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Guttentag
DobrodzieńBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Olesno Fläche: 19,5 km² Geographische Lage: 50° 44′ N, 18° 27′ O50.72777777777818.444444444444Koordinaten: 50° 43′ 40″ N, 18° 26′ 40″ O Einwohner: 3957
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 46-380 Telefonvorwahl: (+48) 34 Kfz-Kennzeichen: OOL Wirtschaft und Verkehr Straße: Oppeln–Częstochowa Nächster int. Flughafen: Kattowitz Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 15 Ortschaften Fläche: 162,8 km² Einwohner: 10.246
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 63 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 1608013 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeisterin: Róża Koźlik Adresse: pl. Wolności 1
46-380 DobrodzieńWebpräsenz: www.dobrodzien.pl Guttentag (polnisch Dobrodzień [dɔˈbrɔʥɛɲ]) ist eine Kleinstadt im Powiat Oleski in der Woiwodschaft Oppeln in Polen, westlich von Częstochowa und Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde mit rund 10.000 Einwohnern, die seit 2009 offiziell zweisprachig ist (Polnisch und Deutsch).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von den Anfängen der Geschichte des Ortes kann man ab etwa 1163 sprechen, als das Gebiet als Teil des Herzogtums Oppeln nachgewiesen ist. Die erste urkundliche Erwähnung als Dobrosin stammt aus dem Jahre 1279. Für 1300 ist die Namensform Dobradin überliefert. 1327 kam der Ort an Böhmen. Das Stadtrecht erhielt Dobradin 1384 nach Magdeburger Recht. Aus dieser Zeit stammt auch das Wappen der Stadt, das in den wesentlichen Zügen auch heute noch besteht. Mit Böhmen ging die Stadt 1526 an Habsburg über. 1574 wurde der Ort als Dobrodzin erwähnt und 1636 tauchte Guttentag auf.
1742 wurde Guttentag Teil Preußens und 1816 dem Kreis Lublinitz im schlesischen Regierungsbezirk Oppeln zugeordnet. 1846 wütete ein großes Feuer in Rosenberg Ort, das zahlreiche Gebäude zerstörte. Auch die Pfarrkirche wurde ein Opfer der Flammen. Der Anschluss an das Schienennetz erfolgte 1913. In der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 über die weitere staatliche Zugehörigkeit wurden in Guttentag 1664 Stimmen (79,5%) für den Verbleib bei Deutschland und 430 (20,5%) für den Anschluss an Polen abgegeben.[3] Auch wenn der gesamte Stimmkreis Lublinitz mit knapper Mehrheit für Deutschland gestimmt hatte fiel der größte Teil an Polen, Guttentag blieb dagegen deutsch und wurde darauf Kreisstadt eines neuen Landkreises Guttentag.
1939 war die Umgebung der Stadt Aufmarschgebiet der Deutschen Truppen unter General Reichenbach für den Polenfeldzug. Das Ende des Zweiten Weltkrieges begann für Guttentag am 21. Januar, als die Rote Armee die Stadt unter mehrstündigen Beschuss nahm und danach eroberte. Durch Beschluss der Sowjetischen Kommandantur wurde am 15. April 1945 der Ort mit seinen kaum 1050 verbliebenen Einwohnern unter polnische Verwaltung gestellt. Ein Jahr später lebten bereits wieder 3.277 Menschen in der Stadt. Am 12. Oktober 1947 wurde die wiederaufgebaute Schule eröffnet.
Vor allem in den ländlichen Teilen der Gemeinde konnte sich eine starke deutsche Minderheit halten, der laut der letzten polnischen Volkszählung von 2002 25.3% der Gemeindebevölkerung angehören, weitere 6,4% bezeichneten sich als „Schlesier“.[4] Am 4. Juli 2008 wurden in der Gemeinde zusätzliche amtliche deutsche Ortsnamen und am 13. Mai 2009 Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 9. November 2009 wurden in Guttentag sowie in weiteren 24 Ortsteilen zweisprachige Ortstafeln aufgestellt.
Gemeinde
Guttentag ist auch Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde, die auf einer Fläche von 162,84 km² folgende Ortsteile (sołectwo) umfasst:
- Blachow / Błachów
- Bzinitz / Bzinica Stara mit
- Bonken / Bąki
- Charlottenthal / Klekotna
- Ellguth-Guttentag / Ligota Dobrodzieńska
- Glowtschütz / Główczyce mit
- Zwoss / Zwóz
- Goslawitz / Gosławice
- Guttentag / Dobrodzień
- Heine / Kolejka
- Kotzuren / Kocury
- Makowtschütz / Makowczyce
- Mischline / Myślina mit
- Dombrowitze / Dąbrowica
- Thursy / Turza
- Petershof / Pietraszów mit
- Lisczok / Liszczok
- Pluder / Pludry
- Rzendowitz / Rzędowice mit
- Bziunkau / Bzionków
- Schemrowitz / Szemrowice
- Warlow / Warłów mit
- Malchow / Malichów
- Wilhelmshort / Bzinica Nowa
Politik
Wappen
Das Wappen zeigt in der linken Spalte eine weiße Rose auf rotem Grund. In der rechten Spalte befindet sich ein halber goldener oberschlesischer Adler auf blauem Grund.
Städtepartnerschaft
- Haan (Deutschland) seit 1957 als Patenschaft, seit 1. Mai 2004 als offizielle Partnerschaft.
- Tschortkiw (Ukraine)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig Gitzler (* 13. Juni 1811; 5. August 1888), Reichstagsabgeordneter und Professor der Rechte in Breslau
- Oskar Cohn (* 15. Oktober 1869; † 31. Oktober 1934) – deutscher Politiker (SPD, USPD)
- Siegfried Loewenthal (* 1869; † 1951) – Neurologe und Mitbegründer der medizinischen Strahlentherapie
- Reinhold Stanitzek (* 1. August 1939; † 7. Juni 2011) – Jurist und Politiker (CDU)
- Peter Kudella (* 20. September 1941; † 18. Juli 2010) – deutscher Politiker (CDU)
Verweise
Weblinks
Commons: Guttentag – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
- ↑ Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 14. Oktober 2009
- ↑ Vgl. dat.prosilesia.net; abger. am 4. April 2008
Gemeinden im Powiat OleskiGorzów Śląski (Landsberg O.S.) | Guttentag / Dobrodzień | Olesno (Rosenberg O.S.) | Praszka | Radlau / Radłów | Rudniki | Zembowitz / Zębowice
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