- Guanabara (Bundesstaat)
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Guanabara war von 1960 bis 1975 ein brasilianischer Bundesstaat und war mit der Stadt Rio de Janeiro identisch.
1834 wurde der Ort Rio de Janeiro aus der gleichnamigen Provinz, dem heutigen Bundesstaat Rio de Janeiro, zur Stadt erhoben und wurde kaiserliche Hauptstadt von Brasilien. Dazu erhielt sie den besonderen Status einer Município Neutro, einer "neutralen Stadt". Mit dem Ende der Monarchie 1889 wurde aus der Município Neutro der Bundesdistrikt, der Distrito Federal.
Mit der Verlegung der brasilianischen Hauptstadt nach Brasília 1960 wurde diese Stadt zum neuen Distrito Federal. Der bisherige Bundesdistrikt wurde zum Bundesstaat Guanabara, benannt nach der Bucht Baía de Guanabara, an deren westlicher Seite die Stadt Rio de Janeiro liegt.
Guanabara war der kleinste Bundesstaat Brasiliens und hatte die zusätzliche Besonderheit, keinerlei verwaltungsmäßige Unterteilungen, sprich Gemeinden, zu haben. Die Staatsregierung von Guanabara erfüllte sowohl die Aufgaben einer solchen als auch die einer Stadtverwaltung.
Am 1. Juli 1974 unterzeichnete der Präsident der seinerzeitigen Militärregierung von Brasilien General Ernesto Geisel das Gesetz, das die Vereinigung der Bundesstaaten von Guanabara und Rio de Janeiro mit der Stadt Rio de Janeiro als Hauptstadt zum 15. März 1975 bestimmte. Dieses Gesetz war zu seiner Zeit nicht unumstritten, zumal diesem auch keine öffentliche Diskussion vorausging. Heutzutage wird die Vereinigung im Rückblick allein schon aus wirtschaftlichen Aspekten heraus vornehmlich positiv bewertet.
Die Insignien des Staates Guanabara werden noch heute von der Stadt Rio de Janeiro verwendet. Das Wappen blieb dabei unverändert, während das Wappen im Zentrum der Flagge rot eingefärbt wurde.
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