Handelsgleichgewicht

Als Handelsgleichgewicht bezeichnet man in der Volkswirtschaftslehre das zwischenstaatliche Tauschgleichgewicht zwischen zwei Ländern. Basierend auf der Verschiebung von Produktion und Konsum von Gütern erfolgt im Rahmen internationaler Wirtschaftsbeziehungen ein Ausgleich über Exporte bzw. Importe. Dabei muss das eine Produkt, welches das Inland herstellt exakt dem Import des Auslands entsprechen, gleichzeitig muss der Import des anderen Produktes dem Export des Auslands entsprechen.

Grafische Darstellung

Mit der graphischen Darstellung von Produktionsmengen, Budgetbeschränkungen und Konsummöglichkeiten von Inland und Ausland kann das Handelsgleichgewicht dargestellt werden. In der Graphik wird dies am Beispiel von Lebensmitteln und Textilien veranschaulicht. Wenn im Inland der Preis für Textilien steigt führt dies zu einem Anstieg des Lebensmittelkonsums im Verhältnis zum Konsum von Textilien, wie auch zu einem Rückgang der relativen Lebensmittelproduktion. Im Ausland führt das Absinken des relativen Textilpreises zu einem Anstieg des Textilkonsums im Verhältnis zu Lebensmitteln und zu einem Rückgang der relativen Textilienproduktion. Damit wird das Ausland zu einem Importeur von Textilien und Exporteur von Lebensmitteln. Wenn dann die Industrieproduktexporte des Inlands exakt gleich den Importen des Auslands und die Lebensmittelimporte des Inlands exakt gleich den Exporten des Auslands sind wird dieser Gleichgewichtszustand als Handelsgleichgewicht beschrieben. ^[1]

Quellen

• Juergen B. Donges, Andreas Freytag, Die Rolle des Staates in einer globalisierten Wirtschaft, Band 6, Neue Folge, Stuttgart 1998
• Dietmar Dorn, Rainer Fischbach, Volkswirtschaftslehre II,4. Auflage, München 2002
• Paul R. Krugman, Maurice Obstfeld, Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik der Außenwirtschaft, 7. Aufl., München: Pearson, 2006
• Gernot Sieg, Volkswirtschaftslehre, München: Oldenburg 2007

Fußnoten

1. ↑ Krugman, Paul R. und Obstfeld, Maurice, Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik der Außenwirtschaft, 7. Aufl., München: Pearson, 2006 S.103