- Gruppenpolarisation
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Gruppenpolarisierung (ergl. group polarization) ist ein Begriff aus der Sozialpsychologie und bezeichnet ein Phänomen im Zusammenhang mit Entscheidungsprozessen in Gruppen.
Der Begriff bezeichnet das Phänomen, dass unter bestimmten Bedingungen das Ergebnis einer Gruppendiskussion, beispielsweise die Meinung über die Höhe einer Strafe oder die Steuererhöhung, extremer ausfällt als die durchschnittlichen Positionen/Tendenzen der einzelnen Gruppenmitglieder vor der Diskussion. Die Gruppe tendiert also nach der Diskussion stärker in die vor der Diskussion bereits präferierte Richtung.
Versuche, diesen Effekt zu erklären basieren in erster Linie auf der Theorie sozialer Vergleichsprozesse und der Selbstkategorisierungstheorie. Im Laufe des Forschungsprozesses und mit Hilfe von detaillierten Experimenten hat sich gezeigt, dass zwar die Selbstkategorisierungstheorie, jedoch nicht die Theorie sozialer Vergleichsprozesse im Stande ist, alle Aspekte des Effektes zu erklären (siehe auch Mackie, 1986; Mackie & Cooper, 1984).
Erklärung der Gruppenpolarisation
siehe Selbstkategorisierungstheorie
Literatur
- Stroebe, W., Jonas, K. & Hewstone, M. (2002): Sozialpsychologie. Eine Einführung. Springer.
- Lamm, H. & Myers, D.G. (1978). Group-induced polarization of attitudes and behavior. In: L.Berkowitz (Ed.). Advances in experimental social psychology (Vol. 11, pp. 145-195). NY: Academic Press.
- Mackie, D. M. (1986). Social identification effects in group polarization. Journal of Personality and Social Psychology, 50, 720-728.
- Mackie, D.M. and Cooper, J. (1984). Group polarization: The effects of group membership. Journal of Personality and Social Psychology, 46, 575-585
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