- Hallersches Organ
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Das Haller’sche Organ ist eine Anhäufung spezifischer Chemorezeptoren an den Vorderbeinen von Zecken (Ixodidae). Es dient dazu, bestimmte chemische Verbindungen zu detektieren, die von einem passenden Wirt abgegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
Morphologie
Das Organ befindet sich in einer gruben- bis becherförmigen Einstülpung am ersten Tarsus, daher dem letzten Segment der Vorderfüße. Darin findet sich eine Ansammlung von Rezeptorneuronen, die olfaktorische Reize erkennen und weiterleiten können. Das Haller’sche Organ selbst ist nur ein Teil einer Reihe von Rezeptoren, die auf den Mundwerkzeugen und den beiden vorderen Beinpaaren sitzen.
Sensorik
Die Rezeptoren ermöglichen es der Zecke, die chemischen Verbindungen Ammoniak, Buttersäure und Kohlendioxid wahrzunehmen. Phenolrezeptoren erkennen Phenolverbindungen wie o-chlorophenol, o-bromophenol, o-methylphenol und einige Derivate; Lactonrezeptoren erkennen γ-valerolacton. Die Zecke ist damit wahrscheinlich in der Lage, mögliche Wirte auf über weite Entfernungen (10-15m) wahrzunehmen.[1]
Quellen
- Heinz Mehlhorn (Hrsg.): Encyclopedic Reference of Parasitology, Springer ISBN 978-3540662396
Einzelnachweise
- ↑ Leonovich SA: Phenol and lactone receptors in the distal sensilla of the Haller’s organ in Ixodes ricinus ticks and their possible role in host perception, Exp Appl Acarol. 2004;32(1-2):89-102 PMID15139275.
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