Hamburg-Hannover

Hamburg-Hannover
Hannover–Hamburg
Verbindung nach Hamburg ab 1864 über das Trajekt Lauenburg–Hohnstorf ab 1872 über die  Elbbrücken (Karte von 1899)
Verbindung nach Hamburg
ab 1864 über das Trajekt Lauenburg–Hohnstorf
ab 1872 über die Elbbrücken (Karte von 1899)
Kursbuchstrecke (DB): 110
Streckennummer: 1710 (Hannover–Celle)
1720 (Lehrte–Cuxhaven)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Legende

Zwischen Hannover Hbf und Langenhagen-Pferdemarkt
parallel zur S-Bahn-Linie 4 und 5

Bahnhof, Station
0,0 Hannover Hauptbahnhof
Hannover-Hainholz
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Minden und Bremen
Hannover-Herrenhausen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Mittellandkanal
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
8,0 Hannover-Vinnhorst
Brücke (mittel)
Bundesautobahn 2
Haltepunkt, Haltestelle
9,9 Langenhagen-Mitte
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
11,4 Langenhagen-Pferdemarkt
Strecke – geradeaus
bis 1999 Langenhagen
Bahnhof, Station
17,5 Isernhagen
Brücke (mittel)
Bundesautobahn 7
Haltepunkt, Haltestelle
21,9 Großburgwedel
27,7 Moor Bhf bis 1964
A/D: Überleitstelle, CH: Spurwechsel
31,1 Burgwedel-Hasenwechsel
34,2 Dasselsbruch
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Lehrte
von Braunschweig und Gifhorn
von Schwarmstedt und Verden (Aller)
S-Bahnhof
41,2
44,0
Celle
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Wittingen und Soltau
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
50,9 Garßen
Bahnhof, Station
61,7 Eschede
Bahnhof, Station
73,2 Unterlüß
Bahnhof, Station
85,5 Suderburg
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
90,2 Klein Süstedt
Planfreie Kreuzung – oben
Bahnstrecke Stendal–Uelzen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Stendal und Gifhorn
Bahnhof, Station
96,4 Uelzen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Bremen
nach Dannenberg
Emmendorf
Bahnhof, Station
109,2 Bad Bevensen
Bahnhof, Station
118,6 Bienenbüttel
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
125,9 Deutsch Evern
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Soltau
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Dannenberg Ost
Bahnhof, Station
131,6 Lüneburg
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Lübeck
nach Buchholz
Bahnhof, Station
137,4 Bardowick
Bahnhof, Station
143,6 Radbruch
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Hützel
Bahnhof, Station
150,5 Winsen (Luhe)
Bahnhof, Station
154,9 Ashausen
Bahnhof, Station
158,2 Stelle
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
zum Rangierbahnhof Maschen
Bahnhof, Station
161,6 Maschen
Bahnhof, Station
164,8 Meckelfeld
Landesgrenze Niedersachsen/Hamburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Bremen
S-Bahnhof
169,4
343,3
Hamburg-Harburg
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Cuxhaven
Brücke über Wasserlauf (groß)
Süderelbbrücke
348,6 Hamburg-Wilhelmsburg
351,5 Veddel
Brücke über Wasserlauf (groß)
Norderelbbrücke
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
zur Güterumgehungsbahn Hamburg
S-Bahnhof
355,3 Hamburg Hauptbahnhof
Strecke – geradeaus
nach Hamburg-Altona

Die Bahnstrecke Hannover–Hamburg ist eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken Niedersachsens und Deutschlands. Sie verbindet die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover über Celle, Uelzen und Lüneburg mit Hamburg.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Strecke Hannover-Harburg 1861

Die Eröffnung der Strecke Celle–Harburg als Kernstück der Verbindung erfolgte am 1. Mai 1847 durch die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen. Sie war eine Anschlussverbindung der sogenannten Kreuzbahn von Lehrte, dem damals wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt bei Hannover, nach Celle. Die Eisenbahn Hannover–Lehrte–Celle war schon am 15. Oktober 1845 eröffnet worden. Die Strecke Celle–Harburg erschloss vor allem das nordöstliche Königreich Hannover. Harburg war damals noch der hannoversche Konkurrenzhafen zu Hamburg, eine Verbindung über die Elbe unterblieb.

