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Gudniki Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Kętrzyn Gmina: Korsze Geographische Lage: 54° 6′ N, 21° 9′ O54.121.15Koordinaten: 54° 6′ 0″ N, 21° 9′ 0″ O Einwohner: 66 (8. Okt. 2004) Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NKE Wirtschaft und Verkehr Straße: Reszel–Korsze Gudniki (deutsch Gudnick) ist ein Dorf in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Powiat Kętrzyński.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Das Dorf in der Gemeinde Korsze liegt etwa sieben Kilometer südlich von Korsze. Die Grenze zur Oblast Kaliningrad verläuft ca. 25 Kilometer nördlich von Gudniki.
Geschichte
Angelegt wurde das Dorf vermutlich um 1340[1] und 1427 als Godenick erwähnt. Der Name leitet sich von dem prußischen Wort "gudde" (Gesträuch, Gebüsch) ab.[2] In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden dann vermutlich die gemauerte Kirche sowie Wohngebäude aus Stein errichtet. Die Wohnhäuser wurden 1731 umgebaut.
Bis 1528 gehörte das Dorf zur Pfarrei Rößel, danach zu Łankiejmy.
1970 gab es in dem Dorf eine Grundschule sowie eine kleine Bibliothek. Als 1972 die Gromadas aufgelöst wurden, wurde Gudniki Teil des Schulzenamtes Babieniec in der Gemeinde Korsze. Durch eine gesamtpolnische Verwaltungsreform kam das Dorf 1975 zur Wojewodschaft Olsztyn, nach deren Auflösung war Gudniki ab 1999 Teil der Wojewodschaft Ermland-Masuren.
Einwohnerentwicklung
1785 wurden in dem Dorf 23 Wohngebäude gezählt. 1817 waren es 26 Wohnhäuser mit 226 Einwohnern[3]. Die Zählung 1939 ergab 223 Einwohner, 1970 waren es 100. [4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist die Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1483. Der Ostteil der Kirche ist jünger als der westliche Teil und datiert auf das 15. Jahrhundert. 1626 wurde der noch erhaltene Altar aufgestellt. In den Jahren 1731 bis 1733 wurde die Kirche umfassend restauriert. Dabei wurde die südliche Vorhalle errichtet, der geschweiften Giebels an der Sakristei angebracht, der Ost- und teilweise der Westgiebel erneuert und der hölzernen Turmstumpf errichtet. Weitere Restaurierungen fanden in den Jahren 1855, 1905 und 1924 statt, was am Ostgiebel vermerkt ist. 1656 wurde die heutige Kanzel eingebaut, die Schalldecke der Kanzel mit ihren Figuren folgte 1740. Vier Jahre später wurde die Orgelempore gebaut. 1927 wurden die Fenster verbreitert. Die volkstümliche Bemalung der inneren Balkendecke wurde 1744 von Johann Jerusalem aus Friedland angefertigt.[5]
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Grabplatte aus rotem Marmor für den schwedischen Arzt Johan Bernard Varnbagen. Die aus dem Jahr 1647 stammende Platte befindet sich an der Südseite der Kirche.
Weiterhin gibt es ein Kriegsdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Das Denkmal trägt die Inschrift Heilig ist das Andenken der gefalen (sic!)[6] Darunter befinden sich die Namen von 17 gefallenen Soldaten.
An der Wojewodschaftsstraße 590 befindet sich eine Friedhofskapelle, die aus dem 18. Jahrhundert stammt. Hier finden sich die Ruhestätten der Familie von der Groeben, den Besitzern des Gutes Łankiejmy.
Der Friedhof liegt im südlichen Teil des Dorfes an einem kleinen Hang. Er ist teilweise von einer Mauer umgeben. Die ältesten Gräber sind die von der Familie Ziegler und das Kreuz für F. Mulniera einem königlichen Wegebaumeister.
Verkehr
Durch Gudniki führt die Wojewodschaftsstraße 590 (droga wojewódzka 590) von Barciany nach Biskupiec. Etwa acht Kilometer nördlich des Dorfes liegt Korsze, die nächste Bahnstation.
Der nächste internationale Flughafen ist der etwa 90 Kilometer nördlich gelegene Flughafen Kaliningrad, der sich aber auf russischem Hoheitsgebiet befindet. Auf polnischem Territorium ist der etwa 170 Kilometer westlich befindliche Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig der nächstgelegene internationale Flughafen. Der Flughafen Szczytno-Szymany befindet sich etwa 60 Kilometer südlich von Gudniki, ist aber nur in den Sommermonaten in Betrieb.
Verweise
Literatur
- Tadeusz Swat: Dzieje Wsi in Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 188–189
- Zofia Licharewa Kętrzyn z dziejów miasta i powiatu, Olsztyn 1962r.
- Tadeusz Korowaj in der Zeitschrift Życie Kętrzyna; Nr. 3/2000
Weblinks
- Historisches über Gudniki (polnisch)
Fußnoten
- ↑ http://www.mitteleuropa.de/rastenburg1.htm
- ↑ Przybytek, Rozalia, Hydronymia Europaea, Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens, Stuttgart 1993, S.83
- ↑ Tadeusz Swat, S. 189, dazu im Widerspruch, selbes Werk S. 46, hier werden 256 Einwohner und 31 Wohngebäude genannt
- ↑ Tadeusz Swat, S. 189
- ↑ http://www.mitteleuropa.de/rastenburg1.htm
- ↑ Website der Gemeinde. Möglicherweise liegt hier ein Übertragungsfehler vor und die Inschrift lautet .. der Gefallenen.
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