befindet sich die über fünf Meter hohe Marmorskulptur Hoffnung von Giorgie Cpajak. Am Kreisverkehr an der Kreuzung von Heilbronner und Eppinger Straße befindet sich die Sandsteinskulptur Historie und Gegenwart von Matthew Simmonds. An der Kreuzung von Eppinger und Kirchhausener Straße befindet sich die aus zwei Sandsteinobjekten bestehende Skulptur Europa und der Stier von Georg Viktor. Im weiteren Verlauf der Kirchhausener Straße befinden sich jeweils in weiteren Kreisverkehren die Skulptur Utopie in Stein von Christiane Guillaubey sowie die zuletzt am 29. Juni 2008 aufgestellte Metallskulptur Uomo universale von Gunther Stilling.[8]

Museen

Das 1975 gegründete Museum Altes Rathaus wird vom Heimatverein Leingarten getragen und zeigt eine Dauerausstellung mit archäologischen und heimatgeschichtlichen Exponaten.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jährlich am letzten Juniwochenende findet in Schluchtern das in der ganzen Umgebung bekannte Gassenfescht statt. Hierbei wird für Unterhaltung gesorgt durch Live-Bands, Vorführungen, einen Kinderflohmarkt, viele Essens- und Trinkstände und vieles mehr. Der Großgartacher Käsritt ist ein Heimatfest mit Festzug, Pferderennen und anderen Programmpunkten. Er wird alle drei Jahre im Herbst veranstaltet, zuletzt im September 2006.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Leingarten liegt an der B 293 von Heilbronn nach Karlsruhe und an der Kraichgaubahn (KarlsruheHeilbronn), die von der Heilbronner Stadtbahn als S 4 befahren wird. Die Kraichgaubahn verfügt über vier Haltepunkte im Ort. Es gilt der Tarif des Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehrs.

Medien

Über das Geschehen in Leingarten berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe LT (Leintal) sowie ein Amtsblatt der Gemeinde.

Bildung

Leingarten verfügt über eine Grundschule, die Hans-Sauter-Schule, und eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, die Eichbottschule. Im benachbarten Eichbottzentrum befindet sich auch die Leingartener Bücherei.

Öffentliche Einrichtungen

Leingarten verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr, das Jugendhaus Mühle Kinder- und Jugendkultur, eine Festhalle, ein Kulturzentrum, ein Hallenbad und ein Freibad.

Naherholungsgebiete

Als Naherholungsgebiet dienen die zwei Eichbottseen, die am Fuße des Heuchelbergs liegen. Es gibt in diesem Gebiet auch Biotope sowie ein Arboretum und einen Spielplatz.

Weinbau

In Leingarten wird auf rund 100 Hektar Wein angebaut, davon etwa 60 % Rotwein. Die Hauptlagen befinden sich am Heuchelberg, zu dessen Großlage im Bereich Württembergisch Unterland des Württembergischen Weinbaugebietes sie auch gehören. Der Wein wird von der Heuchelberg-Kellerei e.G. in Schwaigern und von diversen Selbstvermarktern vermarktet.

Energieversorgung

Zwischen Großgartach und Heilbronn-Neckargartach befinden sich zwei Umspannwerke: Eines für 220 kV und 110 kV der Süwag Energie und eines für 380 kV (mit SF6-Schaltanlage), 220 kV und 110 kV der EnBW AG.

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Panoramabild von Leingarten, Standort: Heuchelberger Warte
Panoramabild von Leingarten, Standort: Heuchelberger Warte

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Quelle für den Abschnitt Gemeindegliederung:
    Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 104–106 sowie Nachtrag in Bd. VIII, Stuttgart 1983, ISBN 3-17-008113-6, S. 661
  3. Andrea Neth: Eine neu entdeckte Viereckschanze in Leingarten-Schluchtern, Kreis Heilbronn. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg. 1997, Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1347-X, ISSN 0724-8954, S. 66–69. 
  4. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 1: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordwürttemberg
  5. Quellen für den Abschnitt Geschichte:
    Ludwig Lidl: Leingarten im Ablauf der Geschichte. In: Heimatbuch Leingarten. S. 34f.
    Gerhard Kiesow: Schluchtern. Ein kurpfälzisches Dorf im 16. Jahrhundert. S. 18f. und 63
    Christoph Morrisey und Dieter Müller: Wallanlagen im Stadt- und Landkreis Heilbronn. S. 76f.
  6. Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:
    Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 93
    Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 88f. und 133
  7. Frank Buchali: Lexikon der Burgen und Schlösser im Unterland. Seite 209 ff. Heilbronn, 2008, ISBN 3-00-007056-7
  8. [1]

Literatur

  • Gerhard Kiesow: Schluchtern. Ein kurpfälzisches Dorf im 16. Jahrhundert. BOD, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-0518-X (Quellentexte und Kommentar)
  • Gerhard Kiesow: Schluchtern. Eine kurpfälzische Dorfgemeinde im Kraichgau. BOD, Norderstedt 2006, ISBN 3-8334-4002-3
  • Heimatbuch Leingarten. Heimatverein Leingarten, Leingarten 1982
  • Christoph Morrissey: Wallanlagen im Stadt- und Landkreis Heilbronn. Das Burgmal bei Heilbronn, der Michaelsberg bei Gundelsheim, die Frankenschanze bei Leingarten-Großgartach, die Harchenburg bei Leingarten-Schluchtern, das Hörnle bei Brackenheim-Dürrenzimmern. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2087-2 (Atlas archäologischer Geländedenkmäler in Baden-Württemberg. 2: Vor- und frühgeschichtliche Befestigungen. H. 17)
  • Valerie Blass: Von der Zweckehe zur Erfolgsgemeinschaft. Leingarten seit 1970. Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 2008, ISBN 978-3-921923-27-6

Siehe auch

Weblinks


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