- Nordostschweizerische Kraftwerke AG
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Die Nordostschweizerische Kraftwerke AG (NOK) ist eine Produzentin und Grossverteilerin von Elektrizität. Sie ist ein Gemeinschaftswerk der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Zug und Aargau. Der Hauptsitz ist in Baden. Für viele Gemeinden in den vorgenannten Kantonen ist die NOK die einzige Stromlieferantin. Sie ist ein Tochterunternehmen der Axpo.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Vorgeschichte
- 2 Kraftwerke
- 3 Übertragungsleitungen (Auszug)
- 4 Weblinks
Vorgeschichte
Seit 1908 wird beim Klöntalersee, einen durch Bergsturz entstandenen Natursee, Elektrizität produziert. Das damals erbaute Kraftwerk befindet sich am Löntsch, dem Abfluss des Klöntalersees. Die Betreiberin hiess bis 1914 Löntsch-Beznau-Werke und besass auch das Aarekraftwerk Beznau. Seit damals trägt die Gesellschaft ihren heutigen Namen. Beznau ist noch heute eine der wichtigsten Unterstationen im 380-kV-Übertragungsnetz.
Kraftwerke
Die NOK ist Eigentümerin des Kernkraftwerks Beznau. Sie ist mit 23 Prozent am Kernkraftwerk Leibstadt beteiligt und für die Geschäftsführung verantwortlich. Am Kernkraftwerk Gösgen besitzt sie 25% des Aktienkapitals.
Der NOK gehören 85% der Kraftwerke Linth-Limmern (KLL) in Linthal und 50 Prozent der AG Kraftwerk Wägital in Vorderthal.
Der NOK gehören zahlreiche weitere Wasserkraftwerke und Beteiligungen an Kraftwerken ausserhalb der Nordostschweiz. Sie ist zudem auch an den Kraftwerken Riburg-Schwörstadt (KRS) auf deutschem Gebiet beteiligt.
Seit der Formierung verschiedener Elektrizitätswerke zur Axpo Holding ist nicht mehr die Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg, sondern die NOK das geschäftsführende Mitglied der Albula-Landwasser Kraftwerke AG in Filisur.
Übertragungsleitungen (Auszug)
Vorableitung Tavanasa−Breite
380-kV-Leitung
Die NOK ist auch die Besitzerin der Vorableitung, der höchstgelegenen Hochspannungsleitung Europas über den Vorabgletscher. Sie wurde in den 1950er und 1960er Jahren von der Schaltanlage Tavanasa ins Unterwerk Grynau bei Uznach und von dort in die Breite bei Nürensdorf gebaut. Die ursprünglich geplante Linienführung über den Panixerpass musste wegen eines Schiessplatzes fallengelassen werden. Man wählte eine kühne Linienführung. Teilweise verlaufen parallel 2 Linien mit je einer Einebenanordnung und Abspannmasten für je 3 Stromkreise.
Am Fuss des Kerenzerbergs überquert die Leitung Tavanasa-Breite die 380-kV-Leitung Sils-Fällanden. Da diese 1980 für ihre heutige Spannungsebene ausgelegt und erhöht wurde, musste ein Tonnenmast der NOK zu einem Donaumast umgebaut werden.
Eine weitere bauliche Veränderung erhielt die Leitung 1986 in der Grynau bei Uznach. Damals wurde die 380-kV-Leitung von der Grynau nach St. Gallen Winkeln fertiggestellt. Die beiden Trassen erhielten gemeinsame Masten.
Normalerweise müssen Hochspannungsleitungen nach 50 Jahren erneuert werden. Auf Bergstrecken sind die Anlagen Wind und Wetter ausgesetzt und bedürfen daher schon nach 25 Jahren einer Erneuerung.
Die Vorableitung ist eine der fünf Fernleitungen, die parallel den Biberlichopf flankieren und die Linthebene durchqueren.
220-kV-Leitung Tierfehd−Grynau
Die Zentrale und das Unterwerk der Kraftwerke Linth-Limmern liegen im Tierfehd, das zur Gemeinde Linthal GL gehört. Von dort aus führt eine 220-kV-Leitung in die Grynau. Dort endet sie in einem der wichtigsten Unterwerke der NOK. Zwischen Schwanden GL und dem Kerenzerberg erhielten die NOK nur im Hochgebirge Durchleitungsrechte für ihre Fernleitungen. Die 220-kV-Leitung verläuft dort parallel zur Vorableitung und enthält wenige 380-kV-Tonnenmasten. Sie gehört ebenfalls zu den fünf Fernleitungen, die gemeinsam den Biberlichopf flankieren und die Linthebene durchqueren. Sie ist mit fast allen 220-kV-Leitungen der NOK baugleich.
