Gruber-Widal-Reaktion

Gruber-Widal-Reaktion

Die Gruber-Widal-Reaktion, benannt nach dem Hygieniker Max von Gruber (1853-1927) und dem französischen Pathologen Fernand Widal (1862-1929), dient dem Nachweis von spezifischen Antikörpern mit Hilfe von Antigenen auf bekannten Bakterien. Durch die Ermittlung des Titers erlaubt die Gruber-Widal-Reaktion einen Schluss auf die Konzentration dieser Antikörper im Blutserum eines Patienten.

Durchführung

Blutserum wird in aufsteigender Konzentrationen in physiologischer Kochsalzlösung verdünnt, mit einer Suspensionen abgetöteter Bakterien zusammengebracht und 24 Stunden bei 37 °C inkubiert, wobei das Agglutinat aus Antikörper und Antigen-tragenden Bakterien in Form einer weißen Trübung ausfällt. Die größte Verdünnung mit einer Ausfällung gibt den Titer an. Der Titer kann mit einem Agglutinoskop abgelesen werden. Wichtig für die Beurteilung, ob eine akute Infektion vorliegt, ist außer der Höhe der Verlauf des Titers: Für eine akute Infektion ist ein Titeranstieg binnen sieben Tagen eine Voraussetzung. Die Gruber-Widal-Reaktion dient einer Diagnostik zum Beispiel der Salmonellosen, Escherichia coli-Infektionen und Ruhr. In modifizierter Form wird sie auch beim Nachweis einer Brucellose als Widal-Wright-Reaktion verwendet.

Literatur

  • Nachruf auf Ferdinand Widal (pdf)
  • H. Mochmann, W. Köhler: [The discovery of bacterial agglutinins and origin of serodiagnosis--a priority battle from the history of medical microbiology. 2: Biographical sketches of the contenders Max v. Gruber (1853-1927), Richard Pfeiffer (1858-1945), Herbert Edward Durham (1869-1921) and Fernand Widal (1862-1929)] Z. Ärztl. Fortbildung (Jena) (1989) 83(21): S. 1085-1090 PMID 2698554

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