Halle-Ammendorf

Halle-Ammendorf

Ammendorf ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Halle (Saale). Ammendorf war eine eigenständige Stadt, Stadtrecht seit 15. Dezember 1917, bis zur Eingemeindung am 1. Juli 1950. Bei der Eingemeindung hatte Ammendorf ca. 21000 Einwohner und eine Fläche von ca 1935 ha.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Revolutionäre Kämpfe im Frühjahr 1921 in Deutschland, Gesprengter Eisenbahnkörper in Ammendorf bei Halle (24. April 1921)

Die ersten Nachweise einer Besiedlung des Gebietes stammen aus der Jungsteinzeit. Die erste urkundliche Erwähnung 1214 im Urkundenbuch der Stadt Halle. Ein gleichnamiges Adelsgeschlecht "von Ammendorf" entstammte dem Ort.

Ammendorf hat eine große Bedeutung bei der Industrialisierung der Stadt Halle. Frühzeitig begann die Nutzung der Braunkohle, welche in Ammendorf abgebaut wurde. Es entstand u.a. 1858 die erste Brikett-Presse (System Ing. Carl Exter) der Welt. Später dann Industrieansiedlungen der Chemischen Industrie und des Maschinenbaus. Am bekanntesten war der Waggonbau, gegründet als Waggonfabrik Gottfried Lindner AG.

Sonstiges

Auf der Gemarkung Ammendorf, im Gutshof von Beesen, wurde 1594 eine Brauerei errichtet. Das Braumalz lieferte die Böllberger Mühle. Das Bier hieß Broihan und wurde in der Ammendorfer Broihanschenke verkauft.

In Ammendorf stand auch eine der größten Giftgas-Fabriken Deutschlands, die Orgacid GmbH. Bis 1945 wurde hier ca. 26000 t des Kampfstoffes S-Lost (Senfgas) hergestellt.

Weblinks

Literatur

  • Wolfgang Engel: Ammendorf. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2. Auflage 2001.
  • Peter Findeisen und Dirk Höhne: Die Dorfkirchen in Halle (Denkmalorte – Denkmalwerte Bd. 3). Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle 2006, ISBN 3-939414-00-X. Zur St. Katharinenkirche in Ammendorf S. 22-31, zur St. Elisabethkirche in Beesen S. 32-45.

51.4251311.985197Koordinaten: 51° 26′ N, 11° 59′ O


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