Ab 1864 konnte Hamburg mit dem Umweg über das Trajekt Lauenburg–Hohnstorf erreicht werden, die Eisenbahn-Elbbrücken von Harburg nach Hamburg wurden bald nach der Reichseinigung 1872 fertiggestellt. Bis 1906 wurde der Hannoversche Bahnhof angefahren, seitdem der jetzige Hauptbahnhof.

Weitere Verbindungs- und Anschlussstrecken waren die Amerikalinie, die Allertalbahn von Gifhorn über Celle und Schwarmstedt nach Verden (Aller), die Wendlandbahn, die Mühlenbahn, die Vorgänger der Osthannoverschen Eisenbahnen sowie die Bahnstrecken Celle–Braunschweig, Lüneburg–Buchholz in der Nordheide, Lübeck–Lüneburg und Uelzen–Dannenberg.

Erst am 15. Mai 1938 wurde die schon seit 1913 begonnene Verbindung von Langenhagen an der Heidebahn nach Celle, auch „Hasenbahn“ genannt, eröffnet. Seitdem war das Führen direkter Züge Hamburg–Süddeutschland ohne den Umweg über Lehrte und Kopfmachen in Hannover möglich. Allerdings war diese Strecke erst seit 2. November 1964 zweigleisig befahrbar, so dass bis dahin weiterhin viele Personenzüge über Lehrte bzw. an Lehrte vorbei fuhren. Seit dem 6. April 1965 ist die Strecke durchgängig elektrifiziert. Güterzüge fahren in der Regel nicht über Langenhagen, sondern über Lehrte und die Güterumgehungsbahn Hannover.

Der Bundesverkehrswegeplan 1973 führte die Ausbaustrecke Hamburg–Uelzen–Hannover als eines von acht geplanten Ausbauvorhaben im Bereich der Schienenwege[1]. Die Strecke war als Ausbaustrecke im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 1985 enthalten[2].

Um 1970 fanden auf der Strecke umfangreiche Versuchsfahrten statt, mit denen die Bedingungen für regelmäßigen Zugverkehr mit 200 km/h erforscht werden sollten. Um einen längeren Schnellfahrabschnitt zu bekommen, wurde die Strecke Ende der 70-er Jahre bei Unterlüß und Bienenbüttel abschnittsweise neu trassiert. Am 13. August 1980 stellte dabei die Lokomotive 120 002 mit 231 km/h zwischen Celle und Uelzen einen neuen Weltrekord für Drehstromfahrzeuge auf[3].

Als erster Ausbauabschnitt für 200 km/h ging der 78,4 km lange Abschnitt zwischen Langenhagen und Uelzen zwischen 1978 und 1984 abschnittsweise in Betrieb. 1984 folgte der Abschnitt zwischen Lüneburg und Bevensen (20,3 km) für 200 km/h in Betrieb, im Jahr 1987 schließlich der 32,5 km Abschnitt zwischen Meckelfeld und Lüneburg.[2] In 95 Einzelmaßnahmen wurden dabei 185 Millionen DM (Preisstand: etwa 1991) investiert. Dabei wurden zahlreiche Linienverbesserungen realisiert, die oftmals umfangreiche Erdbauarbeiten erforderlich machten.[4]

Im Zuge der Vorbereitungen zur Expo 2000 wurden zwischen Hannover Hauptbahnhof und Langenhagen (heute -Pferdemarkt) zwei neue S-Bahn-Gleise gebaut. Der Haltepunkt Hannover-Herrenhausen wurde aufgegeben und durch den S-Bahn-Haltepunkt Hannover-Ledeburg ersetzt. Der Haltepunkt Langenhagen-Mitte für die S-Bahn und die Ferngleise entstand neu.

In den Jahren 2007 bis 2009 wurde die 1700 Meter lange Pfeilerbahn im Hafengebiet südlich des Hamburger Hauptbahnhofes abgerissen und neu gebaut. Sie war angelegt worden, um eine hochwasser- und kreuzungsfreie Zufahrt zum Hauptbahnhof zu ermöglichen.

