- Hasedera
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Der buddhistische Tempel Hase-dera (jap. 長谷寺) liegt in der japanischen Stadt Sakurai (Präfektur Nara) auf halber Höhe des Berges Hase. Er ist der Haupttempel der Buzan-ha (豊山派) der Shingi-Shingon-shū (新義真言宗).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Traditionelles Gründungsdatum des Tempels ist das Jahr 686, angeblich durch einen Mönch namens Dōmyō (道明). Dieses Datum gilt aber gemeinhin als fragwürdig. Im 8. Jahrhundert wurde die berühmte Kannon-Statue auf Befehl des Shōmu-tennō durch den Mönch Tokudo Shōnin im Tempel eingeweiht.
Bereits in der Heian-Zeit war der Hase-dera ein beliebter Wallfahrtsort, insbesondere für Aristokraten und Hofdamen, die vom Kaiserhof in Heian-kyō hierhin pilgerten. So wird der Hase-dera in den berühmtesten Werken der damaligen Hof-Literatur erwähnt, darunter im Kopfkissenbuch, im Genji Monogatari und im Sarashina Nikki.
Kurz bevor General Toyotomi Hideyoshi den Negoro-ji (根来寺) in der Provinz Kii, einen der damals mächtigsten Tempel der Shingon-shū, niederbrannte, waren die zwei Meister der beiden damals dort dominanten Lehrtraditionen geflohen. Während Gen’yū (1529–1605) schließlich am Daigo-ji die Chizan-ha begründete, bekam Sen’yo (1530–1604) von Hideyoshis Halbbruder Hidenaga im Jahr 1587 den Hase-dera geschenkt und gründete dort die Buzan-ha.
In der Folgezeit wurde der Hase-dera zu einem bedeutenden Zentrum für Studien aller möglichen buddhistischen aber auch säkularen Lehrinhalte.
Architektur und Umgebung
Der Hase-dera rühmt sich vieler eindrucksvoller Sehenswürdigkeiten, wie einer Steintreppe mit 399 Stufen, einem ansteigenden Korridor mit vielen Hängelampen, der zweitgrößten Haupthalle nach der Daibutsu-den im Tōdai-ji, einer 11-gesichtigen Kannon mit einer Höhe von 10 m und der größten hölzernen Buddhastatue Japans.
Am attraktivsten ist der Hase-dera während der Blütezeit der Pfingstrosen im Mai. Der sehenswerten Blütenpracht von über 7.000 Pflanzen in 150 Arten hat der Tempel den Spitznamen Pfingstrosentempel zu verdanken.
Wichtige Feste und Ereignisse
- 14. Februar: Die Dada-oshi-Zeremonie wird von einer Legende des Tempels über Dämonen in alter Zeit, die die Bevölkerung in den Bergen quälte, abgeleitet. Die Dämonen wurden von der spirituellen Macht der Mönche bezwungen. In der Zeremonie erscheinen die Dämonen mit brennenden langen Holzfackeln und werden von der Menge verfolgt.
- Mai: rote, rosa und weisse Pfingstrosenblüte
Weblinks
- Offizielle Website - Japanisch
- Website der Buzan-ha - Japanisch und Englisch
- Hase-dera auf taleofgenji.org - Englisch
34.535833333333135.90694444444Koordinaten: 34° 32′ 9″ N, 135° 54′ 25″ O
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