- Haushaben
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Die Habaner (auch Haushaben genannt) waren Anhänger der Hutterer, einer täuferischen Gemeinschaft, die sich im Zuge der Reformation unter Einfluss von Jakob Hutter entwickelte.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name Habaner (slowakisch: habáni; ungarisch: habánerek, habánusok; russisch: chabani; englisch: habans; vgl. französisch: les habans) geht wohl auf das hebräischen ha-banim (übers. die Kinder [Gottes]) zurück. Die Angehörigen der Täuferbewegung bezeichneten sich anfänglich nicht als Täufer oder gar Wiedertäufer. Sie hielten sich bei ihren Selbstbezeichnungen an biblische Vorgaben. Sehr gebräuchlich war in diesem Zusammenhang die Bezeichnung Kinder Gottes - so auf der Titelseite der Schleitheimer Artikel: Brüderliche Vereinigung etlicher Kinder Gottes, sieben Artikel betreffend. Aus ha-banim wurde dann im slowakischen Umfeld die volkstümliche Benennung habáni, die dann von dort als Habaner ins Deutsche kam.
Geschichte
Habaner siedelten sich im 16. und 17. Jahrhundert auf ihrer Flucht vor Verfolgung aus Deutschland, der Schweiz und der Niederlande vor allem in Südmähren und im Westen der heutigen Slowakei an. Verfolgerin dieser freikirchlichen Bewegung war die Evangelisch-reformierten Kirchen ihrer Herkunftsländer.
Obwohl die Habaner mehrheitlich in eigenen, geschlossenen Gemeinden (Bruderhöfen) lebten, hatten sie einen großen Einfluss auf ihre Umgebung, besonders durch ihre hervorragenden handwerklichen Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich des Weinbaus und der Pharmazie.
Einige der Habaner / Haushaben-Nachfolger wanderten nach Nordamerika aus. Bis heute berufen sich Täufergemeinden in den USA auf die habanische Tradition.
In der Gegenwart lebt die Bezeichnung Habaner vor allem als Markenzeichen der von ihnen produzierten volkstümlich-bunten Keramik (Habanerfayence) weiter.
Literatur
- M. Pfister: Über die Habaner und ihre Siedlungsgebiete in der CSSR, in: Habaner Fayencen 1590-1730, 1986, S. 4-6
- Theodor Brückler: Täufer - Hutterer - Habaner: Geschichte, Siedlungen, Keramik in Südmähren, Westslowakei und Böhmen (mit Beiträgen von Alena Kalinová, Brigitte Fassbinder-Brückler, u.a.), 2004
Weblinks
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