Guttenfeld

Guttenfeld
Dobré Pole
Wappen von Dobré Pole
Dobré Pole (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 698 ha
Geographische Lage: 48° 50′ N, 16° 33′ O48.83083333333316.545277777778186Koordinaten: 48° 49′ 51″ N, 16° 32′ 43″ O
Höhe: 186 m n.m.
Einwohner: 405 (28. August 2006)
Postleitzahl: 691 81
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Bohumil Ott
Adresse: Dobré Pole 1
691 81 Březí u Mikulova
Website: www.dobrepole.cz

Dobré Pole, (deutsch Guttenfeld), ist eine Gemeinde mit 395 Einwohnern im Okres Břeclav in der Region Südmähren, Tschechien.

Sie liegt im Weinbaugebiet 8 km nordwestlich von Mikulov in Südmähren an der Bahnlinie Břeclav-Znojmo. 1 km südlich verläuft die österreichische Grenze.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der zur Herrschaft Dürnholz gehörende Ort wurde 1335 in einer Liechteinstein-Urkunde unter den Namen „Guetenvelde“ erstmals erwähnt. Mit den dazugehörigen Ortschaften, also auch Guttenfeld, verkaufte 1578 Hartmann von Liechtenstein Dürnholz an Christoph von Teuffenbach. Dieser besiedelt den Ort 1583 mit aus ihrer Heimat vor den Türken geflohenen Kroaten. Als eigenständige Volksgruppe konnten sie bis 1947/48 bestehen bleiben.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten im Oktober deutsche Truppen im Ort ein, der bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. In den gemischtsprachig bewohnten Ort (deutsch, tschechisch, kroatisch) kam es zu Nachkriegsexzessen. Noch vor dem Potsdamer Abkommen flüchteten 35 deutschsprachige Familien nach Österreich. Die deutsche Restbevölkerung wurde aufgrund der Beneš-Dekrete nach Deutschland vertrieben und ihr Vermögen entschädigungslos enteignet. Die kroatische Bevölkerung wurde von der tschechischen Regierung zu unzuverlässigen Elementen erklärt und 1947/48 in das Landesinnere deportiert.

Seit Mitte des 17.Jh. hat Guttenfeld ein Gemeindesiegel.

Matriken gibt es seit 1686 und Grundbücher seit 1784.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Kroaten
1793 62 306      
1836 97 599      
1869 117 635      
1880 112 657 215 0 438
1890 134 678 637 38 3
1900 138 697 566 28 103
1910 142 700 573 26 101
1921 144 696 311 136 249
1930 160 699 156 216 327
1939   595      
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Frodl, Blaschka: Südmähren von A-Z. 2006
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Cäcilia (1653, renoviert 1852)
  • Schulgebäude (1809)
  • Pfarrhaus (1790)

Literatur

  • Liechtenstein Archiv Wien/Vaduz
  • Gemeindearchiv Guttenfeld (Grundbuch von 1784)
  • Anton Kreuzer: Die Kroatensiedlungen in Südmähren. 1968
  • Wilhelm Kuretz: Guttenfeld, Ehrenbuch der Gefallenen beider Weltkriege.
  • Gerald Frodl: Geschichte der Marktgemeinde Dürnholz und des ehemaligen Herrschaftsgebietes. Bd. 1-2, 1970

Weblinks


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