- Gustav-Adolf-Stabkirche
-
Die Gustav-Adolf-Stabkirche ist eine Stabkirche in Goslar-Hahnenklee (Harz).
Der Bau ist eine freie Nachbildung der Stabkirche von Borgund. Einige Adaptionen waren nötig, damit in der Kirche 350 Sitzplätze untergebracht werden können. Der Bau der Kirche begann 1907, ihre Weihe fand am 28. Juni 1908 statt.
Laut einer Umfrage des NDR steht sie unter den einhundert bedeutendsten Bauwerken Norddeutschlands auf Platz 29. [1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts diente das Dachgeschoss des damaligen Schulgebäudes in der Nähe des heutigen Hindenburgplatzes als Gottesdienstraum. Mit wachsendem Fremdenverkehr wurde dieser Raum insbesondere während der Sommermonate zu klein.
Deshalb wurde der Konsistorialarchitekt Karl Mohrmann aus Hannover beauftragt, ein eigenständiges Kirchengebäude für Hahnenklee zu entwerfen. Prof. Mohrmann hatte während einer Studienreise in Norwegen die dortigen Stabkirchen gesehen und einige von ihnen abgezeichnet. Er schlug darauf hin vor, eine Stabkirche in Hahnenklee zu errichten, und begründete dies unter anderem damit, dass zu Zeiten der Christianisierung Deutschlands im gesamten norddeutschen Raum Stabkirchen gestanden hätten und dieser Baustil damit auch hier heimisch gewesen sei.
So entstand in den Jahren 1907 bis 1908 durch Hahnenkleer Handwerker und aus an der Nordseite des Bocksberges geschlagenem Fichtenholz die Stabkirche Hahnenklee. Obwohl es sich streng genommen eher um einen Nachbau, eine "Imitation", der echten, über 800 Jahre alten Stabkirchen handelt, trug ihr ungewöhnliches Aussehen schnell zu einem hohen Bekanntheitsgrad bei. Die norwegischen Stabkirchen sind im Gegensatz zur Stabkirche Hahnenklee wesentlich kleiner (ca. 50 Sitzplätze) und mangels größerer Fenster innen sehr dunkel.
Anfangs konnte man den Altarraum noch mit beweglichen Wänden abtrennen und diesen als Winterkirche nutzen.
Die Stabkirche Hahnenklee hat mehrmals in ihrem Bestehen umfangreiche Sanierungsarbeiten über sich ergehen lassen und dabei die Ansicht ihrer Fassade verändert. Die letzte, sehr aufwendige Sanierung wurde in den Jahren 2000 bis 2006 durchgeführt.
Sonstiges
Da die „echten“ Stabkirchen in der Zeit der Christianisierung entstanden sind, enthalten sie noch viele heidnische Symbole wie zum Beispiel Drachenköpfe oder Schlangensymbole. Auch in Hahnenklee sind diese reichlich zu finden.
Sehr auffällig sind auch viele Parallelen mit dem Schiffbau: Da die ersten Stabkirchen von den Wikingern errichtet worden sind, haben sie viele Elemente des Schiffbaus mit übernommen. So ist der Kronleuchter in Hahnenklee einem Schiffssteuerrad nachempfunden, und die oberen Fenster ähneln Bullaugen.
Insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren war die Stabkirche eine sehr beliebte Hochzeitskirche. In Rekordjahren fanden dort 300 Hochzeiten pro Jahr statt.
Der Standort der Kirche war ein Kompromiss zwischen den beiden Ortsteilen Hahnenklee und Bockswiese: Die Kirche wurde an den Ortsrand von Hahnenklee gestellt, der Bockswiese am nächsten lag. In den 1950er Jahren wurde 200 Meter südlich an ähnlich „zentraler“ Stelle auch die Schule errichtet.
Weblinks
Commons: Gustav-Adolf-Stabkirche – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ aus dem Grußwort von Ministerpräsident Wulff zum 100. Geburtstag der Stabkirche am 28. Juni 2008
51.85694444444410.34Koordinaten: 51° 51′ 25″ N, 10° 20′ 24″ OKategorien:- Harz (Mittelgebirge)
- Kirchengebäude in Goslar
- Stabkirche
- Gustav-Adolf-Kirche
- Holzkirche in Deutschland
- Erbaut in den 1900er Jahren
Wikimedia Foundation.