- Meiendorf-Interstadial
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Serie/
(Glazial)Klimastufen Zeitraum
v. Chr.Holozän Präboreal 9.610–8.690 Pleistozän
(Weichsel-
-Spätglazial)Jüngere Dryaszeit 10.730–9.700 ± 99 Alleröd-Interstadial 11.400–10.730 Ältere Dryaszeit 11.590–11.400 Bölling-Interstadial 11.720–11.590 Älteste Dryaszeit 11.850–11.720 Meiendorf-Interstadial 12.500–11.850 (Weichsel-
-Hochglazial)Mecklenburg-Phase Das Meiendorf-Interstadial (früher auch Meiendorf-Intervall) ist in der Erdgeschichte die älteste bzw. erste Warmphase in Norddeutschland nach dem Weichsel-Hochglazial (Quartär) und damit die basale stratigraphische Einheit des Weichsel-Spätglazials. Die Pflanzenwelt war durch eine Strauchtundra mit einem relativ hohen Anteil von Sonnenpflanzen geprägt. Das Meiendorf-Interstadial wird vom Stadial der Ältesten Dryaszeit abgelöst. Nach der Warvenchronologie im Meerfelder Maar (Eifel) dauerte das Meiendorf-Interstadial von 14.450 bis 13.800 Warvenjahre v.h.[1] Dies entspricht dem Zeitraum 12.500 bis 11.850 v. Chr.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung und Begriffsgeschichte
Es ist benannt nach dem Pollenprofil von Hamburg-Meiendorf, das zunächst als Typuslokalität diente. Der Name wurde von Burchard Menke zunächst als Meiendorf-Intervall[2] eingeführt, was später zu Meiendorf-Interstadial modifiziert wurde.
Definition
Der Beginn des Meiendorf-Interstadials ist durch einen erhöhten Pollenanteil von Zwerg-Birke (B. nana), Weiden (Salix), Sanddorn (Hippophaë), Wacholder (Juniperus) und Beifuß (Artemisia) charakterisiert. Der Anteil an Sonnenpflanzen (Heliophyten) ist hoch. Die Grenze zur anschließenden Ältesten Dryaszeit wird durch einen Anstieg der Nicht-Baumpollen nach dem Sanddorn-Maximum definiert.
Das Typusprofil liegt bei Glüsing (Lkr. Dithmarschen, Schleswig-Holstein). Die Typusregion ist deshalb auch Schleswig-Holstein. Nachgewiesen ist das Meiendorf-Interstadial neben Hamburg und Schleswig-Holstein auch in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg.
Absolute Datierung
Das Meiendorf-Interstadial reichte von 14.500 bis 13.860 cal. v.h.[3] Nach der Warvenchronologie im Meerfelder Maar dauerte es von 14.450 bis 13.800 vor heute;[1] dies entspricht dem Zeitraum 12.500 bis 11.850 v. Chr.
Literatur
- Thomas Litt, Karl-Ernst Behre, Klaus-Dieter Meyer, Hans-Jürgen Stephan und Stefan Wansa: Stratigraphische Begriffe für das Quartär des norddeutschen Vereisungsgebietes. Eiszeitalter und Gegenwart (Quaternary Science Journal), 56(1/2), 2007, S. 7-65 ISSN 0424-7116 doi:10.3285/eg.56.1-2.02
Einzelnachweise
- ↑ a b Litt et al. (2007: S.59
- ↑ B. Menke: Das Spätglazial von Glüsing. Ein Beitrag zur Kenntnis der spätglazialen Vegetationsgeschichte in Westholstein. Eiszeitalter und Gegenwart 19, 1968, S. 73-84
- ↑ Das Quartär in Niedersachsen und benachbarten Gebieten (PDF)
Kategorien:- Quartär
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