- Guanabara
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-22.778524-43.127632Koordinaten: 22° 46′ 43″ S, 43° 7′ 39″ W
Guanabara ist der indianische Name einer 380 km² großen Meeresbucht in Brasilien, an deren westlicher Seite die Stadt Rio de Janeiro liegt und an der östlichen Niterói. Am westlichen meerseitigen Eingang zur Bucht liegt der Zuckerhut, das weltberühmte Wahrzeichen von Rio.
Name
Der portugiesischen Entdecker Gaspar de Lemos hatte die Bucht bei deren Entdeckung im Januar 1502 fälschlicherweise für die Mündung eines großen Flusses gehalten, den sie daher „Januar-Fluss“ (rio – Fluss, janeiro – Januar) nannten. Sie wussten nicht, dass die dort ansässigen Tamoio-Indianer die Bucht Guanabara nannten, was so viel wie „Meeresarm“ heißt.
Geographie
Am östlichen Ufer der an ihrer schmalsten Stelle ca. 1,5 km breiten Bucht liegt Niterói. Diese Großstadt mit über einer halben Million Einwohner (Stand: 2005) war bis 1975 Hauptstadt des Bundesstaats Rio de Janeiro. Im selben Jahr wurde der Bundesstaat Guanabara mit der Hauptstadt Rio de Janeiro mit dem Bundesstaat Rio de Janeiro zusammengelegt und verlor seinen Namen. Bis zur Verlegung der Hauptstadt Brasiliens von Rio de Janeiro nach Brasília (1960) war Guanabara der Bundesdistrikt Brasiliens.
Die 1974 fertiggestellte Rio-Niterói-Brücke, eine 14 km lange und an ihrer höchsten Stelle 70 m hohe Autobahnbrücke verbindet über die gesamte Breite der als „Bucht von Guanabara“ bekannten Meeresbucht Rio de Janeiro mit Niterói. Die Brücke bietet eine schöne Aussicht auf den Zuckerhut sowie Rio de Janeiro. Beide Städte betreiben am jeweiligen Ufer der Bucht ihre kommerziellen Häfen, wobei der Hafen von Rio de Janeiro seit Jahrzehnten Brasiliens zweitgrößter Stückguthafen nach Santos ist. Häfen der Kriegsmarine und zahlreiche Werften, auch für Bohrinseln, liegen ebenfalls an den Ufern der Bucht.
Umwelt
Von den vielen kleinen in der Bucht verstreuten Inseln gilt die bei Malern besonders populäre, romantische Insel Paquetá als ein immer noch paradiesischer Ort mit etwas Südsee-Flair. Allerdings sind Delfine und Tümmler in der Bucht selten geworden. Die Stadtverwaltung von Rio kämpft mit milliardenschwerer, internationaler Unterstützung um die Behebung von schweren Umweltschäden; jahrzehntelang waren Abwässer der Millionen-Metropole ungeklärt in die Bucht geleitet worden.
Der Fischfang der verbliebenen 5 Fischerkolonien in der Bucht ging auf ca. 13 Tonnen pro Tag (2004) zurück. Dem stehen ein Ölzufluss von ca. 7 Tonnen pro Tag aus 16 Öl-Terminals, 12 Werften und rund 6.000 Industriebetrieben bei täglich ca. 340 Tonnen an organischen Abfällen entgegen, von denen erst ca. 1/4 angemessen behandelt wird. In den 16 Gemeinden des hydrografischen Einzugsgebietes leben knapp 10 Millionen Menschen. 35 kleine Flüsse münden in die Bucht.
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