- Gymnasium Zitadelle
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Gymnasium Zitadelle der Stadt Jülich
Der Ostflügel des herzoglichen ResidenzschlossesSchultyp Gymnasium Gründung 1572 Koordinaten 50° 55′ 32″ N, 6° 21′ 36,5″ O50.9255527777786.3601277777778Koordinaten: 50° 55′ 32″ N, 6° 21′ 36,5″ O Träger Stadt Jülich Schüler ca. 1100 Website Homepage Das Gymnasium Zitadelle der Stadt Jülich ist das größte Gymnasium im Stadtgebiet von Jülich. Es ist zudem die älteste noch bestehende Schule der Stadt und geht auf eine Gründung von Herzog Wilhelm V. dem Reichen von Jülich-Kleve-Berg zurück.
Zurzeit hat die Schule etwa 1100 Schüler und ist auf zwei Gebäude verteilt: Das Hauptgebäude in der Zitadelle und das Westgebäude (früher Katholische Grundschule) mit angeschlossenem Erweiterungsbau, der erst vor wenigen Jahren vollendet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Charakter der Schule
Allein schon die Wahl des Gebäudes macht die Schule in ganz Deutschland absolut einzigartig – wohl kaum eine andere Schule auf der Welt ist in einer riesigen und wohlerhaltenen bastionierten Festung aus dem 16. Jahrhundert untergebracht, und kaum eine andere Schulleitung dürfte in den Gemächern des herzoglichen Schlosses im Stil der italienischen Hochrenaissance beherbergt sein. Ironischerweise hat die Schule damit den Platz des Fürsten eingenommen, der sie einst gründete und der die Zitadelle Jülich überhaupt erst bauen ließ. Den heutigen Standort nimmt sie allerdings erst seit 1972, dem Jahr ihres 400. Jubiläums, ein.
Das Gymnasium Zitadelle unterscheidet sich von den beiden anderen Gymnasien in der Stadt, Haus Overbach und dem Mädchengymnasium, die mit ihren kirchennahen oder kirchlichen Trägern eine eher katholisch-religiöse Line verfolgen, vor allem durch seine eher liberale und säkulare Ausrichtung, auch bedingt durch die öffentliche Trägerschaft und den hohen Anteil an Akademikerkindern unter den Schülern.
Geschichte
Die Geschichte des ältesten Jülicher Gymnasiums ist lang und bewegt. Gegründet wurde es von Herzog Wilhelm V. im Jahr 1572 als Partikularschule, Schulträger waren die Stiftsherren der Propsteikirche, neben der das erste Schulgebäude in der Stiftsherrenstraße auch lag. Ab 1664 übernahmen die Jesuiten die Trägerschaft und zogen in ein Gebäude an der Ecke Marktplatz – Kleine Rurstraße um.
Bis 1774 änderte sich wenig, unter der französischen Herrschaft wurde die Schule kurzzeitig aufgehoben, von den Preußen aber bald nach der Übernahme der Herrschaft 1815 wieder gegründet. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens war sie zunächst zu einer einfachen Stadtschule degradiert, wurde dann aber sukzessive wieder zur höheren Stadtschule und schließlich zum erst Städtischen, dann Königlichen Progymnasium aufgebaut (um die Jahrhundertwende). Träger war nun das Königreich Preußen, und die Schule bezog ein neues Gebäude in der Neusser Straße. 1905 wurde sie wieder zum Vollgymnasium und wechselte in den unruhigen Jahren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrfach den Namen – sie war erst Königliches Gymnasium, dann ab 1919 Staatliches Gymnasium, ab 1938 Staatliche Oberschule für Jungen.
1944 und 1945 wurde das Gymnasium wie die ganze Stadt total zerstört, seit Kriegsende bis 1974 hieß sie wieder Staatliches Gymnasium Jülich. In den 1960er Jahren wurde der alte Schulbau trotz mehrerer Erweiterungen zu eng, und man begann sich nach Alternativen umzusehen. Die Zitadelle Jülich war seit Kriegsende ein ungenutztes Trümmerfeld und bot sich als Standort an, 1968 begannen die Bauarbeiten. Nach heutigen Maßstäben ging man bei der Umwandlung der alten Festung mit den Überresten des herzoglichen Residenzschlosses nicht gerade sehr zartfühlend um, aber es blieb immerhin genug übrig, dass man den ursprünglichen Zustand wenigstens erahnen konnte. 1972 bezog das Gymnasium den Neubau innerhalb der Wallanlagen, der auch eine eigene Sporthalle und ein naturwissenschaftliches Institut enthielt, dazu kam das Pädagogische Zentrum als Versammlungshalle.
Die geburtenstarken Jahrgänge der 1970er Jahre ließen auch das neue Gebäude aus allen Nähten platzen, das für nur 850 Schüler ausgelegt war, und machten die Errichtung von Baracken innerhalb der Wälle und nahe der Gemeinschaftsgrundschule Nord am Wallgraben in den 1980er Jahren als Notklassenräume erforderlich, die GGS Nord trat zeitweise auch Klassenräume an das Gymnasium ab, in denen die Unterstufe untergebracht wurde. Erst in den frühen 1990ern konnte man die Baracken wieder entfernen. Die Unterstufe (Jahrgangsstufen 5 und 6) fand ab diesem Zeitpunkt Unterschlupf im ehemaligen Gebäude der Katholischen Grundschule an der Düsseldorfer Straße, welche ins Schulzentrum übersiedelte. Neben diesen beiden Gebäuden nutzt das Gymnasium die Sporthalle der GGS Nord und die neben dem Westgebäude gelegene Halle. Außerdem nutzt das Gymnasium auch die Halle in der Berliner Straße. 2004 wurde der Erweiterungsbau des Westgebäudes feierlich eingeweiht, in dem jetzt die Jahrgangsstufe 11 untergebracht ist. Seit dem Jahre 2008 ist das Gymnasium Zitadelle Agenda21-Schule.
Außerschulische Aktivitäten
Ab und zu nimmt das Gymnasium auch an landesweiten Wettbewerben teil, sei es eine Mathematikolympiade oder ein Forschungsprojekt. Doch auch bei Zitadellenfesten spielt das Gymnasium eine große Rolle. Es beteiligt sich an den Vorbereitungen etc.. Manchmal kommt es sogar vor, dass aus interessierten Schülern später Historiker oder Festungsforscher werden. In Vertretungsstunden versuchen manche Lehrer auch den Schülern etwas über die Zitadelle zu erzählen. Der Schlosskeller oder die Schlosskapelle bzw. der Ostflügel bieten sich dort sehr an.
Traditionen
- jährlicher Weihnachtsbasar & Tag der offenen Tür
- jährliche Mathematik-, Leichtathletik- & Turnolympiade
- Abi-Gag & Karnevalssitzung
- Gottesdienstbesuch am letzten Schultag vor den Ferien
Weblinks
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