380-kV-Leitung Bonaduz−Breite
Der NOK gehört auch die 380-kV-Leitung Bonaduz-Breite durch das Taminatal. Sie ist gleich gebaut wie die Vorableitung und verläuft teils parallel zu ihr. Ihre Fortsetzungen sind die baugleichen Leitungen Breite-Beznau-Laufenburg und Bonaduz-Sils im Domleschg. Auf dieser Strecke geniesst die Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg ein Nutzungsrecht.
Bei Unterterzen enthält die Leitung zwei schräge Abspannmasten mit einer 2-Ebenen-Anordnung. Ansonsten ist sie mit Tonnenmasten ausgestattet.
Die Leitung Bonaduz-Breite ist eine der fünf Fernleitungen, die parallel den Biberlichopf flankieren und die Linthebene durchqueren. Ab der Industriezone von Schänis führt sie auf eigener Trasse nach Nürensdorf. Bei Ernetschwil kreuzt sie mit der Leitung Grynau-St. Gallen Winkeln und teilt daher mit ihr einen Mast.
Rheintalleitung
380- und 220-kV-Leitung
Zum Netz der NOK gehört auch die Rheintalleitung mit ihren zwei schrägen Abspannmasten auf liechtensteinischem Staatsgebiet. Sie wurde in den 1970er Jahren erstellt. Die heute für 380 kV ausgebaute, 3-polige Leitung beginnt in Bonaduz und endet in St. Gallen Winkel.
380- und 220-kV-Leitung Beznau−Tiengen
In den 1960er Jahren erhielt die NOK eine Konzession für die Belieferung von deutschem Gebiet. 1965 wurde zu diesem Zwecke eine 380/220 kV-Leitung erstellt. Sie enthält zwischen Beznau und Klingnau 16 Tonnenmasten. Dann folgt eine 2-Ebenen-Anordnung; die Leitung wurde mit Feinverteilleitungen, die vom Klingnauer Kraftwerk abgehen, zusammengelegt. Diese Nord-Süd-Verbindung wurde mit der Aufschrift Aare-West bzw. Aare-Ost gekennzeichnet, da sie grösstenteils der Aare folgt. Sie überquert bei Koblenz AG den Rhein und somit die schweizerisch-deutsche Grenze. Sie endet bei Tiengen.
220-kV-Leitung Beznau−Obfelden
In den 1950er Jahren wurde zwischen Beznau und Obfelden eine 220-kV-Leitung mit Zwischenstationen gebaut. Der Bau konnte ohne grosse Probleme bewältigt werden, da die Dörfer noch nicht ihre heutige Grösse aufwiesen. Der Ausbau auf 380 kV wurde in den späten 1980er Jahren mit Tonnen- und Donaumasten begonnen, stösst aber u. A. in der Gemeinde Riniken auf Widerstand, so dass eine neue Linienführung studiert wird [1].
In Obfelden betreibt die NOK mit dem EWZ ein Gemeinschaftsunterwerk, in Thalwil mit dem EKZ.
Gemeinschaftsleitung mit der ATEL
220- und 380-kV-Leitung
Die heute nicht mehr bestehende 220-kV-Leitung von Laufenburg nach Sierentz im französischen Elsass war im Kanton Basel-Landschaft umstritten. In den frühen 1970er Jahren begann die NOK mit dem Bau einer neuen 380/220-kV-Leitung von Laufenburg in die Asphard bei Kaiseraugst. Zugleich erstellte sie ein Teilstück der 380-kV-Leitung Asphard-Kühmoos/-Sierentz. Drei Tonnen- und ein Donaumast - heute im Besitze der ATEL - befinden sich auf der Schweizer Seite, und die Fortsetzung gehört der Energie Baden-Württemberg (EnBW). Sie ist bei Hüsingen in die Leitung Kühmoos-Sierentz eingeschleift. Das Bauwerk war ein Provisorium, bis in den späten 1980er Jahren das Unterwerk Asphard bei der Autobahn gebaut werden konnte. Seither wird der Stromtransport von Laufenburg nach Sierentz über diese Station gewährleistet. Die Gemeinschaftsleitung von Laufenburg in die Lachmatt bei Pratteln gehört bis auf die Höhe von Möhlin der NOK und anschliessend der ATEL Netz AG. Sie ist zur Hälfte mit 220 kV bespannt und enthält ein Unterwerk bei Münchwilen AG. Eine 3-polige 380-kV-Leitung der ATEL speist die Unterstation Asphard mit elektrischer Energie von Gösgen.
Feinverteilleitung Münchwilen−KRS
Von den Kraftwerken Riburg-Schwörstadt führt eine 3-polige Feinverteilleitung nach Münchwilen AG. Sie wurde in den 1930er Jahren erstellt. Heute teilt sie die Masten grösstenteils mit der vorgenannten Gemeinschaftsleitung der NOK und der ATEL. Alle Masten dieser Leitungsstrecke tragen den Vermerk "Mü-KRS".
Weblinks
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