Unfälle

  • Am 3. Juni 1998 entgleiste in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Eschede der ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“ und rammte eine Brücke. Beim ICE-Unglück von Eschede kamen 101 Menschen ums Leben. Auslöser für die Katastrophe war ein durch Materialermüdung gebrochener Radreifen.
  • Am 17. November 2001 kam es in Bienenbüttel zu einem Beinahe-Unfall. Der Lokführer eines ICE sollte einen liegen gebliebenen Güterzug im Gegengleis überholen. Dabei befuhr er eine für 80 km/h zugelassene Weichenverbindung mit 185 km/h, ohne zu entgleisen. Als Ursache wird die fehlerhafte Ausführung einer Schaltungsänderung vermutet, in deren Zuge die Geschwindigkeit von 60 auf 80 km/h angehoben wurde. Durch eine vergessene Ausfallüberwachung des Geschwindigkeitsanzeigers signalisierte der Streckenrechner der Linienzugbeeinflussung die für gerade Durchfahrten zugelassene Geschwindigkeit von 200 km/h, statt den abzweigend zugelassenen 80 km/h.[5]

Geplante Neubaustrecke

In einer ab Oktober 1962 erarbeiteten Studie schlug die Gruppe für allgemeine Studien die Einrichtung einer „Schnellstverkehrsstrecke“ zwischen Hamburg und Hannover vor. Die mit 200 km/h befahrbare Neubaustrecke sollte 27 km kürzer als die Bestandsstrecke sein und die Reisezeit auf 60 Minuten verkürzen.[3]

Betrieb

Auf der gesamten durchgehend mindestens zweigleisigen, elektrifizierten Strecke verkehren Intercity-Express-, InterCity-, Metronom-Züge, RegionalBahnen, die allerdings mittlerweile vom Metronom als Metronom-regional (MEr) übernommen wurden und abschnittsweise S-Bahnen. Daneben besteht ein dichter Güterverkehr. Zwischen Langenhagen-Pferdemarkt und Hannover verkehren S-Bahnen zusätzlich zu den Metronom-Zügen, Celle wird über Lehrte an das S-Bahnnetz angeschlossen. Zwischen Großburgwedel und Hannover gilt der Tarif des GVH, der Landkreis Celle ist über einen speziellen Zeitkartentarif mit dem GVH verbunden. Zwischen Lüneburg und Hamburg gilt der Tarif des HVV.

Weiterer Ausbau

Die Strecke soll zwischen Stelle (Einmündung der Gleise vom Rangierbahnhof in Maschen) bis Lüneburg dreigleisig ausgebaut werden. Derzeit werden dafür die Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Mit der Fertigstellung wird bis 2012 gerechnet.[6] Im Januar 2009 schrieb die Deutsche Bahn AG zwei Abschnitte des dreigleisigen Ausbaus zwischen Stelle und Lüneburg aus, einschließlich eines viergleisigen Abschnittes zwischen Stelle und Ashausen. Die geschätzten Kosten des zwischen Oktober 2009 und Juli 2012 laufenden Auftrags liegen bei 255 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer).[7]

Sah der Bundesverkehrswegeplan 1985 noch einen durchgehenden dreigleisigen Ausbau bis Celle vor, soll nach derzeitigen Planungen die Y-Trasse langfristig die bestehende Strecke entlasten.

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Block: Auf neuen Wegen. Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn. In: Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr. Nr. 21, 1991, ohne ISSN, S. 30–35.
  2. a b Rüdiger Block: ICE-Rennbahn: Die Neubaustrecken. In: Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr. Nr. 21, 1991, ohne ISSN, S. 36–45.
  3. a b Ohne Autor: Die weiteren Pläne der Neuen Bahn. In: Bahn-Special, Die Neue Bahn. Nr. 1, 1991, Gera-Nova-Verlag, München, S. 78 f.
  4. Horst J. Obermayer: Die Ausbaustrecken der Deutschen Bundesbahn]. In: Herrmann Merker (Hrsg.): ICE – InterCityExpress am Start. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1991, ISBN 3-922404-17-0, S. 69–71.
  5. Eric Preuß: Eisenbahnunfälle bei der Deutschen Bahn. transpress Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-71229-6, S. 108
  6. Planer nehmen Y-Trasse in Angriff. In: Die Welt, 20. Oktober 2008
  7. D-Hamburg: Bauarbeiten für Eisenbahnlinien. Dokument 2009/S 8-010400 vom 14. Januar 2009 im Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union.

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