Gustav Engelbert Leithäuser

Gustav Engelbert Leithäuser

Gustav Engelbert Leithäuser (* 20. Dezember 1881 in Hamburg; † 1. September 1969 in Berlin) war ein der deutscher Hochfrequenztechniker.

Leben

Als Sohn eines Professors und Kunsthistorikers am Hamburger Johanneum studierte Gustav Engelbert Leithäuser an der Berliner Universität Physik und Mathematik und promovierte 1903 mit Über den Geschwindigkeitsverlust, welchen die Kathodenstrahlen beim Durchgang durch dünne Metallschichten erleiden, und über die Ausmessung magnetischer Spektren.

1905 schlug er eine stroboskopische Methode zur Analyse von Wechselstromkurven vor. Die stroboskopische Scheibe ist auf konzentrischen Kreisen in schwarze und weiße Sektoren geteilt, deren Zahlen in den einzelnen Ringen im Verhältnis der natürlichen Zahlenreihe stehen. Die rotierende Scheibe wird mit einer durch den zu analysierenden Strom gespeisten Lichtquelle beleuchtet. Die den Partialschwingungen des Stromes entsprechenden Ringe scheinen stillzustehen.

Im Jahr 1910 wurde Leithäuser als Professor an die Technische Hochschule Hannover berufen, wo er sich der Hochfrequenztechnik widmete. Während des Ersten Weltkriegs führte Leithäuser erstmals Funkaufklärung durch Funkrichtungsmessung durch. Im Jahr 1918 ging er ans Telegraphentechnische Reichsamt (TRA) in Berlin, wo er 1921 mit dem Wiederaufbau der Küstenfunkstellen betraut wurde.

1925 wurde seine Tochter Eva Leithäuser geboren.[1]

Gustav Engelbert Leithäuser bemühte sich um die Entwicklung und Einführung des Rundfunks und entwickelte 1926 die Audionschaltung mit kapazitiv regelbarer Rückkopplung sowie die Leithäuser-Schaltung.

1933 war er Präsident des Deutscher Amateur-Sende und Empfangsdiens (DASD). Ferner leitete er die Kommission zur Auswahl des Volksempfängers.[2] Zusammen mit Kurt Fränz leitete er 1934 die Ionosphären-Expedition des Heinrich-Hertz-Instituts nach Tromsø.[3] 1936 wurde er als Abteilungsleiter im Heinrich-Hertz-Institut entlassen, da seine Gattin halbarischer Abstammung war.[4]

Im Jahr 1945 übernahm er an der TU Berlin den Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik und sorgte für den Wiederaufbau des zerstörten Heinrich-Hertz-Instituts. 1953 ging er in den Ruhestand.

Auszeichnungen

  • 1931: Slaby-Plakette des Deutschen Funktechnischen Verbandes und
  • 1933: Gauß-Weber-Medaille der Universität Göttingen

Einzelnachweise

  1. Eva Leithäuser auf munzinger.de, abgerufen 27. Februar 2010
  2. E. S. Bresler: Von der Experimentierbühne zum Propagandainstrument; S. 199
  3. K.Fränz und G.Leithäuser: Die funkwissenschaftliche Expedition der Heinrich-Hertz-Gesellschaft nach Tromsö, in Polarforschung, 1935, 2,3-4
  4. P. Noll: Nachrichtentechnik an der TH/ TU Berlin – Geschichte, Stand und Ausblick, 2001 online: PDF, abgerufen 27. Februar 2010

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