- Hans Ernst (Wied-Runkel)
-
Hans Ernst von Wied-Runkel (* 1. Mai 1623; † 7. Juli 1664 in Stettin) war ein deutscher Soldat und Hofbeamter, sowie von 1653 bis 1664 regierender Graf der Oberen Grafschaft Wied (Wied-Runkel).
Leben
Wied-Runkel ist der Sohn von Hermann II. von Wied-Runkel und dessen Ehefrau Juliane Elisabeth von Solms-Lich zu Hohensolms. Graf Philipp Reinhard von Solms-Lich zu Hohensolms ist der Bruder seiner Mutter. Mit seinem Onkel zusammen wird Wied-Runkel später Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft werden.
Außer seiner Erziehung im reformierten Glauben ist über die Kindheit und Jugend Wied-Runkels recht wenig bekannt.
Wied-Runkel befand sich als Hofbeamter im Gefolge seines Dienstherrn, des Landgrafen Johann von Hessen-Braubach, als er zusammen mit diesem in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen wurde. Den Aufnahmeritus vollzog Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen, der ihm auch den Gesellschaftsnamen der Rauche und das Motto befördert den Schlaf verlieh. Als Emblem wurde Wied-Runkel der Schlafkunze an einem wilden Rosenstock (Rosa canina L.) zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich der Eintrag Wied-Runkels unter der Nr. 330. Dort ist auch das Reimgesetz vermerkt, welches er anlässlich seiner Aufnahme verfasst hatte:
- Schlaffkuntzen wachßen her auß wilden rosenstöcken,
- Mann findet sie im feld' auch in der grünenhecken,
- Den Schlaff befördern sie, den kropff, wie auch die ruhr
- Sie heilen, Vnd mir ist geleget worden für
- Der nahme darumb Rauch' weil sie so seind beschaffen:,
- Mann übermeßig doch nie soll in faulheit schlaffen
- Besondern wacker sein, Vnd ruhig im gemüt',
- Erwartten alle frucht von Gottes gnad' vnd güt'.
Im Mai 1652 heiratete Wied-Runkel eine Tochter des Grafen Ludwig Christoph von Everstein in Naugard und Massow, Hedwig Eleonore.
Einige Zeit führte er ein Reiterregiment für Hessen-Kassel. Doch schon bald zog er sich aus finanziellen Gründen aus diesem Amt zurück.
Ab 1653 war er, als Erbe seines Bruders Moritz Christian von Wied-Runkel, für kurze Zeit mit der Regierung der hochverschuldeten Grafschaft Wied-Runkel betraut. Doch den Großteil seines Lebens verbrachte er auf den ausgedehnten Besitzungen seiner Ehefrau in Pommern.
Im Alter von 41 Jahren starb Graf Hans Ernst von Wied-Runkel am 7. Juli 1664 in Stettin. Sein Sohn Ludwig Friedrich, erbte von ihm die Grafschaft Wied-Runkel, die dieser um 1691 an seinen Onkel väterlicherseits, Friedrich III. verkaufte.
Vorgänger Amt Nachfolger Moritz Christian Graf von Wied-Runkel
1653–1664Ludwig Friedrich Kategorien:- Fruchtbringende Gesellschaft
- Militärperson (HRR)
- Graf (Wied)
- Haus Wied-Runkel (Ältere Linie)
- Deutscher
- Geboren 1623
- Gestorben 1664
- Mann
Wikimedia Foundation.