Gymnasium „F. F. Runge“

Gymnasium „F. F. Runge“
Gymnasium „F. F. Runge“
Nordostansicht des Schulgebäudes
Schultyp Gymnasium
Gründung 1911
Ort Oranienburg
Bundesland Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 45′ 14,6″ N, 13° 14′ 52,1″ O52.75406111111113.2478111111117Koordinaten: 52° 45′ 14,6″ N, 13° 14′ 52,1″ O
Träger Landkreis Oberhavel
Schüler 501 (Stand: 2008/2009)
Lehrer 38 (Stand: 2008/2009)
Leitung Uwe Seidler
Website runge-gymnasium.de

Das Gymnasium „F. F. Runge“ (kurz: Runge-Gymnasium) in Oranienburg (Brandenburg) ist eine öffentliche Schule in der Trägerschaft des Landkreises Oberhavel. Es ist das älteste Gymnasium der Region und umfasst die Jahrgangsstufen sieben bis 13. Namenspatron ist der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge (1794–1867), der in Oranienburg wirkte und lebte. Der Leitspruch des Gymnasiums lautet „Tradition – Wissenschaftliche Vielfalt – Toleranz.“ Als besondere Fächer werden Latein, Russisch, Spanisch, Psychologie und Darstellendes Spiel angeboten.

Der Verein Aktion Courage verlieh dem Runge-Gymnasium 2002 den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die damit verbundene Schulpatenschaft übernahm der Leiter des Jüdischen Museums Berlin und Ehrenbürger Oranienburgs, Michael Blumenthal. 2004 ging die Schule erfolgreich aus einem Wettbewerb des UNICUM-Verlages hervor und wurde „Schule des Jahres 2004“. Zur Unterstützung des Gymnasiums wurde 1992 als Schulförderverein die Vereinigung der Freunde des F. F. Runge-Gymnasiums Oranienburg e. V. gegründet.

Geschichte

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs in der Oranienburger Bürgerschaft das Bedürfnis nach einer höheren Lehranstalt, da sie ihre Kinder zu dieser Zeit auf Berliner Schulen schicken mussten, um das Abitur abzulegen. Nach langen Verhandlungen mit den Provinzialbehörden wurde schließlich im Dezember 1910 die Gründung eines Reform-Realgymnasiums genehmigt und die Schule konnte zu Ostern 1911 ihre Arbeit aufnehmen. Das heutige Schulgebäude in der Stralsunder Straße, gegenüber dem Oranienburger Bahnhof, wurde ab Januar 1913 nach dem Entwurf der Charlottenburger Architekten Beringer und Schock errichtet. Am 15. April 1914 wurde der Unterricht im neuen Gebäude aufgenommen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde dort durchgehend unterrichtet.

1945 wurde das Gymnasium als Einheitsschule neu formiert, zugleich kam die Bezeichnung „Runge-Schule“ auf. 1959 zog die Runge-Schule in ein Gebäude in der Bernauer Straße um und wurde in eine erweiterte Oberschule (EOS) umgewandelt. Das Schulhaus am Bahnhofsplatz wurde fortan durch die Comenius-Oberschule genutzt. Nach der Wende wurde 1990 aus der Runge-EOS wieder ein Gymnasium und man zog in das alte Gebäude am Bahnhofsplatz zurück. Am 22. April 1992 erfolgte die offizielle Namensgebung in Gymnasium „F. F. Runge“. Ein Jahr später wurde mit dem Louise-Henriette-Gymnasium ein zweites Gymnasium in Oranienburg gegründet und ein Teil des Lehrerkollegiums und der Schüler wechselten dorthin.

Aus finanziellen Gründen gab es später mehrfach Pläne in der Kreisverwaltung, das Runge-Gymnasium zu schließen. Seit dem Ende der 1990er-Jahre brachten Schüler, Lehrer und Freunde zahlreiche Projekte und Demonstrationen gegen diese Planungen auf den Weg. Die Schließungspläne konnten im Februar 2004 durch einen Beschluss des Kreistages endgültig abgewendet werden.


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