Johann (Hessen-Braubach)

Johann (Hessen-Braubach)
Johann von Hessen-Braubach

Johann von Hessen-Braubach (* 17. Juni 1609 in Darmstadt; † 1. April 1651 in Ems) war Landgraf von Hessen-Braubach und Feldherr.

Leben

Landgraf Johann war der Sohn des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt und dessen Ehefrau Magdalena, einer Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg.

Nach seiner Ausbildung unternahm er gemeinsam mit seinem wesentlich jüngeren Bruder Friedrich von Hessen-Darmstadt die obligate Cavalierstour, welche ihn durch Frankreich und Italien führte. Vom 1. August 1627 bis 2. März 1628 war er als Consiliar der deutschen Nation an der Universität Siena tätig.

Für König Gustav Adolf von Schweden stellte Landgraf Johann ein Reiterregiment auf und kämpfte bis 1636 auf dessen Seite. In diesem Jahr wechselte er in die Armee seines Schwagers, des Herzogs Georg von Braunschweig-Calenberg. Nach dessen Tod am 2. April 1641 in Hildesheim, kämpfte er zusammen mit dessen Witwe Anna Eleonore erfolgreich für einen Verständigungsfrieden mit dem Kaiser.

1639 wurde Landgraf Johann durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Er verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Statliche und das Motto Gib Stärk' und Kraft. Als Emblem wurde ihm die große Zitronat (Citrus medica L.) zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Landgraf Johanns Eintrag unter der Nr. 326. Dort ist auch das Reimgesetz verzeichnet, welches er anlässlich seiner Aufnahme verfasst hatte:

Die große Citronat vnß stärck' vnd kräffte giebet,
Gehalten stattlich sie wird, vnd drumb hoch geliebt.
Daher heiß' Stattlich ich: Eß kan fast keine frucht
Vor andern werden Vnß so stattlich außgesucht,
Jm ansehn vnd der that: Schaut im gemüthe stehet
Deß Menschen statlichkeit, Dem leibe stets Vorgehet
Die Seele, die erlangt von oben her die krafft:
Gott Vnß gegoßen ein hatt stärck' vnd lebenssafft.

1643 wurde Landgraf Johann in einem Teilungsabkommen mi seinen Brüdern die Besitzungen Eppstein, Katzenelnbogen und Braubach zugesprochen.

Im Jahre 1647 heiratet er Johannette (Johanna) von Sayn-Wittgenstein (1632-1701), die Tochter des Grafen von Sayn-Wittgenstein und der Louise Juliane von Erbach. Die Ehe blieb kinderlos. Im Alter von 42 Jahren starb Landgraf Johann von Hessen-Braubach am 1. April 1651 in Bad Ems.


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