Grynau

Grynau
Turm und Gasthof Grynau
Turm Grynau

Das Schloss Grynau oder Grinau ist eine mittelalterliche Burg am Fluss Linth im Gebiet der Gemeinde Tuggen im Kanton Schwyz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau des bis heute erhaltenen Turms, der lange Zeit fälschlicherweise für ein römisches Bauwerk gehalten wurde, erfolgte im frühen 13. Jahrhundert durch die Grafen von Rapperswil zur Sicherung des Übergangs über den Fluss Linth zwischen ihren Gebieten um Uznach und in der March. Über dem Fluss Linth gab es bis ins 20. Jahrhundert nur die Brücken bei Grynau, Benken, Ziegelbrücke und Weesen.

Nach dem Aussterben der Rapperswiler Grafen gelangte die Burg über die Grafen von Habsburg-Laufenburg 1343 an die Toggenburger und 1437 an den Kanton Schwyz. Der Besitz der Grynau ermöglichte es Schwyz, den gesamten Verkehr zwischen der Ost- und der Innerschweiz sowie zwischen Zürich und Chur auf der Linth zu kontrollieren. Auch Zürich versuchte, in den Besitz des Schlosses zu gelangen. Nach der Niederlage Zürichs im Alten Zürichkrieg befand sich Schwyz aber unbestritten im Besitz der Grynau.

Schwyz liess die Burg und ihre Einnahmen aus Zoll, Fahr-, Brücken- und Fischereigebühren durch einen Landvogt verwalten. Im 17. Jahrhundert wurde die Burganlage verändert und eine zeitgenössische Schlossanlage errichtet. Nach der Aufhebung der Binnenzölle 1848 verkaufte der Kanton Schwyz die Anlage an die Familie Kälin, die bis heute im Besitz des Turms und des in einen Landgasthof umgebauten Schlosses ist.

Bauliche Veränderungen

Die ursprüngliche Anlage wurde durch den Bau des Linthkanals stark verändert, da die Strasse und Brücke seither zwischen Turm und Schloss verlaufen und nicht mehr durch den Durchgang in der Mitte des Schlosses.

Der Turm und das Schloss Grynau vor der Linthkorrektion 1786
Lageplan des Schloss Grynau von 1820. Der alte Verlauf des Flusses Linth und der neue Linthkanal verdeutlichen die veränderte Lage der Grynau

Vom März 1940 bis im November 1942 wurde im Berg hinter dem Schlossturm das Infanteriewerk Grynau errichtet. Die Festung war zunächst im Rahmen der Planungen des "Falles Nord" (deutsche Umgehung der Maginotlinie im Süden durch Schweizergebiet) als Teil geplant. Ab Juni 1940 wurde der Festung eine verzögernde Rolle als vorgeschobener Posten des Réduit zugedacht.

Heute prägen ein Unterwerk der Nordostschweizerischen Kraftwerke und die dort abgehenden Hochspannungsleitungen das Landschaftsbild. Ausserdem wird die Grynau von der Vorableitung und der 380-kV-Leitung Sils-Fällanden tangiert.

Siehe auch

Weblinks

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