- Gschwellti
-
Pellkartoffeln, im Rheinland Quallmann oder Quellmänner, in Österreich meist nur gekochte Erdäpfel oder umgangssprachlich Schelfeler genannt, in der Schweiz Gschwellti, sind im ganzen gekochte, ungeschälte Kartoffeln. Das Garen in der Schale sorgt für geringere Verluste an Geschmacks- und Nährstoffen als bei geschälten Kartoffeln.
Verwendet werden meist kleine oder mittelgroße, festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln. Nach etwa 20-30 Minuten (je nach Größe) Kochzeit bzw. 10 Minuten im Schnellkochtopf werden sie heiß serviert und erst am Tisch von der Schale befreit (gepellt). Die heiße Kartoffel wird beim Schälen mit einer Gabel aufgespießt, im Fachhandel gibt es auch spezielle Gabeln mit im Dreieck angeordneten Zinken, da die Kartoffeln bei Verwendung normaler Gabeln leicht auseinanderfallen. Bei sehr jungen bzw. frisch geernteten Kartoffeln kann man die Schale mitessen, wenn die Kartoffeln vor dem Kochen gründlich gebürstet wurden.
Klassische, einfache Gerichte sind Pellkartoffeln mit Quark und Butter, Pur mit Leberwurst, mit Leinöl sowie mit Heringssalat. Pellkartoffeln bilden auch die Grundlage für weitere Gerichte wie Kartoffelsalat, Rösti, Kartoffelpüree, Kartoffelklöße und Bratkartoffeln.
Pellkartoffeln stehen als schlichteste Zubereitungsform eines Grundnahrungsmittels auch symbolisch für ein bescheidenes und bodenständiges Mahl.
Zitate
- Ein Snob ist jemand, für den Hummer nur die Vorspeise zu einer Pellkartoffel ist. (Hans Clarin)
- Aus einem Bratkartoffel-Verhältnis wird manchmal eine Pellkartoffel-Hochzeit. (Volksmund)
- Joachim Ringelnatz widmete der Pellkartoffel das Gedicht »Abschiedsworte an Pellka«.
Wikimedia Foundation.