- Haus Venauen
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Haus Venauen ist ein alter Adelssitz in Rösrath aus dem Jahre 1555.
Geschichte
1555 hat Peter von Bellinghausen einen Bau bei Finawen (Venauen) begonnen. Finawen bedeutet sumpfige Aue. Die Sülz fließt in 150 Meter Entfernung vorbei. 1596 wird erwähnt, dass Venauen allodial war, also keinem Lehnsverband unterstand. Von 1617 bis 1638 erscheint Venauen auf den Ritterzetteln als landtagsfähiges Gut. 1669 ging Venauen in den Besitz der Familie Bertolf von Belven über. Um 1670 erfolgte unter Johann Karl Bertolf von Belven ein Umbau des Hauses, der in den Grundzügen dem Bauzustand entsprach, der bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bestand.
Ein weiterer Dynastiewechsel brachte Venauen in den Besitz der Familie von Francken. Der erste Herr von Venauen aus dieser Familie war der kurkölnische Major Johann Werner von Francken (1706–1769), der letzte Karl Philipp von Francken (1784–1814). Von seinen Baulichkeiten her war der Adelssitz für eine agrarisch orientierte Besitzstruktur ausgelegt. Davon zeugen die beiden Seitenflügel der Anlage mit ihren ausschließlich landwirtschaftlichen Nutzräumen. Aus dem im 19. Jahrhundert durchaus bescheiden wirkenden Haus Venauen, in dem sich nun vornehmlich bürgerliche Besitzer abwechselten, wurde erst ein wirklich repräsentatives Gebäude, als es Felix Mayer übernahm. Zusammen mit seiner Ehefrau Kathinka geb. Neven DuMont ließ er es 1907 durch den Kölner Architekten Heinrich Müller-Erkelenz im Zeitgeschmack des so genannten Heimatstils zu einer großbürgerlichen Villa umgestalten, die er selbst als Rittergut bezeichnete.
Von 1938 bis 1945 war Haus Venauen eine Gauschule der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Ab 1950 wurde auf dem Areal ein belgisches Internat und Gymnasium untergebracht (französisch: Athénée Royal). Während die Jungen ihre Schlafräume in Venauen hatten, waren die Mädchen zunächst im nahe gelegenen Schloss Eulenbroich untergebracht. Bis 1963 wurde das Atheneum von einem französisch sprechenden Präfekten geleitet. Der Sprachenstreit zwischen Flamen und Wallonen hatte auch Auswirkungen auf das Rösrather Atheneum. 1963 bestanden die Flamen auf der Einrichtung einer gesonderten niederländischsprachigen Sektion. Bis 1966 wurde dann der flämische Teil komplett ins Bensberger Schloss ausgelagert.
Nach dem Abzug der Belgier 2003 gab es Planungen für einen Gewerbestandort und ein Altenpflegeheim. Der alte Kinosaal der Belgier soll sich zu einem Stadttheater entwickeln. Der Park von Haus Venauen soll für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Seit 2004 wird ein Nebengebäude von der Martin-Luther-King-Schule (Förderschule des Rheinisch-Bergischen Kreises mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung) belegt.
2007 wurde mit den Erdarbeiten für einen Wohnkomplex rund um den See begonnen.
Literatur
- Georg Geist: Die Königlich Belgischen Gymnasien in Rhein-Berg, Rösrath und Bensberg sind Standorte der „Atheneen“ seit 45 Jahren. In: Rheinisch-Bergischer Kalender. 64. Jahrgang 1994. Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-87314-284-8, S. 195–208.
Weblinks
Commons: Castles in Rösrath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien50.9059722222227.1886111111111Koordinaten: 50° 54′ 21″ N, 7° 11′ 19″ OKategorien:- Schloss in Nordrhein-Westfalen
- Bauwerk in Rösrath
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