- Gush Emunim
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Gusch Emunim (hebräisch גוש אמונים; der „Block der Getreuen“) ist eine jüdische außerparlamentarische politisch-religiöse Organisation in Israel. Gusch Emunim entstand 1974 unter den Siedlern im Westjordanland als rechte Abspaltung der Nationalreligiösen Partei. Geistige Väter dieser Organisation waren Rabbi Abraham Isaak Kook (1865–1935) und sein Sohn Rabbi Zvi Yehuda HaCohen Kook (1891–1982).
Inhaltsverzeichnis
Ideologie
Gusch Emunim versteht sich als religiös-zionistische Erneuerungsbewegung, die die Gründung Israels als Teil eines Erlösungsprozesses sieht, zu dem auch die Inbesitznahme von ganz „Eretz Israel“ gehört. Die religiöse Ideologie der Bewegung fußt auf Messianismus, der Heiligkeit des Volkes Israel, der Heiligkeit des Landes Israel und der Heiligkeit der Tora. Israel inklusive Gazastreifen, Westjordanland und Ostjerusalem werden dabei als „Heiliges Land“ angesehen, das, erst einmal erworben, keinesfalls zurückgegeben werden dürfe. Selbst staatliche Institutionen, wie die israelische Armee, können entsprechend dieser Ideologie angegriffen und bekämpft werden, wenn sie Land an Nichtjuden – zum Beispiel an Araber im Zusammenhang mit Friedensabkommen – abtreten bzw. zurückgeben.
Untergrundbewegung
Zwischen 1979 und 1984 existierte eine Untergrundbewegung des Gusch Emunim.
1983 drangen zwei Mitglieder dieser Organisation in das islamische College in Hebron ein. Dort gaben sie Schüsse ab und warfen eine Handgranate. Sie ermordeten drei Studenten und verletzten 33. Die Täter wurden zunächst zu lebenslanger Haft verurteilt, die Strafen wurden aber nach und nach abgemildert, so dass sie nach weniger als sieben Jahren entlassen wurden. Die Gruppe wurde weiterhin dadurch bekannt, dass sie einen Plan entwickelte, den islamischen Felsendom in Ost-Jerusalem zu zerstören [1].
Literatur
- Idith Zertal, Akiva Eldar: Die Herren des Landes. Israel und die Siedlerbewegung seit 1967, DVA, München 2007, 592 Seiten
- Gorenberg, Gershom: The End of Days. Fundamentalism and the Struggle for the Temple Mount. Oxford University Press: 2000. 128-137
Einzelnachweise
- ↑ (Gorenberg, Seite 128ff.)
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