- Hansjörg Schneider (Grafiker)
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Hansjörg Schneider (* 1960 in Eckernförde) ist ein deutscher Bildender Künstler.
Leben
Hansjörg Schneider studiert Freie Kunst an der Kieler Muthesiusschule, Philosophie und englische Philologie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel von 1979 bis 1988. Seit 1989 lebt er in Berlin. 1986/87 erhält er ein DAAD Jahresstipendium für die Central School of Art & Design in London. 1995 wird er mit dem Gottfried-Brockmann-Preis der Stadt Kiel ausgezeichnet. Er realisiert verschiedene Projekte im öffentlichen Raum. Seine bisher wichtigste Arbeit "Fly Like An Eagle" entsteht als Innen- und Außeninstallation am Neubau eines Wirtschaftsgebäudes auf dem Fliegerhorst Diepholz in Niedersachsen.
Werk
In seinen Installationen reagiert Hansjörg Schneider auf vorgefundene Räume. In der Berliner Arbeit "Der öffentliche Raum" (1995) nutzt er den Leerstand eines ehemaligen DDR-Verkaufsraums. Er unterteilt das Raumvolumen, schneidet großformatige Papierbahnen zu Rautengittern, verspannt diese im Raum. Die schwarzen Papiergitter - aus der Entfernung ähneln sie massiven Stahlkonstruktionen - regulieren und organisieren den Raum neu, schaffen ein System aus Obstruktion und Durchsicht, aus Inklusion und Exklusion.
Strukturen der modernen Architektur greift Hansjörg Schneider seit dem Jahr 2000 auf. In seinen Papierschnitten isoliert er Fensteranordnungen von Gebäuden, die zu Ikonen der Baugeschichte geworden sind. Die Papierbögen werden mit Abstand vor der Galeriewand präsentiert. Durch den Schattenwurf wird die Wand zu einem Bestandteil des Papierschnitts. In seiner Ausstellung "Die Vermessung des Hauses" (2007) integriert Hansjörg Schneider die farbig gefassten Wände im Meisterhaus Kandinsky/Klee in Dessau in das Konzept seiner Papierschnitte.
Die 36teilige Reihe "City Of Grids" (2008/2009) erweitert die Möglichkeiten des Mediums Papierschnitt, indem Schnitt und Riss als alternative Techniken innerhalb eines einzelnen Blattes eingesetzt werden. Ein zweidimensionales Raster durchzieht sämtliche Blätter. Es basiert auf einem Layoutentwurf des Designers Willy Fleckhaus. Die Überlagerung von geometrischen und freien Figuren, Netzen und Architekturelementen erzeugt komplexe räumliche Effekte. Das Magazinformat unterstützt den Eindruck eines literarischen oder narrativen Kontexts, einer abstrakten Erzählung.
Seit 2010 verschiebt sich der Fokus auf die urbanen Strukturen der Metropolen und die weltweite künstliche Überformung und Überbauung des Landes. Der landschaftliche Blick führt zu einer horizontalen Bearbeitung des Papiers. Das Papier wird zum Relief durch den Kontrast erhabener und aggerissener Flächen. Pigmentierungen und Einfärbungen verstärken diesen Eindruck.
Weblinks
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