HBE – Tierklasse

HBE – Tierklasse
HBE „Tierklasse“
Baureihe 95.66
99 6676 ex MAMMUT Rübeland 11.05.08
Nummerierung: MAMMUT, WISENT, BÜFFEL, ELCH
DR 95 6676–6679
Anzahl: 4
Hersteller: Borsig
Baujahr(e): 1920–1921
Ausmusterung: 1951–1970
Bauart: 1' E 1' h2t
Länge über Puffer: 12.450 mm
Dienstmasse: 102,5 t
Radsatzfahrmasse: 16,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Kuppelraddurchmesser: 1.100 mm
Laufraddurchmesser vorn: 850 mm
Laufraddurchmesser hinten: 850 mm
Zylinderdurchmesser: 700 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 14 kp/cm²
Rostfläche: 3,96 m²
Überhitzerfläche: 54,14 m²
Verdampfungsheizfläche: 180,86 m²
Lokbremse: Knorr-Druckluftbremse
Riggenbach-
Gegendruckbremse

Bei den Lokomotiven der Tierklasse der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn handelt es sich um vier Lokomotiven die die Namen MAMMUT, WISENT, BÜFFEL und ELCH erhielten. Nach der Übernahme der HBE durch die Deutsche Reichsbahn 1949 erhielten die Lokomotiven die Nummern 95 6676 bis 95 6679.

Geschichte

Aufgrund des gestiegenen Transportaufkommens durch den Ersten Weltkrieg sah sich die HBE gezwungen, ihre veralteten Zahnradlokomotiven abzulösen. Als Ersatz wurden von Borsig eine 1'D1'-Zahnradlok oder eine 1'E1'-Adhäsionslokomotive angeboten. Schließlich fiel die Entscheidung für die Adhäsionslokomotive. Als problematisch sah man bei den zu bewältigenden Steigungen von 60 ‰ insbesondere die Talfahrten an: Man befürchtete, dass dabei die Reibungswerte überschritten werden und der Zug ins Rutschen kommt. Aus diesem Grund wurden absenkbare Bremszahnräder vorgesehen.

Am 4. Februar 1920 erfolgte die erste Werksprobefahrt und bereits ab Anfang März der Einsatz. Im Laufe des ersten Jahres erwiesen sich die Bremszahnräder als unnötig, und die letzten beiden 1921 gelieferten Lokomotiven wurden bereits ohne diese Ausrüstung übergeben. In der Folgezeit wurden durch das Eisenbahnzentralamt Berlin weitere Testfahrten durchgeführt. Diese führten dann zur Entwicklung der bei der Deutschen Reichsbahn als Baureihe 95 eingeordneten Preußischen T 20, die auf vielen Strecken den Zahnradbetrieb ablösten. 1949 wurden die Lokomotiven aufgrund der Verstaatlichung der HBE in den Betriebsbestand der Deutschen Reichsbahn übernommen. Als erste schied die 95 6679 (ex ELCH) aus dem Dienst aus, als 1951 der Kessel im Raw Meiningen zerknallte. Die 95 6676 (ex MAMMUT) gehört heute zum nicht betriebsfähigen Bestand des Verkehrsmuseums Dresden.

Konstruktive Merkmale

Die Lokomotive verfügte über einen Barrenrahmen. Die Laufradsätze waren als Bisselachsen ausgeführt und verfügten über 125 mm Seitenspiel. Die zweite und fünfte Kuppelachse war um 30 mm seitenverschiebbar. Die dritte Kuppelachse war spurkranzlos. Die Steuerung war eine von Borsig modifierte Heusinger-Steuerung. Um trotz der geringen Loklänge einen ausreichend großen Kessel zu erreichen, wurde bei einer Rohrlänge von 3700 mm ein Kesseldurchmesser von 2000 mm gewählt. Um alle Treibradsätze ausreichend mit Sand zu bestreuen installierte Borsig erstmals einen Druckluftsandstreuer.

Literatur

  • Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Deutsches Lok-Archiv: Dampflokomotiven 6 (Regelspurige Privatbahnlokomotiven bei der DR). transpress, Berlin 1998, ISBN 3-344-71044-3. 

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