Karl Mohrmann

Karl Mohrmann
Gedenktafel in der Gustav-Adolf-Stabkirche

Karl Mohrmann (* 2. Juli 1857 in Einbeck; † 26. April 1927 in St. Georgen; vollständiger Name: Karl Heinrich Friedrich Mohrmann) war ein deutscher Architekt, Konsistorial-Baumeister und Hochschullehrer sowie zeitweise Rektor an der Technischen Hochschule Hannover. Besonders bekannt sind seine Bauwerke Gustav-Adolf-Stabkirche in Hahnenklee sowie die Bethlehemkirche in Hannover-Linden-Nord.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Mohrmann wuchs in Einbeck als Sohn des Malers Friedrich Mohrmann auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1873 das Baufach als Schüler von Conrad Wilhelm Hase in Hannover und Berlin. 1886 wurde er Privatdozent für Bauwesen in Hannover. 1887 ging er als ordentlicher Professor für Architektur nach Riga. 1892 kehrte er an die Technische Hochschule Hannover zurück und trat dort die Nachfolge von Conrad Wilhelm Hase als Ordinarius für mittelalterliche Baukunst und Entwerfen öffentlicher Gebäude an.

Ab 1898 war Karl Mohrmann als nebenamtlicher Konsistorialbaumeister der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers tätig und erbaute oder restaurierte in dieser Eigenschaft Kirchen, Pfarrhäuser und Privathäuser. 1909 erhielt er den Titel eines Geheimen Baurats. 1911 bis 1913 war er Rektor der Technischen Hochschule.[1] Mohrmann bereiste unter anderem Italien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Afrika und Amerika.

Mohrmann engagierte sich zudem stark in der Gesellschaft. So war er beispielsweise 1901 Mitgründer und von 1912 bis 1914 Vorsitzender des Heimatbunds Niedersachsen, war Vorsitzender der von Hase gegründeten Bauhütte zum weißen Blatt, im Vorstand des Hannoverschen Kunstvereins und Vorsitzender des 1888 gegründeten Heraldischen Vereins „Zum Kleeblatt“', Trägerverein der Niedersächsischen Wappenrolle.

Nach seiner Emeritierung 1924 verlegte er seinen Lebenschwerpunkt nach St. Georgen bei Freiburg im Breisgau, wo er eine kleine Villa besaß. Dort starb er kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres. Seine Urne wurde in Hannover auf dem Strangrieder Friedhof beigesetzt.

Bauwerke

Auszeichnungen

  • 1909: Ernennung zum Geheimrat
  • 1920: Verleihung der Ehrendoktorwürde der Ingenieurwissenschaft (Dr.-Ing. E.h.) der Technischen Hochschule Hannover
  • Die Stadt Hannover benannte eine Straße in der Nordstadt nahe seines Wohnhauses Mohrmannstraße.
  • In Hahnenklee ist nahe der Stabkirche eine Straße in Prof.-Mohrmann-Weg benannt worden.

Schriften

  • Conrad Wilhelm Hase. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Sonderdruck Hannover 1902.
  • Aus dem Leben eines deutschen Künstlers. In: Centralblatt der Bauverwaltung 22. Jahrgang 1902.

Literatur

  • Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831-1931. Hannover, 1931, S. 96.
  • Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 258.
  • Erich Bock, Renate Pahlow: Geschichte der Kirche und Pfarre Rüper. Verlag Uwe Krebs, Wendeburg 2007, ISBN 978-3-932030-38-3.
  • Goslarsche Zeitung vom 25. Juni 2008 anlässlich des 100. Geburtstages der Stabkirche Hahnenklee.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert – Online-Bibliographie, abgerufen am 24. Februar 2010

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