Gruppenleiterschulung

Gruppenleiterschulung

Die Jugendleitercard (auch Jugendleiter/in-Card, JuLeiCa) ist ein amtlicher Ausweis, der in Deutschland für ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit ausgestellt werden kann. Die Karte (im Format nach ISO/IEC 7810 ID-1) soll dem Jugendleiter zur Legitimation gegenüber den Erziehungsberechtigten der minderjährigen Teilnehmer, staatlichen und nichtstaatlichen Stellen, von denen Beratung und Hilfe erwartet wird, und als Berechtigungsnachweis für die Inanspruchnahme von bestimmten Rechten und Vergünstigungen dienen. Voraussetzung zur Erlangung dieses Ausweispapieres ist in der Regel die erfolgreiche Absolvierung eines Gruppenleiter-Grundkurses.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Vor der Jugendleitercard konnte ehrenamtlichen Mitarbeitern der Jugendarbeit ein sogenannte Jugendgruppenleiterausweis ausgestellt werden. Diesen gab es seit 1982. Die „Vereinbarung der Obersten Landesjugendbehörden zur Einführung einer Ausweiskarte für Jugendleiterinnen und Jugendleiter“ ist die Grundlage für die heutige Jugendleitercard. Sie sollte das Interesse an einem Ausweis für Jugendleiter wieder neu beleben und dazu anregen, bestehende Unterstützungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Jugendleiter weiter auszubauen und neue zu schaffen.

Mittlerweile ist die Jugendleitercard in allen Bundesländern durch landesrechtliche Regelungen eingeführt worden.

Erwerb

Die Jugendleitercard erhalten bundesweit Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Diese müssen dort ehrenamtlich im Sinne des § 73 KJHG für einen Träger der freien Jugendhilfe oder für einen Träger der öffentlichen Jugendhilfe tätig sein. Dabei müssen sie nach bestimmten Standards zu dieser Arbeit qualifiziert sein. Sie umfassen in der Regel einen Gruppenleiter-Grundkurs und einen acht Doppelstunden umfassenden Kurs für Erste Hilfe.

Gruppenleiter-Grundkurse

Diese Kurse, abgehalten von Gemeinden, Kirchen und Jugendverbänden, qualifizieren ehrenamtliche Mitarbeiter als Jugendleiter.

Ausbildungsinhalte sind:

  • Richtiges Auftreten vor Gruppen,
  • Rechts- und Versicherungsfragen,
  • Gruppen-, Spiele- und Medienpädagogik,
  • Kennenlernen von Spielen u. ä. für die praktische Jugendarbeit sowie
  • Beschäftigung mit der inhaltlichen und weltanschaulichen Ausrichtung des jeweiligen Jugendverbandes.

Die Kurse werden von hauptamtlichen und erfahrenen ehrenamtlichen Mitarbeitern aus der Jugendarbeit geleitet. Absolventen eines Gruppenleiter-Grundkurses können sich anschließend durch eine Jugendleitercard ausweisen.

Die Jugendleitercard kann auch für neben- und hauptamtliche Mitarbeiter ausgestellt werden, soweit sie wie Jugendleiter tätig werden. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre. In besonderen Fällen kann sie auch für Jugendleiter im Alter von 15 Jahren ausgestellt werden.

Gesetzliche Grundlagen

Es gibt keine bundesrechtlich verbindliche Regelung zur Jugendleitercard. Jedoch basiert ihre Ausstellung auf der Vereinbarung der Obersten Landesjugendbehörden vom 12./13. November 1998. Als gesetzliche Grundlage wird - auf der Rückseite der Karte - der § 73 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes angegeben. Die Einführung erfolgte auf landesrechtlicher Ebene, da die Länder bzw. die Kommunen dafür zuständig sind. Zu den einzelnen landesrechtlichen Regelungen, siehe unter Weblinks.

Die Vereinbarung der Obersten Landesjugendbehörden vom 12./13. November 1998 [1] beinhaltet folgende Punkte:

  • Legitimation gegenüber staatlichen und nichtstaatlichen Stellen
  • Legitimation gegenüber Erziehungsberechtigten
  • Grundlage für Ermäßigungen und Vergünstigungen
  • Gültigkeitsdauer: maximal drei Jahre
  • Gegenseitige Anerkennung der Jugendleitercard in anderen Bundesländern
  • Voraussetzungen zur Erlangung: Mindestalter 16, in Ausnahmefällen auch 15; Ausbildungsstandards
  • Ermächtigung an die Länder zusätzliche Anforderungen zu schaffen bzw. die Vereinbarten enger zu fassen

Ausstellende Institutionen

Die Ausstellung der Jugendleitercard ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ausgestaltet. Informationen dazu kann man aber hier finden:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.sjrg.de/media/pdf/v_juleica.pdf

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