- Guarrazar
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Guarrazar ist ein zu Guadamur gehörender Ort in der Provinz Toledo, Castilla-La Mancha, Spanien, und Fundplatz eines bedeutenden westgotenzeitlichen Schatzes. 1858 fanden Bauern aus Guadamur in der Feldmark Guarrazar mehrere goldene Weihekronen und Hängekreuze sowie weiteres Gerät. Auf zwei Kronen sind Stifterinschriften der westgotischen Könige Suinthila (621–631) und Rekkeswinth (649/653–672) angebracht. Die Funde befinden sich heute in Paris (Musée national du Moyen Âge/Hotel de Cluny) und Madrid (Museo Arqueológico Nacional, Armeria Real).
Erst fast ein Dreiviertel Jahr nach Auffindung des Schatzes, im Frühjahr 1859, führte José Amador de los Ríos reguläre Grabungen im Auftrag der Real Academia de Historia durch. Dabei konnte geklärt werden, dass der Schatz auf zwei Verstecke am Rand eines Gräberfeldes und einer cella memoria verborgen worden war. Wegen der bereits fortgeschrittenen Zerstörung des Fundplatzes wurden die Untersuchungen aber nach wenigen Wochen eingestellt. Neue Untersuchungen fanden zwischen 2002 und 2005 durch das Deutsche Archäologische Institut Madrid unter Leitung von Christoph Eger statt. Mit geophysikalischen Methoden konnten dabei die Ausdehnung des Fundplatzes und noch im Boden ruhende Baustrukturen erkannt werden. Sondagen zeigten, dass Guarrazar auch noch in nachwestgotischer Zeit besiedelt war.
Literatur
- Alicia Perea (Hrsg.): El tesoro visigodo de Guarrazar. Ministerio de Ciencia y Tecnología u. a., Madrid 2001, ISBN 84-00-07732-6.
- Christoph Eger: Guarrazar (Provinz Toledo). Bericht zu den Untersuchungen 2002 bis 2005. In: Madrider Mitteilungen. 48, 2007, ISSN 0418-9744, S. 267–305.
39.814444444444-4.1455555555555Koordinaten: 39° 48′ 52″ N, 4° 8′ 44″ WKategorien:- Ort in Kastilien-La Mancha
- Archäologischer Fundplatz in Spanien
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