- HAK Linz
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Die Handelsakademie Linz ist die älteste Handelsakademie (HAK) Oberösterreichs und eine der ältesten Österreichs. Die 1882 eröffnete berufsbildende höhere Schule (BHS) war die vierte Handelsakademie der österreichisch-ungarischen Monarchie und bis 1954 die einzige Handelsakademie in Oberösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Handelsakademie Linz wurde am 1. Oktober 1882 als vierte Handelsakademie in der österreichisch-ungarischen Monarchie (nach Prag 1856, Wien 1857 und Graz 1863) in der Hofgasse 23 in der Linzer Altstadt eröffnet, nachdem das Linzer Handelsgremium die Errichtung einer Handelsakademie beschlossen und das damalige k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht das Organisationsstatut genehmigt hatte.
Es ist damit die älteste HAK im heutigen Oberösterreich. Seit 1901 befindet sich die Handelsakademie Linz in dem denkmalgeschützen Haus in der Rudigierstraße 4-6. Der wohl bekannteste Schüler vor dem ersten Weltkrieg war der bedeutende österreichische Lyriker Rainer Maria Rilke, der von 1891 bis 1892 die Handelsakademie in Linz besuchte.
Seit 1909 ist der HAK auch eine Handelsschule (HAS) für Mädchen angeschlossen, die ohne Matura abgeschlossen wird und drei Jahre dauert. 1919 kam eine zweijährige HAS für Knaben hinzu. 1921 wurde die Schule vom österreichischen Staat übernommen.
Bis zum Ende der Monarchie hatte die Schule ein Einzugsgebiet das über die Grenzen des heutigen Oberösterreichs hinausging. Zahlreiche Schüler kamen aus den benachbarten Regionen Böhmen, Salzburg und Niederösterreich.
1945 wurde der Ostteil der Schule bei alliierten Luftangriffen auf Linz stark beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte noch in den Sommermonaten, sodass der Unterricht im Herbst 1945 wieder aufgenommen werden konnte. Ein starker Anstieg der Schüleranzahl machte es in den 1950er-Jahren nötig, in der für ursprünglich auf 170 Schüler ausgelegten Schule auch Nachmittagsklassen zu führen. Im Schuljahr 1955/56 besuchten rund 800 Schüler die HAK und HAS. 1958 wurde das drei Etagen hohe Gebäude um ein weiteres Stockwerk erhöht. Diesem Umbau fiel auch die Statue des Merkur, dem römischen Gott des Handels, die am Dachgeschoß des historistischen Gebäudes die Fassade zierte, zum Opfer.
Bis 1954, als eine Expositur in Wels gegründet wurde, war die HAK Linz die einzige HAK Oberösterreichs. Weitere Exposituren wurden in Freistadt (1965), Rohrbach (1970), Perg, Traun und Linz-Auhof (1971) gegründet. Seither wird die Schule zur Unterscheidung von der mittlerweile schülerstärkeren zweiten HAK in Linz, der HAK Auhof, auch HAK Rudigier, nach der Straße in der sich die Schule befindet, genannt.
Im Jahre 2007 wurde das 125-jährige Bestehen gefeiert.
Schultypen und Zweige
Der Direktion der HAK Linz untersteht neben den Klassen der Handelsakademie (HAK) auch die Führung der Handelsschule (HAS), die Führung des Kollegs und der Abendschule, an der Erwachsene die HAK-Matura nachholen können.
Die Dauer des HAK-Schulbesuches beträgt fünf Jahre. Neben einer klassischen kaufmännischen Ausbildung (HAK Classic) ohne besondere Schwerpunkte führt die HAK folgende Zweige, die ab der dritten Klasse zu entsprechenden Schwerpunkten führen:
- HAK IB: International Business
- HAK IT: Informationstechnologie
- HAK MCB: Management Controlling Business
Bekannte Absolventen
Bekannte Absolventen der HAK Linz sind:
- Silvia Hackl: Miss Austria 2004
- Leo Windtner: Generaldirektor der Energie AG
Literatur
- BHAK/BHAS Linz (Hrsg.): 125 Jahre Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Linz – Festschrift 2007. Linz 2007
Weblinks
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