- Hapaxlegomenon
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Mit Hapax legomenon (Plural: Hapax legomena, von griech. ἅπαξ hápax 'einmal, einmalig'; λεγόμενον legómenon 'das Gesagte', eigentlich Präsens, also „das gesagt werdende“) wird ein Wort bezeichnet, das nur an einer einzigen Stelle in einem gegebenen Korpus belegt ist. Die exakte Bedeutung des jeweiligen Wortes ist daher nur schwer zu bestimmen. Erscheint ein Wort zweimal in einem Text, spricht man von einem dis legomenon, bei drei Fundstellen von tris legomenon.
In der Bibelauslegung gemäß der historisch-kritischen Methode wird ein Hapax legomenon als Anzeichen dafür angesehen, dass der Autor fremdes Textmaterial in seinen Text eingebaut hat oder der Text von einem späteren Bearbeiter verändert wurde.
Einige Schriftsteller waren für ihre hapax legomena berühmt (z. B. Jean Paul, Leopold Schefer, Kurt Hiller oder Kurt Schwitters brillierten damit).
Auf morphologischer Ebene entspricht einem Hapax legomenon ein unikales Morphem. So zum Beispiel die Morpheme him und brom, die nur im Kompositum zusammen mit beere gebraucht werden und heute keine eigenständige Bedeutung mehr aufweisen.
Ein Beispiel für ein Hapax legomenom ist Honorificabilitudinitatibus aus Shakespeares Werk Verlorene Liebesmüh.
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