Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße

Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße
Hermann-Böse-Gymnasium

Schultyp Gymnasium
Gründung 1905
Ort Bremen
Bundesland Bremen
Koordinaten 53° 5′ 0″ N, 8° 49′ 7″ O53.0833333333338.81861111111117Koordinaten: 53° 5′ 0″ N, 8° 49′ 7″ O
Lehrer ca. 65
Leitung Helmut Hoffmann
Website www.hbg-bremen.de

Das Hermann-Böse-Gymnasium ist ein öffentliches und bilinguales Gymnasium in Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Gymnasium

Vorderansicht der Schule

Die Schule wurde 1905 auf Betreiben des Senats der Freien Hansestadt Bremen in Reaktion zu den Großmachtbestrebungen des Deutschen Reiches als Realgymnasium für Jungen gegründet. Die Schule sollte daher besonders eine neue Elite in den Naturwissenschaften und den Fremdsprachen – für DeutschlandsPlatz an der Sonne“ – ausbilden.

Dieser Tradition ist das Gymnasium bis heute treu geblieben, wie sich an zahlreichen herausragenden Platzierungen bei Jugend forscht sowie den Unterrichtsschwerpunkten Wirtschaft in der Oberstufe und dem bilingual englischen Zweig zeigt.

Des Weiteren ist das Gymnasium das einzige in Bremen, welches nach wie vor in seinem ursprünglichen Gebäude residiert. Das Gymnasium selbst ist im Stil der Weserrenaissance erbaut worden und steht heute unter Denkmalschutz. Dieses Gebäude liegt sehr zentral etwa fünf Minuten per pedes vom Bremer Hauptbahnhof.

Von 1933 bis 1945 hieß das Gymnasium Lettow-Vorbeck Schule nach Paul von Lettow-Vorbeck, einem deutschen Offizier, der heute kontrovers diskutiert wird, da er nicht nur die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika leitete, sondern auch an der Niederschlagung des Herero-Aufstandes in Namibia beteiligt war und am Kapp-Putsch teilnahm. Lettow-Vorbeck hielt an der Schule oft pro-koloniale Vorträge. Heute hat das Gymnasium eine Partnerschaft mit einer namibischen Schule.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der KPD beantragt, die Schule nach einem von den Nazis deportierten Musiklehrer des Gymnasiums, Hermann Böse (1870–1943), zu benennen. Da dieser ein Kommunist gewesen war, entschied man nach dem Zweiten Weltkrieg, dass er nicht als Leitfigur wie Goethe oder Kopernikus für die Schüler dienen könne. So entschloss man sich, die Straße, an der die Schule liegt, nach Böse zu benennen und das Institut als Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße zu bezeichnen. Erst im Mai 2005 wurde die Umbenennung in Hermann-Böse-Gymnasium ab August 2005 beschlossen, da sie in der Schülerschaft und der Öffentlichkeit der Stadt schon lange unter diesem Namen bzw. auch kurz als HBG bekannt war. Darüber hinaus hielt man es für sinnvoll, die Werte des Namensgebers wie soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Humanität direkt mit der Schule zu verbinden.

Gegenüber der Schule befindet sich ein 7 m hoher backsteinerner Elefant nach den Entwürfen des Bildhauers Fritz Behn, eingeweiht am 6. Juli 1932, welcher zum Emblem der Schule wurde. Genau wie die Schule hat er im Laufe seiner Geschichte eine Metamorphose weg vom Kolonialdenkmal und hin zum Antikolonialdenkmal in einer feierlichen Umbenennung am 18. Mai 1990 durchgemacht.

Das Motto der Schule ist an der Fassade über dem Haupteingang angebracht und lautet „Non scholae sed vitae [discimus]“, zu Deutsch: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben [lernen wir]“, in der bekannten Umkehrung des Spruches von Seneca: „Non vitae sed scholae discimus“. Vom 29. September bis zum 1.  Oktober 2005 feierte das Gymnasium sein hundertjähriges Bestehen.

Jährlich nimmt die Schule an dem in Berlin stattfindenden Modell Europa Parlament teil. Außerdem ist sie seit 2007 Europaschule.

Gebäude

Das Preisausschreiben der Stadt für den Bau des Realgymnasiums hatte die Charlottenburger Architektenguppe Ferdinand Köhler, Paul Kranz und O. Gröffel gewonnen. Nach ihren Plänen wurde die Schule 1903 bis 1906 erbaut. Am 19. April 1906 konnte die Schule eröffnet werden.

Den Zweiten Weltkrieg hatte das Gebäude relativ unbeschädigt überdauert. Es wurde 1977 als erstes Schulgebäude in Bremen unter Denkmalschutz gestellt, welches sich als einer der Gründe – neben anderen – erwies, den Schulstandort Hermann-Böse-Straße 1988 bis 1989 nicht aufzugeben.

Mit dem Aufbau des bilingualen Gymnasiums seit 1991 wurden Umbauten und Neueinrichtungen im Gebäude notwendig, um den Unterrichtsanforderungen an die sich bildende Sekundarstufe I gerecht werden zu können. Seit 2004 umfasst die Sekundarstufe I am Hermann-Böse-Gymnasium zusätzlich die 5. und 6. Klassen. Mit der vollständigen bilingualen Sekundarstufe I ist das Schulgebäude wieder am Ende seiner Aufnahmekapazität angelangt. Aus diesem Grund findet heute ein Teil des Unterrichts (vorwiegend der der Sekundarstufe II) im alten Schulgebäude des Barkhofs statt.

Bekannte Ehemalige

Literatur

  • Rolf Grammatzki: 100 Jahre Hermann-Böse-Gymnasium – im Wandel der Zeiten. Edition Temmen, Bremen 2005, ISBN 3-86108-570-4
  • Michael Weisser: „discimus!“ – Leben>Lernen>>Leben! Bremen 2005
  • Michael Weisser: „SedVitae …“ Ästhetische Feldforschung – Das HBG in Bildern. Bremen 2005

Weblinks


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