Harput

Harput
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Harput (Türkei)
Harput
Harput

Harput ist eine bedeutende antike Stadt in der türkischen Provinz Elazığ. Durch den Ausbau von Elazığ hat Harput ab dem 19. Jahrhundert seine Bedeutung verloren. Harput ist reich an Bauwerken, wie einer Festung, Moscheen und anderer Gebäude. Damit gleicht Harput mehr einem Freilichtmuseum und ist heute das Ziel von Touristen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Harputs Besiedelung reicht bis in das dritte Jahrtausend v. Chr. zurück. Als älteste Einwohner gelten die Hurriter, die bald von den Hethitern abgelöst wurden. Nach dem Zusammenbruch des hethitschen Reiches kam Harput unter die Herrschaft der Urartäer. Verschiedene Reiche und Völker siedelten mit der Zeit in Harput. So die Perser, die Römer, die Byzantiner. Mit der Ankunft der türkischen Nomaden in Anatolien fiel Harput 1085 an die Türken. Hier herrschten die Ilchane, das Beylik der Dulkadir, die Aq Qoyunlu, die Safawiden und ab 1516 die Osmanen. Harput war immer ein wichtiger Ort und später Hauptstadt eines osmanischen Vilayets.

Ursprung des Namens Harput

Ursprung und Bedeutung des Namens Harput sind umstritten. Eine häufige These übersetzt Kar/Har mit Stein und Pert/berd mit Festung, was dann Steinfestung bedeuten würde. Nach Evliya Çelebi gibt es zwei Überlieferungen für den Namen. Die erste leitet Harput von einer Baumart ab und nennt die Stadt Har-Bid und die zweite von einem Produkt, was hier gewonnen wird und nennt die Stadt Har-Berid.

Surguroğlu führt den Namen Harput auf das Wort Har-pu-ta-va-nas oder Har-pu-ta-aş zurück, was wiederum von Ga-ar-ba-ta oder Har-pu-ta-aş stammen soll. Nach Surguroğlu soll dies der Name einer Gottheit oder eines Herrschers sein. Allerdings macht Surguroğlu keine Angaben darüber, aus welcher Kultur der Name stammen soll.

Nurettin Ardıçoğlu dagegen nimmt Carcathiocerta als ältesten Namen von Harput an und übersetzt dies mit Carcath für Stadt und Certa für Festung.

Harput war im Lauf der Geschichte unter vielen Namen bekannt. Diese sind im Einzelnen Hartabert, Hartabird, Khartabirf, Haratparat, Hısn-ı Ziyad, Hisn Ziyad, Hısn Zait, Hesna de Ziyad, Zaid, Zait, Ziata Castellum, Karkathioker-ta, Carcathiocerta, Hasan Ziyad, Kharpot, Kharpote, Kharpeta, Karpata, Quartapiert, Quart-Piere, Harputaş, Kharpert, Kharberd, Karbed, Harberd, Garpert, Harbert, Hoiberd, Harpote, Kharput, Karput, Hayr al-buyut, Harputauanas, Harpurt, Harpurd, Hartpirt, Hargirt, Harbit, Harbirt, Harbid, Harbut, Herburt, Herbrut, Herput, Herprut, Handzit, Hinzit und Ilüsnüziyad.

Wie man sieht, kann man diese ganzen Namen auf wenige Grundformen zurückführen. Eine Grundform ist Har/Her/Khar/Quar eine andere Grundform Ziyat/Ziyad/Ziata, das in Verbindung mit Castellum und Hisn auftritt. Castellum und Hisn bedeuten jeweils Festung/Burg und damit er diese Kombination die Bedeutung die Ziyad Festung. Der Name Hasan Ziyad dürfte dann eine Ableitung von Hisni Ziyad sein. Ziyad könnte der Name eines Verwalters der Umayyaden sein, was aber nicht eindeutig belegt ist.

Sehenswürdigkeiten

Festungen

Die Harputfestung, auch Milchfestung (Süt Kalesi) genannt, liegt im Südosten der Stadt und überragt das Tal. Die Festung wurde von den Urartäern errichtet und später von den Römern, Byzantinern und Arabern immer wieder restauriert und in Stand gesetzt. Die Festung wird in einen inneren und einen äußeren Teil unterteilt.

Moscheen

  • Ulu Cami: Die Große Moschee, wie sie im Deutschen heißt, wurde von dem ortoqidischen Herrscher Fahrettin Karaslan zwischen 1156 und 1157 erbaut. Sie zählt damit zu den ältesten und wichtigsten Moscheen Anatoliens.
  • Kurşunlu Cami: Sie zählt zu den schönsten Beispielen osmanischer Moscheen.
  • Ağa Camii: Diese Moschee liegt links von der Hauptstraße in Harput. Ihre Kuppel ist eingestürzt und nur ein Minarett steht noch. Sie soll 1559 von Pervane Ağa errichtet worden sein.
  • Alacalı Cami, artukidische Moschee aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts.

Kirchen

  • Meryem Ana Kilisesi: Die Kirche der heiligen Mutter Maria liegt in der Nähe der Festung. Die hintere Wand der Kirche lehnt sich an den Felsen an, auf dem die Festung steht und wirkt daher wie eine Verlängerung der Festung. Errichtet wurde sie im Jahre 1179. Andere Namen der Kirche sind Kızıl Kilise (Rote Kirche), Süryani Kilisesi (Aramäische Kirche) und Yakubi Kilisesi (Jakobiner Kirche).
  • Bis zum Ersten Weltkrieg gab es in Harput vier armenisch-apostolische Kirchen: Surp Hagop, Surp Garabed, Surp Istepanos und Surp Nschan.[1]

Höhlen

Vier Kilometer von der Stadt Harput entfernt liegt die Buzluk Mağarası (Eishöhle). In der Höhle herrscht im Sommer ein kühles und im Winter ein warmes Klima. Es ist von früheren Zeiten bekannt, dass Einwohner der umgebenden Dörfer oft ihre Nahrung in dieser Höhle versteckten.

Eine andere Höhle ist die Deve Mağarası (Kamelhöhle), die sechs Kilometer von Harput entfernt in einem Tal liegt. Früher wurde diese Höhle von Karawanen als Rastplatz benutzt, woher auch der Name stammt.

Museen

Das Harputmuseum ist das wichtigste Museum, das Fundstücke aus der Geschichte der Stadt und Umgebung enthält. Es ist seit 2003 geschlossen und wird nach einem Umbau als Kulturhaus wieder eröffnet werden.

Persönlichkeiten

Hier geboren

Einzelnachweise

  1. Pars Tuğlacı: Tarih boyunca Batı Ermenileri tarihi. Cilt 3. (1891 - 1922), Pars Yayın ve Tic., Istanbul und Ankara 2004 ISBN 9757423068, Seite 274

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