Haus Anker (Braunschweig)

Haus Anker (Braunschweig)
Das „Haus Anker“

Das Haus Anker, auch „Anker-Haus“ genannt, befindet sich in der Braunschweiger Innenstadt in der Friedrich-Wilhelm-Straße in unmittelbarer Nähe des Kohlmarktes und schräg gegenüber der ehemaligen Oberpostdirektion. Architekt Bruno Habrich entwarf das Jugendstil-Gebäude zwischen 1901 und 1902 als Warenhaus für die Kaufleute Leopold Katz und Georg Wolff. Heute steht das Haus mit der markanten Fassade unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

„Haus Anker“
Anker
Segelschiff
Putte

Die Bauherren Katz und Wolff vermieteten das Haus an das "Hamburger Engros Lager". Dieses Warenhaus befand sich im Besitz des jüdischen Berliner Kaufmanns Adolf Jandorf (1870–1932), Gründer des dortigen Kaufhaus des Westens[1]. Der Braunschweiger Textilkaufmann Hermann Vick (1881-1956) mietete das Haus Anker 1913 und eröffnete dort am 18. September ein Bekleidungsgeschäft, das bis 1988 bestand. 1921 kaufte Vick das Gebäude. Im selben Jahr ließ er verschiedene bauliche Änderungen v. a. an der Fassade vornehmen, welche bis heute das Erscheinungsbild des Hauses prägt.

Der Name „Haus Anker“, der auch als Schriftzug im oberen Mittelteil des Gebäudes zu sehen ist. leitet sich allerdings nicht von der Darstellung des Ankers auf der Hausfront ab, sondern der „Anker Verlag“, ein Zeitungs- und Buchverlag, der in diesem Gebäude in den frühen 1920er Jahren seinen Sitz hatte, war der Namensgeber.

In der Nachkriegszeit wandelte sich die Umgebung des „Hauses Anker“ erheblich. 1988 musste das Modehaus Vick seine Tätigkeit einstellen. Zwischen 1989 und 1990 wurde das Gebäudeinnere von Architekt Rudolf S. Morgenstern zu einem modernen Bürohaus umgestaltet, die charakteristische Fassade blieb jedoch erhalten.

Fassade

Neben dem großen Schriftzug „Haus Anker“ im Gebäudemittelteil zwischen dritter und vierter Etage, befinden sich zwischen erster und zweiter Etage Abbildungen eines alten Segelschiffs, besagten Ankers und zahlreicher Tiere – darunter Schildkröten. In den Fensterzwischenräumen der dritten Etage sind vier allegorische Darstellungen zu sehen. Sie stellen mit diversen Symbolen ausgestattete Putten dar, die u. a. die Tugend und Fruchtbarkeit darstellen.

Literatur

  • Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband, Braunschweig 1996

Einzelnachweise

  1. Reinhard Bein: Zeitzeugen aus Stein Band 2 Braunschweig und seine Juden, Braunschweig 1996, S.37

Weblinks

 Commons: Haus Anker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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