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Kloster Hardehausen
Abtei HardehausenLage Deutschland
Nordrhein-WestfalenKoordinaten: 51° 33′ N, 9° 0′ O51.549733338.998963889Koordinaten: 51° 32′ 59″ N, 8° 59′ 56″ O Gründungsjahr 1140 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1803 Mutterkloster Kloster Kamp Tochterklöster Kloster Marienfeld (1185)
Kloster Bredelar (1196)
Kloster Scharnebeck (1243)Das ehemalige Kloster Hardehausen liegt nahe der Stadt Warburg (Kreis Höxter) im Osten von Nordrhein-Westfalen im Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge.
1009 wurde Herswithehusen Bischhofsgut des Bischofs Meinwerk von Paderborn. Das Kloster wurde Pfingsten, am 28. Mai 1140, durch Bischof Bernhard I. von Paderborn gegründet und war ein Tochterkloster (Filiation) des Klosters Kamp am Niederrhein. Mit der Einweihung der Kirche 1165 wurde der Klosterbau in Hardehausen abgeschlossen. 300 „Graue Mönche“ lebten 1140 nach den Regeln des Hl. Benedikt im Kloster Hardehausen.
In den Jahren 1185–1243 wurden von Hardehausen aus drei Tochterklöster gegründet: 1185 das Kloster Marienfeld im Münsterland, 1196 das Kloster Bredelar bei Marsberg und 1243 das Kloser Scharnebeck in Marienfliess bei Lüneburg. Zudem wurde das 1293 von Hardehausen erworbene und in den Folgejahren geleerte Nonnenkloster Walshausen im Jahre 1320 mit einem neuen männlichen Konvent besetzt.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde das Kloster geplündert und zerstört. Es erhielt beim Wiederaufbau unter Führung der Äbte Stephan Overgaer und Laurentius Kremper in den Jahren 1680 bis 1750 seine heutige Form.
1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgelöst, und die Mönche mussten das Kloster verlassen. Die Kirche wurde 1812 abgerissen, das Inventar verkauft oder versteigert. Die Ländereien wurden als Staatsdomäne verpachtet.
Eine erneute Einrichtung von Hardehausen als Zisterzienserkloster von Marienstatt/Westerwald aus im Jahre 1927 fiel schon 1938 einer Auflösungsanordnung des NS-Regimes zum Opfer. 1938 wurde die Anlage an die Kasseler Firma Henschel verkauft. Von ihr erwarb sie der Verein für katholische Arbeiterkolonien. 1944 wurde die Nationalsozialistische Erziehungsanstalt (Napola) Bensberg nach Hardehausen verlegt. Während dieser Zeit musste ein Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald, bestehend aus etwa 30 Häftlingen, in Hardehausen Zwangsarbeit verrichten.[1]
Seit 1945 wird die ehemalige Klosteranlage für die Bildungsarbeit des Erzbistums Paderborn genutzt. Zum einen befindet sich auf dem Gelände das „Jugendhaus Hardehausen“ (Gründung 1945), zum anderen die „Landvolkshochschule Anton Heinen“ (Gründung 1949, Erwachsenenbildungseinrichtung für den ländlichen Raum). 1970 wurden sämtliche Gebäude des ehemaligen Klosters für die Kursarbeit um- und ausgebaut.
Literatur
- Wilhelm Kuhne: Die Gründung des Klosters Hardehausen durch Bischof Bernhard I. Schöningh, München et al. 1978, ISBN 3-506-73701-5
Weblinks
- Landvolkshochschule Anton Heinen Hardehausen
- Jugendhaus Hardehausen
- LWL-Beschreibung des Parks und Klosters
Anmerkungen
- ↑ Zum Außenlager bei der Napola in Bensberg und Hardehausen vgl. Dieter Zühlke, Jan Erik Schulte, Vom Rheinland nach Westfalen: KZ-Außenlager bei der „Nationalpolitischen Erziehungsanstalt“ in Bensberg und Hardehausen, in: Jan Erik Schulte (Hrsg.), Konzentrationslager im Rheinland und in Westfalen 1933–1945. Zentrale Steuerung und regionale Initiative, Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 3-506-71743-X, S. 113–130, zu Hardehausen insbesondere S. 122–128.
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