Gustav Woldemar von Biedermann

Gustav Woldemar von Biedermann

Gustav Woldemar Freiherr von Biedermann (* 5. März 1817 in Marienberg; † 6. Februar 1903 in Dresden) war Jurist, Literaturhistoriker und Goetheforscher.

Biedermann studierte in Leipzig und Heidelberg von 1836 bis 1839 die Rechte und trat, nachdem er einige Zeit Advokat gewesen war, 1845 in den sächsischen Staatsdienst. 1849 wurde er beim Eisenbahnwesen angestellt als Regierungskommissar beim Direktorium der Chemnitz-Riesaer Eisenbahngesellschaft, 1851 als Eisenbahndirektor in Chemnitz, 1858 in Leipzig; 1869 wurde er zum Geheimen Finanzrat und Stellvertreter des Generaldirektors der königlich sächsischen Staatsbahnen ernannt. Sein Sohn Flodoard von Biedermann drängte ihn zur Veröffentlichung seiner gesammelten Aufzeichnungen über die Gespräche Goethes. Dieses Werk erschien 1889-1896 in 10 Bänden.

Er veröffentlichte außer vielen teils poetischen, teils technischen Schriften etwa 180 Beiträge zur Goethe-Literatur und bearbeitete mehrere Bände der Weimarer Sophienausgabe von Goethes Werken, wofür er 1865 von der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig die Ehrendoktorwürde erhielt.

Werke

  • Goethe und Leipzig (Leipzig 1865, 2 Bde.);
  • Zu Goethes Gedichten (Leipzig 1870);
  • Goethe und Dresden (Leipzig 1875);
  • Goethe und das sächsische Erzgebirge (Stuttgart 1877);
  • Goethe-Forschungen. 3 Bände. Leipzig: Biedermann 1879-1889
  • Goethes Gespräche. Gesamtausgabe. Begründet von Woldemar Frhr. von Biedermann. Neu herausgegeben von Flodoard von Biedermann unter Mitwirkung von Max Morris, Hans Gerhard Gräf und Leonhard Leopold Mackall. 2., durchgesehene und stark vermehrte Auflage. Leipzig: Biedermann 1909-1911
  • Goethes Briefe an Eichstädt. Berlin: Hempel 1872
  • Goethes Briefwechsel mit Friedrich Rochlitz. Leipzig: Biedermann, 1887

Literatur

  • Julius Petersen, Ernst Volkmann, Wolfgang Goetz: Flodoard Woldemar Freiherrn von Biedermann zum Gedächtnis. Berlin: Zieger & Steinkopf 1935
  • Adalbert Elschenbroich: Biedermann, Woldemar von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 223.
  • Karlheinz Schulz: Biedermann, (Gustav) Woldemar Frhr. von. In: Walther Killy (Hg.): Literaturlexikon Bd. 1, S. 498-499.

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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