Hartweizen

Hartweizen
Hartweizen
Hartweizen  (Triticum durum)

Hartweizen (Triticum durum)

Systematik
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Tribus: Triticeae
Gattung: Weizen (Triticum)
Art: Hartweizen
Wissenschaftlicher Name
Triticum durum
Desf.

Der Hartweizen (Triticum durum) ist nach Weichweizen (Triticum aestivum) die wirtschaftlich bedeutendste Weizen-Art. Der Anbau erfolgt in der Regel als Sommergetreide.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Hartweizen erreicht eine Wuchshöhe von 80 bis 150 cm. Der Halm ist dickwandig und im oberen Bereich mit Mark erfüllt. Die Knoten sind kahl.

Der Blütenstand ist eine Ähre. Ohne Grannen misst sie 4 bis 6 cm, bei einer Breite von 12 bis 18 mm. Sie ist seitlich zusammengedrückt und im Querschnitt annähernd ein Quadrat. Die Ährenachse ist zur Reife nicht brüchig, der Hartweizen ist also ein Nacktweizen. An der Ansatzstelle der Ährchen sitzen Haarbüschel. Die Ährchen enthalten vier bis sieben Blüten, von denen zwei bis vier fertil sind. Das Ährchen ist 10 bis 15 mm lang, dabei länger als breit. Die Hüllspelzen sind 9 bis 12 mm lang und damit fast so lang wie das unterste Blütchen. Sie sind häutig und scharf bis flügelig gekielt. Der Kiel läuft in einen aufrechten Zahn aus. Der Nebenkiel läuft in einen seitlichen Zahn aus. Die Deckspelzen haben neun bis 15 Nerven, sind höchstens 12 mm lang und tragen eine bis zu 20 mm lange Granne.

Die Karyopse ist länglich-spitz. Sie ist von der Deck- und Vorspelze locker umhüllt und fällt zur Reife aus der Ähre aus. Das Endosperm ist glasig.

Der Chromosomensatz ist tetraploid mit 2n = 28.

Verbreitung

Hartweizen ist nur aus Kultur bekannt. Entstanden ist er vermutlich aus dem Emmer (Triticum dicoccon). Er ist wärmeliebend und benötigt weniger als 500 mm Niederschlag.[1] Wichtige Anbaugebiete sind das Mittelmeergebiet und Vorderasien[1].

Die wichtigsten Anbauländer in Europa für Hartweizen waren 2007 Italien (4  Mio. t), Frankreich (1,9  Mio. t), Spanien (1,2  Mio. t) und Griechenland (0,9  Mio. t). In Deutschland wurden im selben Jahr 38.000 t und in Österreich 53.000 t geerntet.[2]

Nutzung

Hartweizen ist die zweitwichtigste Weizenart nach Weichweizen (Triticum aestivum), er stellt etwa 10 % des Weltweizenmenge.[1] Das Mehl ist besonders kleberreich[3], der daraus gewonnene elastische Teig[1] eignet sich besonders zur Herstellung von Teigwaren.

Sonstiges

Da die Europäische Union den Eigenbedarf an Hartweizen nicht durch heimische Produktion decken kann, besteht darauf Ausfuhrzoll - derzeit der einzige der EU.

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. a b c d Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen, und Tropen. 4. Auflage, Thieme, Stuttgart 1989. ISBN 3135304043, S. 82.
  2. Getreide-Jahrbuch 2008/2009, Hrsg. Verlag Moritz Schäfer, Detmold (Zahlen der ZMP und von nationalen Statistiken)
  3. http://www.lebensmittellexikon.de/h0000470.php

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