Hans Georg Pfannmüller

Hans Georg Pfannmüller

Hans Georg Pfannmüller (* 31. März 1916 in Darmstadt; † 1989 in Weil am Rhein) war ein bedeutender deutscher Karikaturist.

Hans Georg Pfannmüller 1976

Leben und Arbeiten

Nach dem Besuch des Humboldt-Gymnasiums in Düsseldorf studierte er an den Kunstakademien in Düsseldorf und München Malerei, Grafik, Kunstgeschichte und Dramaturgie u.a. bei Prof. Olaf Gulbransson und Prof. Franz Kiederich. In der Nachkriegszeit war er Dozent für figürliches Zeichnen an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar, Fachlehrer an der Thüringischen Meisterschule und Mitarbeiter am Nationaltheater Weimar.

Da er sich als Künstler außerstande sah, den politischen und kulturellen Zwängen der DDR zu folgen, traf er seine sehr persönliche Entscheidung und floh 1950 nach Düsseldorf. Er lebte dann als freischaffender Künstler bis 1974 in Düsseldorf, dann von 1975 bis 1981 in Bruchsal, wo von ihm jede Woche eine Karikatur in den Badischen Neuesten Nachrichten veröffentlicht wurde.

Nach dem Tod seiner ersten Frau Maria fand er 1982 nach langem Suchen in Ötlingen die ideale Wohnung mit Atelier. Hier wirkte er als Freischaffender Künstler für Verlage und als Dozent der VHS Lörrach sowie der Kaltenbach-Stiftung. Über sein Schaffen auf den Gebieten der Karikatur, Porträts, Illustrationen und Grafiken hinaus arbeitete er als freier Mitarbeiter für Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsverlage sowie auch in eigener Sache als Autor. Ausstellungen, Vorträge im In- und Ausland und verschiedene Lehraufträge rundeten sein weites Tätigkeitsfeld ab.

Karikatur seines Lehrers und Professors Olaf Gulbransson

Aus der Studienzeit bei seinem verehrten Lehrer Prof. Olaf Gulbransson entstand sein Leitsatz „Nur wer gerecht sein kann, darf karikieren“, so versuchte er dem portraitierten Menschen in seiner Einzigartigkeit gerecht zu werden. Dies setzte ein hohes Maß an Einfühlsamkeit voraus. Viele Prominente, die ihm oft auch durch persönliche Freundschaft verbunden waren, fühlten sich von ihm in den Karikaturen verstanden. Darunter so berühmte Künstler und Politiker wie Gert Fröbe, Klaus Kinski, Heinz Rühmann, Theo Lingen, Konrad Adenauer oder Marlene Dietrich. Zu seinem Freundeskreis zählten auch prominente wie z.B. Wolfgang Reichmann, Jürgen von Manger (alias Adolf Tegtmeier).

In zahlreichen Ausstellungen, wie in Weimar, Düsseldorf, Speyer, Schramberg, Göttingen, Basel, Karlsruhe, Bonn, Lörrach, Bruchsal, Radolfzell und auch im Weiler Stapflehus konnte seine Zeichenkunst bewundert werden.

Arbeiten von Pfannmüller sind in europäischem sowie überseeischem Privat- und Museumsbesitz.(Cartoonmuseum Basel)

Bis zu seinem Tod im März 1989 lebte der Künstler Hans Pfannmüller mit seiner Lebensgefährtin Friedel van Bebber in Ötlingen. Das Markgräflerland war ihm so zur Heimat geworden. Zur letzten Ruhe wurde er auf dem Ötlinger Friedhof geleitet - das Grab liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der Ruhestätten der Künstler Hermann Daur und Karl Rösch.

Ausgewählte Arbeiten:

Literatur und Quellen

  • Zeitungsartikel der Badische Zeitung aus der Serie „Berühmte Weiler“ von Monika Merstetter, 18. August 2003
  • Abschied von der Kathedrale - Kunst zwischen Religion und Technik, Wien 1966 - Cura Verlag (ISBN nicht ermittelbar)
  • Das Menschenbild zwischen Erhöhung und Entwertung. Bouvier Verlag, Bonn 1973, ISBN 3-416-00939-8.
  • Prominenz aufgespießt. Stalling, Oldenburg 1979, ISBN 3-7979-1679-5.
  • Hanna Nagel. Bruchsal 1981 (ISBN nicht ermittelbar)
  • Wurmstichiges, Karikierte Zitate von Buddha bis Böll. Oldenburg 1982, ISBN 3-7979-1714-7.
  • Gedanken zu Michelangelo. Westarp-Wissensch., Essen 1990, ISBN 3-89432-031-1.
  • Das Haar im Spiegel der Glatze. Paxl Verlag, Weil 1990, ISBN 3-922088-00-7.
  • Au- und andere Toren. Paxl Verlag, Weil 1991, ISBN 3-922088-01-5.
  • Ungereimtheiten. Paxl Verlag, Weil 1993, ISBN 3-922088-02-3.
  • Gedanken zu Alt und Modern. Paxl Verlag, Weil 1995, ISBN 3-922088-03-1.

Illustrationen zu Büchern anderer Autoren:

  • Jacob Silbermann, Wolfgang Unzicker: Geschichte des Schachs. Bertelsmann Ratgeberverlag, München 1975, ISBN 3-570-01335-9.
  • Nonnescius Nemo: Bestiarum philosophicum. Bouvier Verlag, Bonn 1976, ISBN 3-416-01300-X.
  • Amadeus Siebenpunkt: Krimskrams. Badendruck, Karlsruhe 1977 (ISBN nicht ermittelbar)

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