- Allerød-Interstadial
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Das Allerød-Interstadial ist die letzte, dreizipflige Warmphase ("Interstadial") kurz vor dem Ende der letzten Eiszeit von 11.400 - 10.750 v. Chr [1]. Die genaue Datierung und die Dauer kann regional durchaus etwas abweichen. Voraus ging die (teilweise als Ältere Tundrenzeit bezeichnete) Mittlere Tundrenzeit, während danach die Jüngste Tundrenzeit III (in älterer Literatur auch Jüngere Tundrenzeit) folgte.
Benannt wurde diese Warmphase nach der Typlokalität Allerød in Dänemark, nordwestlich von Kopenhagen (Dänemark). Dort wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals archäologische Überreste aus dieser, für die Siedlungsentwicklung Europas in der späten Altsteinzeit (Spätpaläolithikum) bedeutsamen Periode gefunden. Im Alleröd (= Grönland-Interstadial 1c) gab es in Mitteleuropa die erste flächige Wiederbewaldung nach der letzten Eiszeit. Die Datierung ist heute mit Hilfe der Dendrochronologie abgesichert; im Jahre 10.966 v. Chr. erfolgte mit dem Ausbruch des Laacher Vulkans (Laacher See) außerdem ein herausragendes geologisches Ereignis (großflächige Ablagerung von Bimstuff, bis Nordeuropa nachweisbar).
Der erste Abschnitt des Alleröds ist durch lichte Birkenwälder geprägt, später gab es eine geschlossene Bewaldung (in der die Kiefer dominant war). Damit wurden die großen Herden des Offenlandes als Lebensgrundlage der Jäger des Magdalénien verdrängt. Infolgedessen wurden Siedlungen und Jagdlager kleiner; archäologische Hinterlassenschaften des Alleröd werden in Norddeutschland nach der typischen Steingerätform als Federmesser-Gruppen bezeichnet. In Süddeutschland besteht eine Kontaktzone zum späten Magdalénien.
Einzelnachweise
Weblinks
"Lagerplatz der Altsteinzeit in NRW entdeckt", Artikel vom 11. Oktober 2008, aufgerufen am 13. Oktober 2008
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