HIAT

HIAT

HIAT (halb-interpretative Arbeits-Transkription) bezeichnet ein Verfahren zur Verschriftlichung gesprochener Sprache. Es findet in der Linguistik und insbesondere in der funktional-pragmatischen Diskursanalyse und der deutschsprachigen Konversationsanalyse Anwendung. Entwickelt wurde HIAT von den Sprachwissenschaftlern Jochen Rehbein und Konrad Ehlich.[1]) Es besteht parallel zu den von Gail Jefferson entwickelten Transkriptionskonventionen.

Grundprinzip von HIAT ist die Partiturschreibweise, über die allen Teilnehmern am Gespräch eine einzelne Zeile zugeordnet wird, ähnlich wie in Partituren für Orchestermusik. Übereinander liegende Gesprächsteile sind also die gleichzeitig gesprochenen Teile, sogenannte Überlappungen. Um den Zusammenhalt zu verdeutlichen, werden zusammengehörige Teile mit Klammern zusammengehalten.

Für das computergestützte Transkribieren nach HIAT wird meist der Partitur-Editor des EXMARaLDA-Systems verwendet.

Literatur

  • Ehlich, Konrad / Rehbein, Jochen (1976): Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT). In: Linguistische Berichte 45, 21-41.
  • Ehlich, Konrad / Rehbein, Jochen (1979): Zur Notierung nonverbaler Kommunikation für diskursanalytische Zwecke (HIAT2). In: Winkler, Peter (Hrsg.) (1979): Methoden der Analyse von Face-To-Face-Situationen. Stuttgart: Metzler, 302-329.
  • Ehlich, Konrad / Rehbein, Jochen (1979b): Erweiterte halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT2): Intonation. In: Linguistische Berichte 59, 51-75.
  • Ehlich, Konrad / Rehbein, Jochen (1981): Die Wiedergabe intonatorischer, nonverbaler und aktionaler Phänomene im Verfahren HIAT. In: Lange-Seidl, Annemarie (Hrsg.) (1981): Zeichenkonstitution – Akten des 2. Semiotischen Kolloquiums Regensburg 1978. Berlin: de Gruyter, 174-186.
  • Ehlich, Konrad (1992): HIAT - a Transcription System for Discourse Data. In: Edwards, Jane / Lampert, Martin (Hrsg.): Talking Data – Transcription and Coding in Discourse Research. Hillsdale: Erlbaum., 123-148.
  • Rehbein, Jochen / Schmidt, Thomas / Meyer, Bernd / Watzke, Franziska / Herkenrath, Annette (2004): Handbuch für das computergestützte Transkribieren nach HIAT. Arbeiten zur Mehrsprachigkeit Folge B (Nr. 56). Universität Hamburg: Sonderforschungsbereich Mehrsprachigkeit. ISSN 0176-599X. Online-Version

Einzelnachweise

  1. Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT). Linguistische Berichte 45, S.21-41, 1976

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?
Synonyme:

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • hiat — HIÁT, hiaturi, s.n. 1. Întâlnire a două vocale pronunţate succesiv în silabe diferite, acestea făcând parte fie din acelaşi cuvânt, fie din cuvinte diferite. 2. fig. Discontinuitate, pauză, întrerupere, gol. [pr.: hi at. – var.: hiátus s.n.] –… …   Dicționar Român

  • hiat — Mot Monosíl·lab Nom masculí …   Diccionari Català-Català

  • Hiat — Der Hiat oder Hiatus (lat.: Vokalzusammenstoß) bezeichnet in der Linguistik den Fall, dass in zwei aufeinanderfolgenden Silben der letzte Laut der ersten Silbe und der erste Laut der zweiten ein Vokal oder Diphthong sind. Solche Vokalfolgen sind… …   Deutsch Wikipedia

  • Hiat — См. iato …   Пятиязычный словарь лингвистических терминов

  • Hiat — Vokalzusammenstoß; Hiatus * * * Hi|at 〈m. 1〉 oV Hiatus 1. 〈Med.〉 Öffnung, Kluft, Spalt, Lücke 2. 〈Metrik〉 Zusammentreffen zweier Vokale am Ende des einen u. am Anfang des folgenden Wortes (Missklang bes. in der antiken Metrik) 3. 〈Geol.〉 Lücke in …   Universal-Lexikon

  • hiát — s. n., pl. hiáturi …   Romanian orthography

  • Hiat — Hi|at 〈m.; Gen.: s, Pl.: e〉 oV 1. 〈Med.〉 Öffnung, Kluft, Spalt, Lücke 2. 〈Metrik〉 Zusammentreffen zweier Vokale am Ende des einen u. am Anfang des folgenden Wortes (Missklang bes. in der antiken Metrik) [Etym.: lat.] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Hiat — Hi|at der; s, e <verkürzt aus ↑Hiatus> svw. ↑Hiatus …   Das große Fremdwörterbuch

  • hiat — m IV, D. u, Ms. hiacie, blm → hiatus w zn. 2 …   Słownik języka polskiego

  • hiat — «us (L). An opening, gaphibern, «us (L). Winter …   Dictionary of word roots and combining forms

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”