Gustav-Heinemann-Kaserne

Gustav-Heinemann-Kaserne

Die Gustav-Heinemann-Kaserne war eine von 1936 bis 2003 genutzte Kaserne in Essen-Kray.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das ehemalige Kasernengelände befindet sich „Am Zehnthof“ im Stadtteil Essen-Kray direkt an der Bundesautobahn A40 und umfasst eine Gesamtfläche von rund 202.000 m².

Geschichte

In der Nachkriegszeit wurde die ehemalige „Flak-Kaserne“ von den britischen Streitkräften genutzt, bis am 27. Mai 1960 das I. Deutsche Korps den Auftrag erhielt, ein neues Fernmeldebataillon aufzustellen. Dies war die Geburtsstunde der Fernmelder und des Fernmeldebataillons 71 in dieser Kaserne.

Im März 1962 wurde das Fernmeldebataillon 71 der Heeresgruppe Nord unterstellt und wurde Teil der NORTHAG SIGNAL SUPPORT GROUP, damit verbunden war die Stationierung von NATO-Gerät in der Kaserne. Im Oktober 1970 erhielt das Bataillon den Namen Fernmeldebataillon 840 NORTHAG. 1994 verlegte das Fernmeldebataillon 890 CENTAG aus der Philippsburger Salm-Kaserne nach Essen und „fusionierte“ mit dem Fernmeldebataillon 840 zum Fernmelderegiment 990, welches bereits 2002 zum Fernmeldebataillon 990 umgegliedert und schließlich im Juni 2002 in Fernmeldebataillon 284 umbenannt wurde.

Mit einem feierlichen Gelöbnis und Ausmarsch aus dem Standort Essen am 21. März 2003 verabschiedete sich das Fernmeldebataillon 284 als letzter Verband aus dem Ruhrgebiet und verlegte seinen Sitz nach Wesel. Der acht Meter hohe kupferverkleidete Holzgestell-Glockenturm der katholischen Standortkapelle wurde abgebaut und ebenfalls nach Wesel verbracht.

Namensgebung

Ihren Namen erhielt die Kaserne im Jahre 1976 nach dem in Essen am 7. Juli 1976 verstorbenen früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann.

Sonstiges

Der Namensgeber Gustav Heinemann trat wegen der von Konrad Adenauer eingeleiteten Wiederbewaffnung der Bundesrepublik 1950 von seinem Amt als Bundesminister des Innern zurück.

In der Kaserne war bis zu deren Auflösung eine Sammelstelle von „Lachen helfen e.V.“, der Privatinitiative deutscher Soldaten zur Hilfe für Kinder in Kriegs- und Krisengebieten.

Das Gelände wurde im gleichen Jahr des Abzuges der Fernmelder zum Großteil an die Medion AG veräußert, die dort einen Technologiepark auf einer Fläche von ca. 170.000 m² betreibt. Außerdem siedelte sich die Zollverwaltung an und bündelte damit ihre Aktivitäten in Essen.

Quellen

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